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Ringwelt 08: Der kälteste Ort

Ringwelt 08: Der kälteste Ort

Titel: Ringwelt 08: Der kälteste Ort Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Niven
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Kuppel zerschnitten?
    Zum Teufel damit. Ich bin müde.

 
    28. April 2112
    Eineinhalb Tage Logband, die ich noch aufarbeiten muß.
    Mein Kühltank ist voll, oder zumindest fast voll. Ich bin bereit, die Macht der Goldhäute noch einmal auf die Probe zu stellen. Ich habe genügend Luft, um mir Zeit zu lassen, und wenn ich langsam fliege, ist die Chance geringer, daß ich vom Radar entdeckt werde. Leb wohl, Mars, du liebliches Paradies für die Manisch-Depressiven.
    Das ist nicht komisch. Wenn man an die Männer im Stützpunkt denkt.
    Anmerkung: Es bedurfte vieler Messer, um all diese Schnitte zu machen.
    Anmerkung: Alle befanden sich im Innern.
    Anmerkung: Keine Marsbewohner. Sie wären entdeckt worden.
    Die Schnitte sind also von innen gemacht worden. Wenn nun jemand herumrannte und Löcher in die Blase schnitt, warum hat ihn dann niemand aufgehalten?
    Es sieht aus wie ein Massenselbstmord. Tatsachen sind Tatsachen. Sie müssen sich rund um die Blase verteilt und zugeschlagen haben und dann gegen den Druck der hinausströmenden Atemluft zum Hauptplatz zurückgekehrt sein. Warum? Darauf könnten nur sie eine Antwort geben. Vielleicht waren die beiden Männer, die sich nicht auf dem Platz befanden, anderer Meinung; wenn es so war, nützte ihnen das nichts.
    Es ist nicht gut für einen Menschen, am Grund eines Loches festzusitzen. Man betrachte nur einmal die Zahl der Wahnsinnigen auf der Erde.
    Ich werde jetzt ein minutengenaues Log beginnen.

 
    1120
    Bereit, die Rakete zu zünden. Der Staub wird der Fusionsdüse nichts anhaben, das ist unmöglich, aber der Rückschlag könnte das übrige Schiff zerstören. Ich muß es wagen.
     
    2224
    Der erste Plutoniumstoß ist fehlgeschlagen. Ich zünde erneut.
     
    2230
    Der Antrieb funktioniert nicht. Ich verstehe das nicht. Meine Instrumente schwören darauf, daß das Fusionsschild Energie bekommt, und wenn ich auf den rechten Knopf drücke, gelangt Uran in die Fusionsdüse. Was stimmt nicht?
    Vielleicht eine Unterbrechung im Zünddraht. Wie soll ich das herausfinden? Der Zünddraht liegt tief unten im Staub.
     
    2245
    Ich habe genügend Uran in die Fusionsdüse gepumpt, um eine Pinchbombe daraus zu machen. Der Staub muß jetzt heißer sein als Washington.
    Wie soll ich bloß den Zünddraht reparieren? Das Schiff mit meinen starken, zuverlässigen Armen hochheben? Durch den Staub hinuntertauchen und mich durchtasten? Ich verfüge über nichts, womit ich in einem Meter tiefen, feinen Staub eine Reparaturarbeit vornehmen könnte.
    Ich glaube, ich gebe mich geschlagen.
    Vielleicht gibt es eine Möglichkeit, den Goldhäuten ein Zeichen zu geben. Ein SOS, in großen, schwarzen Buchstaben auf den Staub gesprüht … wenn ich etwas Schwarzes zum Sprühen finde. Ich muß den Stützpunkt noch einmal gründlich durchsuchen.
     
    1900
    Nichts in der Stadt. Signalsender in Massen, um Anzüge, Marsbuggys und Umlaufschiffe anzufunken, aber nur der Laser war in der Lage, weit in den Raum hineinzureichen. Ich kann einen siebzig Jahre alten Laser nicht mit Spucke, Draht und gutem Willen in Gang bringen.
    Ich gebe das minutiöse Log wieder auf. Es findet kein Start statt.

 
    29. April 2112
    Ich war dumm.
    Diese zehn Selbstmorde. Was haben die Männer mit den Messern angefangen, nachdem sie fertig waren mit Schneiden? Woher hatten sie die Messer überhaupt? Küchenmesser schneiden den Blasenkunststoff nicht.
    Ein Laser vielleicht, aber es kann im ganzen Stützpunkt nicht mehr als zwei tragbare Laser geben. Ich habe keinen einzigen gefunden.
    Und die Batterien des Lufterzeugers waren knochentrocken.
    Vielleicht töten die Marsbewohner, um sich in den Besitz von Energie zu bringen. Sie können kein Feuer haben. Dann haben sie aus demselben Grund mein Uran gestohlen, haben tief unten im Staub meinen Zünddraht angezapft und in ihre eigenen Behälter geleitet.
    Aber wie kommen sie dort hinunter? Tauchen sie unter den Staub?
    Oh. Ich muß hier raus.
    Ich habe es bis zum Krater geschafft. Der Himmel mag wissen, warum sie mich nicht aufgehalten haben. Ist es ihnen gleichgültig? Sie haben schließlich meinen Treibstoff.
    Sie befinden sich unter dem Staub. Sie leben dort, sicher vor Meteoriten und starken Temperaturschwankungen, und sie errichten dort auch ihre Städte. Vielleicht sind sie schwerer als der Staub und können auf dem Grund herumlaufen. Es muß eine vollständige Ökologie dort unten geben! Vielleicht einzellige Pflanzen an der Oberfläche, die jegliche Sonnenenergie auffangen, welche

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