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Ringwelt 08: Der kälteste Ort

Ringwelt 08: Der kälteste Ort

Titel: Ringwelt 08: Der kälteste Ort Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Niven
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die gesamte Vaterschaftsgebühr auf einmal, wenn sie so viel Geld besitzen; es sind ungefähr sechzigtausend Handelseinheiten, einige müssen die Summe daher in Raten abstottern, und manchmal ist es sogar die Frau, die bezahlt; aber wenn die Männer bezahlen, ist die Sache für sie erledigt, und sie überlassen den Frauen die Erziehung der Kinder. Aber ich habe über Letty nachgedacht. Und über Janice. Die Monopole, die sich in meinem Besitz befinden, würden es mir erlauben, Letty Schenkungen zu machen und Janice aufzuziehen, und es würde noch immer genug bleiben, daß sie ein wenig reisen kann. Und ich hätte sogar noch genügend Handelseinheiten für weitere Kinder übrig. Ich würde sie mit Letty haben wollen, wenn sie einverstanden ist. Ich glaube, daß sie zustimmen würde.
    Wie bin ich jetzt auf dieses Thema gekommen? Wie ich schon sagte, bevor ich so grob unterbrochen wurde, sieht mein Schiff aus wie der Eingang zum Kapselasteroiden oder zum Farmerasteroiden oder irgendeiner anderen unterirdischen Stadt. Jetzt, da die Tanks abgerissen sind, ist nur noch der Antrieb, der Lebensbereich und ein kleiner, magnetisch abgetrennter Frachtraum vorhanden. Nur die obere Hälfte des Lebensbereichs ragt aus dem Staubmeer ringsum hervor.
    Es ist eine einfache Stahlkugel mit einer dicken Tür, nicht stromlinienförmig wie die Schiffe von der Erde. Die schwere Antriebsdüse hängt an der Unterseite und ist jetzt tief im Staub begraben. Ich frage mich, wie tief der Staub ist.
    Die Grube, die bei der Landung entstanden ist, wird einen Ring von erstarrtem Glas um meinen Lebensbereich herum hinterlassen.
    Immerhin verliere ich allmählich die Angst vor dem Tageslicht. Gestern dachte ich, die Blase würde sich mit Luft füllen, aber das stimmte nicht. Unter der Staubschicht waren weitere Risse verborgen, und als der Druck zunahm, wurde der Staub fortgeblasen, und die Blase fiel wieder in sich zusammen. Heute habe ich, bevor ich vom Sonnenschein überrascht wurde, vier Risse geflickt.
    Unmöglich kann ein einzelner Mann all diese Risse geschlagen haben.
    Das Material ist sehr fest. Würde ein Messer hindurchgehen? Oder würde man etwas anderes verwenden müssen, wie zum Beispiel ein elektrisches Tranchiermesser oder einen Laser?

 
    25. April 2112
    Ich habe den größten Teil des Tages damit zugebracht, das Logband der Blasenstadt zu lesen.
    Es hat einen Mord gegeben. Die Spannung zwischen fünfzehn Männern, die ohne Frauen miteinander auskommen müssen, kann ziemlich drückend werden. Eines Tages brachte ein Mann namens Carter einen anderen mit Namen Harness um und floh dann in einem der Marsbuggys um sein Leben – verfolgt vom Bruder des Opfers. Keiner von ihnen kehrte lebend zurück. Ihnen muß wohl die Luft ausgegangen sein.
    Drei Tote von fünfzehn Männern, daß heißt, es blieben noch zwölf.
    Ich habe zwölf Leichen gezählt; wer blieb übrig, die Kuppel zu zerschneiden?
    Marsbewohner?
    Ich kann in den gesamten Aufzeichnungen keinen Hinweis darauf finden, daß je ein Marsbewohner gesehen wurde. Die Expedition ist, abgesehen von den Brunnen, auf keine Spuren von Marsbewohnern gestoßen. Wenn es sie gibt, wo sind sie dann? Wo befinden sich ihre Städte? Der Mars war in den frühen Tagen der Raumfahrt allen nur erdenklichen Arten von orbitalen Forschungsflügen ausgesetzt. Selbst eine Stadt von der geringen Größe der Blasenstadt wäre entdeckt worden.
    Vielleicht gibt es keine Städte. Aber woher stammen die Diamantblöcke? Diamanten von dieser Größe, wie sie in den Brunnenmauern gefunden wurden, entstehen nicht auf natürliche Weise. Es erfordert einen beachtlichen technischen Entwicklungsstand, sie in dieser Größe herzustellen. Und das setzt das Vorhandensein von Städten voraus – glaube ich wenigstens.
    Diese Mumie. Ist es möglich, daß sie Hunderttausende von Jahren alt war? Ein Mensch könnte auf dem Mars nicht so lange konserviert werden, da das Wasser in seinem Körper mit dem Stickstoffdioxid in der Luft eine chemische Reaktion eingehen würde. Auf dem Mond könnte er Millionen Jahre überdauern. Die chemische Zusammensetzung des mumifizierten Marsleichnams war und ist ein vollkommenes Rätsel, abgesehen von der napalmartigen Explosion im Augenblick seiner Berührung mit Wasser. Vielleicht hat sie wirklich so lange Zeit überdauert, und vielleicht ist einer der beiden Männer, die auszogen, um zu sterben, zurückgekehrt und hat die Kuppel zerschnitten, und vielleicht sehe ich auch Gespenster. Dazu ist

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