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Ringwelt 08: Der kälteste Ort

Ringwelt 08: Der kälteste Ort

Titel: Ringwelt 08: Der kälteste Ort Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Niven
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Teilnehmer mit einer einzigen Waffe beendet hat.«
    Sie sahen einander an. Vielleicht dachten sie beide dasselbe. »Was für eine Katastrophe, wenn irgendeine andere als meine eigene Rasse in den Besitz dieser Waffe käme!«
    Doch das war ganz typisch anthropomorphes Denken. Louis wußte, daß ein Kzin wahrscheinlich sagen würde: »Jetzt kann ich das Universum erobern, und das ist mein gutes Recht.«
    »Zum Teufel mit meinem verdammten Pech«, zischte Louis Wu durch die Zähne. »Warum mußtest du unbedingt zur selben Zeit hier auftauchen wie ich?«
    »Das war nicht der Zufall. Meine Instrumente orteten dein Raumschiff, als du dich in dieses System fallen ließt. Um rechtzeitig in die Nähe des Apparates zu kommen, mußte ich eine Beschleunigung aufnehmen, die mein Schiff beschädigt und einen aus meiner Mannschaft getötet hat. Ich habe den Apparat also verdient.«
    »Durch Pfuschen, du Falschspieler!« Louis stand auf …
    Etwas funkte zwischen seinem Gehirn und seinen Bogengängen.

 
4
     
    Erdgravitation. Die Dichte einer Planetenatmosphäre hängt von der Schwerkraft ab. Und vom Mond. Ein großer Mond würde den größten Teil der Atmosphäre im Laufe der Jahrmillionen allmählich abziehen. Die Luft einer mondlosen Welt von Größe und Masse der Erde wäre andererseits nicht zu atmen; sie wäre unerträglich dicht, schlimmer als auf der Venus.
    Doch dieser Planet besaß keinen Mond. Bis auf …
    Das Alien gab etwas von sich, einen erschrockenen Tonschwall, den zu übersetzen der Computer sich weigerte. »Pieeeep! Wo ist denn das Wasser abgeblieben?«
    Louis schaute sich um. Was er sah, überraschte ihn nur einen kurzen Moment lang: Der Ozean war zurückgewichen, unmerklich hatte er sich verkrochen, so daß nur 800 Meter grauen, glänzenden Schlicks zu sehen war.
    »Wo ist das Wasser? Das verstehe ich nicht.«
    »Aber ich.«
    »Was geht hier vor? Ohne einen Mond kann es keine Gezeiten geben. So schnell können sich Gezeiten sowieso nicht ändern. Kannst du mir das erklären?«
    »Es wird einfacher sein, wenn wir mein Bordteleskop einsetzen.«
    »Und wenn du in deinem Schiff Waffen hast?«
    »Paß mal auf«, sagte Louis, »dein Schiff ist nahe an der totalen Zerstörung. Der Com-Laser in meinem Schiff ist das einzige, was deine Crew noch retten kann.«
    Der Fremde zitterte und gab auf. »Hättest du Waffen, dann hättest du sie schon früher eingesetzt. Mein Schiff kannst du jetzt auch nicht mehr aufhalten. Gehen wir also zu dir. Aber denke an die Waffe in meiner Hand.«
    Das Alien saß neben ihm in der engen Kabine. Seine Lippen zuckten beunruhigend um die scharfen Enden seiner Zähne, als Louis das Teleskop und den Bildschirm aktivierte. Ein Sternenmeer erschien kurz, dann ein grünes, konisches Raumschiff mit dunkelgrünen Markierungen. Am unteren Ende des Bildschirms sahen sie den Schleier der dicken Atmosphäre.
    »Siehst du? Der Apparat befindet sich in der Nähe des Horizonts und bewegt sich mit hoher Geschwindigkeit.«
    »Ja. Siehst du auch, daß dieser Planet einen massiven Trabanten haben muß?«
    »Hat er aber nicht; es sei denn, er wäre unsichtbar.«
    »Nicht unsichtbar, nur so klein, daß man ihn nicht erkennen kann. Das heißt aber, daß seine Dichte sehr groß sein muß.«
    Der Fremde antwortete nicht.
    »Warum haben wir die Kugel sofort für eine Slaver-Stasisbox gehalten? Die Form stimmt nicht; die Größe stimmt nicht. Aber sie schimmerte wie die Oberfläche eines Stasisfeldes, und sie ist rund wie ein künstlicher Trabant. Planeten haben auch Kugelform, doch normalerweise ist ein Materiehaufen, der einer Kugel von drei Metern Durchmesser entspricht, viel zu klein, um sich durch die inneren Gravitationskräfte auf natürliche Weise zu einer Kugel zu formen, es sei denn, die Materie ist sehr dünnflüssig – oder sehr dicht. Verstehst du?«
    »Nein.«
    »Ich weiß nicht, wie eure Instrumente funktionieren. Mein Tiefenradar benutzt jedenfalls einen Hyperwellen-Impuls, um die Stasisboxen aufzuspüren. Wenn etwas einen Hyperwellen-Impuls absorbiert, dann ist es entweder eine Stasisbox oder etwas, das dichter ist als degenerierte Materie, die Materie im Kern eines normalen Sterns. Und dieses Ding ist dicht genug, um Gezeiten zu verursachen.«
    Eine silberne Perle hatte sich in das Blickfeld vor den Zylinder geschoben. Die perspektivische Verkürzung, die das Teleskop verursachte, ließ sie unmittelbar längsseits neben dem fremden Raumschiff liegen. Louis hob die Hand, um sich den Bart zu

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