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Ringwelt 08: Der kälteste Ort

Ringwelt 08: Der kälteste Ort

Titel: Ringwelt 08: Der kälteste Ort Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Niven
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waren eiskalt und fast gefühllos. Ich ließ die Knöpfe los, ließ sie nach oben (unten) in Richtung Kuppel schweben und trat heftig mit den Fersen nach hinten aus.
    Irgendetwas verrutschte. Ich trat erneut.
    Blitze zuckten unter meinen Füßen, und elektrische Entladungen knisterten.
    Ich riß die Beine bis ans Kinn herauf. Die Blitze knisterten und zuckten weiß durch den hervorquellenden Nebel. Angel und Forward drehten sich voller Erstaunen zu uns um. Ich lachte sie aus, ließ sie sehen, was ich getan hatte. Jawohl, Gentlemen. Es war volle Absicht.
    Die Blitze hörten auf. In die plötzliche Stille hinein kreischte Forward: »… was zur Hölle haben Sie nur angestellt?«
    Es gab ein knirschendes Geräusch, und der Pfeiler in meinem Rücken erzitterte. Ich blickte nach oben.
    Es sah aus, als hätte jemand ein Stück aus dem Haken herausgebissen.
    Ich hing mit dem Kopf nach unten an meinem Pfeiler und wurde von Sekunde zu Sekunde schwerer. Angel wurde plötzlich von seinem Platz an Forwards Rückenlehne fortgerissen. Er hing über der Kuppel. Über dem Himmel. Er schrie.
    Ich klammerte mich mit den Beinen am Pfeiler fest. Carlos bemühte sich verzweifelt um einen Halt für seine Füße, während er lauthals lachte.
    In der Nähe des Kuppelrands schob sich ein Speer aus Licht in mein Blickfeld. Der Antrieb der Hobo Kelly. Das Schiff verzögerte, wurde größer. Ansonsten war der Himmel klar und leer. Mit einem schnappenden Geräusch verschwand ein Stück der Kuppel.
    Angel kreischte auf und fiel. Direkt unterhalb der Kuppel flammte er in blau-weißem Licht auf.
    Dann war er verschwunden.
    Luft rauschte durch die Kuppel – und verschwand in irgendetwas, das bis dato unsichtbar gewesen war. Jetzt zeigte es sich als stecknadelkopfgroßer blauer Punkt, der langsam dem Boden entgegenschwebte. Forward hatte sich umgedreht und beobachtete, wie es fiel.
    Lose Gegenstände taumelten durch die Kammer, wirbelten mit immer größer werdender Geschwindigkeit in Kreisen um den Stecknadelkopf oder stürzten unter Lichtblitzen hinein. Jedes einzelne Atom meines Körpers spürte das Zerren des Schwarzen Lochs, den Drang, in einem unendlichen Sturz zu sterben. Jetzt hingen Carlos und ich Seite an Seite an einem horizontalen Pfeiler. Mit Genugtuung bemerkte ich, daß Carlos den Mund weit aufgerissen hatte, genau wie ich, um die Lungen zu entlasten, damit sie nicht rissen, wenn die Luft verschwunden war.
    Dolche stocherten in meinen Ohren und Nebenhöhlen, und in meinem Unterleib dehnten sich die Gase aus.
    Forward drehte sich wieder zu seinen Kontrollen um. Er schob einen Hebel bis ganz zum Anschlag, dann öffnete er seinen Sicherheitsgurt, stand auf und fiel.
    Ein Lichtblitz, und er war verschwunden.
    Der von einem Blitzlichtgewitter umgebene Stecknadelkopf trieb zu Boden und versank darin. Oben war endlich wieder oben. Über dem immer lauter werdenden Rauschen entweichender Luft hörte ich, wie Fels pulverisiert wurde, während das Schwarze Loch sich ins Zentrum des Asteroiden fraß.
     
    Die Luft war unatembar dünn geworden, aber noch nicht ganz verschwunden. Meine Lungen atmeten Beinahe-Vakuum, doch mein Blut kochte nicht. Das hätte ich gewiß gespürt.
    Also schnappte ich immer wieder nach Luft wie ein Fisch auf dem Trockenen. Ich konnte mich auf nichts anderes mehr konzentrieren. Schwarze Flecken tanzten vor meinen Augen, doch ich schnappte noch immer nach Luft und war lebendig, als Ausfaller bei uns eintraf, bewaffnet mit einem gewaltigen Handlaser und einem transparenten Plastiksack.
    Er kam sehr schnell herein, unter Einsatz eines Jetpacks. Selbst während er bremste, blickte er sich noch suchend nach einem Ziel um, auf das er schießen konnte. Er landete in einer Spirale aus Feuer und musterte uns hinter seiner Helmscheibe hervor. Wahrscheinlich überlegte er, ob wir tot waren oder nicht.
    Dann öffnete er den Plastiksack. Es war ein dünner Sack mit einem luftdichten Verschluß und einem kleinen Tank. Er mußte erst nach einer Laserlampe kramen, um unsere Handfesseln zu durchtrennen. Er befreite zuerst Carlos und half ihm in den Sack. Carlos blutete aus Mund und Nase. Er konnte sich kaum noch bewegen. Mir ging es wenig besser, doch Ausfaller stopfte mich zu Carlos in den Sack und schloß den Zipper.
    Luft zischte aus dem Tank.
    Ich fragte mich, was als nächstes kommen mochte. Der Sack hatte sich zu einer Kugel aufgebläht, zu groß, um durch die Tunnel zu passen. Ausfaller hatte auch daran gedacht. Er feuerte auf die

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