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Ringwelt 08: Der kälteste Ort

Ringwelt 08: Der kälteste Ort

Titel: Ringwelt 08: Der kälteste Ort Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Niven
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runzligen Lippen hervorlugten.
    Ohne Zweifel handelte es sich hier um eine unbekannte Spezies.
    »Mann, bist du häßlich«, verkniff sich Louis zu sagen. Vielleicht konnte das Wesen ihn hören.
    Der Autopilot beendete die Übersetzung der ersten Nachricht des Fremdlings. Sie lautete: »Verschwinde. Dieses Objekt gehört mir.«
    »Bemerkenswert«, antwortete Louis. »Bist du ein Slaver?« Das Wesen erinnerte nicht im entferntesten an einen Slaver; außerdem waren die Slaver schon vor Jahrmilliarden von der Bildfläche verschwunden – alle.
    »Das letzte Wort konnte ich nicht verstehen«, sagte der Fremde. »Ich habe den Apparat vor dir entdeckt. Ich werde darum kämpfen, wenn es sein muß.«
    Louis kratzte sich den Zwei-Wochen-Bart und dachte nach. Sein Schiff verfügte über wenig Systeme, die man als Waffe einsetzen könnte. Sogar der Fusionsreaktor, der die Triebwerke speiste, war ganz auf Sicherheit ausgelegt. Eine Laserschlacht mit einem Nachrichtenlaser, der auf maximale Leistung geschaltet wäre, käme eher einem Haltbarkeitstest des Gerätes gleich denn einer Kampfhandlung; Louis würde auf jeden Fall den kürzeren ziehen, denn das fremde Schiff hatte mehr Masse und konnte somit mehr Hitze absorbieren. Eigentliche Waffen besaß er überhaupt keine, wahrscheinlich aber der Fremde.
    Doch die Stasisbox war wirklich groß.
    Der Tnuctipun-Thrint-Krieg hatte die meisten intelligenten Gattungen in der Galaxis ausgelöscht. Das war jetzt anderthalb Milliarden Jahre her. Zahllose Vorgeplänkel müssen stattgefunden haben, bevor eine von den Slavern entwickelte, endgültige Waffe eingesetzt wurde. Oft lagerten die Slaver, wenn sie eine Schlacht zu verlieren drohten, ihre Kostbarkeiten in einer Stasisbox und versteckten sie an einem sicheren Ort, bis sie die Gegenstände eines Tages wieder gebrauchen konnten.
    In einer geschlossenen Stasisbox steht die Zeit still. Noch nach anderthalb Milliarden Jahren hatte man fremdes Fleisch vollkommen frisch aus seinem Versteck geborgen. Waffen und Gerätschaften zeigten keine Spur von Korrosion. Einmal hatte eine Stasisbox ein kleines, lemurenhaftes, denkendes Wesen ausgespuckt, das noch immer lebte. Dieser frühere Sklave hatte noch ein seltsames Leben geführt, bevor ihn, den letzten seiner Rasse, der Alterungsprozeß hinwegraffte.
    Der Wert einer Slaverbox ist unermeßlich. Soweit man weiß, kannten die Tnuctipun das Geheimnis der direkten Umwandlung von Materie, wenn sie nicht sogar noch mehr wußten. Und ihre Feinde besaßen dieses Wissen vielleicht auch. Eines Tages würde in einer Stasisbox außerhalb des Bekannten Raums ein solcher Apparat gefunden werden. Und dann wäre die Fusionsenergie, genau wie die innere Selbstentzündung, plötzlich Schnee von gestern.
    Und diese Kugel von drei Metern Durchmesser mußte wohl die größte Stasisbox sein, die je gefunden wurde.
    »Ich werde ebenfalls um den Apparat kämpfen«, sagte Louis, »aber überlege einmal: Unsere Rassen sind nun einmal aufeinander gestoßen und werden wieder aufeinander stoßen, ganz gleich, wer den Apparat jetzt bekommt. Unsere Beziehung kann Freundschaft oder Feindschaft sein. Warum sollten wir aber diese Beziehung dadurch gefährden, daß einer den anderen tötet?«
    Aus dem fremden Organhaufen drang kein Ton. Dann aber: »Was hast du also vor?«
    »Ein Glücksspiel mit gleichen Chancen und gleichen Risiken auf beiden Seiten. Machst du schon mal Glücksspiele?«
    »Nachdrücklich ja! Das Leben ist ein Glücksspiel. Dem aus dem Weg zu gehen ist pure Dummheit.«
    »Das ist es. Hm.« Louis stellte fest, daß der Kopf des Aliens offenbar ganz aus Dreiecken zusammengesetzt war. Plötzlich wandte das Wesen den Kopf, nein, es wirbelte den Kopf förmlich herum und schaute direkt nach hinten, um im nächsten Augenblick wieder herumzufahren. Bei dem Anblick rumorte es ein wenig in Louis’ Magen.
    »Hast du etwas gesagt?« fragte der Fremde.
    »Nein. Willst du dir auf die Art das Genick brechen?«
    »Die Frage ist interessant. Wir müssen später unbedingt über Anatomie reden. Ich habe einen Vorschlag.«
    »Gut.«
    »Wir sollten auf dem Planeten landen, der unter uns liegt. Wir treffen uns auf halbem Weg zwischen unseren Schiffen. Ich bin so frei und steige als erster aus. Kannst du deinen automatischen Dolmetscher mitbringen?«
    Louis konnte den Computer mit seinem Taschensender verbinden. »Kein Problem.«
    »Wir treffen uns zwischen den Schiffen und spielen ein Spiel, das keiner von uns kennt und das nur auf dem

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