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Ringwelt 08: Der kälteste Ort

Ringwelt 08: Der kälteste Ort

Titel: Ringwelt 08: Der kälteste Ort Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Niven
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dies hier genau der richtige Ort. Wenn ich je hier herauskomme, soll nur jemand den Versuch machen, mich in der Nähe eines Lochs zu ertappen.

 
    26. April 2112
    Die Sonne steht strahlend und klar über dem scharf gezeichneten Horizont. Ich stehe in der Luke und blicke hinaus. Inzwischen wirkt hier nichts mehr fremd auf mich. Mir ist, als hätte ich mein ganzes Leben hier zugebracht. Meine Knochen gewöhnen sich an die Schwerkraft; ich stolpere nicht mehr, wenn ich über den Kraterrand laufe.
    Der Sauerstoff, der sich in meinen Tanks befindet, reicht aus, mich an jeden beliebigen Ort zu bringen. Mit einem ausreichenden Wasserstoffvorrat wäre ich schon längst auf dem Mond und würde meine Monopole ohne die Hilfe eines Zwischenhändlers verkaufen. Aber es geht sehr langsam. Ich kann den Wasserstoff nur gewinnen, indem ich Wasser in die O-Tanks der Basis bringe und den Wasserstoff durch Elektrolyse in den Kühltank des Schiffes leite, wo er sich wieder verflüssigt.
    Die Wüste ist gleichförmig, bis auf die merkwürdige rosa Wolke, die den halben Horizont überzieht. Staub? Wahrscheinlich. Ich kehre zu meinem Schiff zurück und höre durch den Helm das leise Pfeifen des Windes. Das Geräusch dringt natürlich nicht durch die Schiffswand herein.
    Die Wüste ist leer.
    Ich kann die Blase nicht reparieren. Heute habe ich vier weitere Risse entdeckt, dann habe ich es aufgegeben. Sie müssen um die ganze Kuppel herum verteilt sein. Das kann nicht das Werk eines einzigen Mannes sein. Nicht einmal das von zwei Männern.
    Es sieht ganz nach Marsbewohnern aus. Aber wo sind sie?
    Sie könnten auf dem Sand laufen, wenn sie breite, flache Füße hätten, die zwischen den Zehen ein Art Schwimmhaut aufweisen … sie würden keine Fußspuren hinterlassen. Der Staub verbirgt alles. Wenn es hier Städte gäbe, müßten sie schon seit Ewigkeiten vom Staub begraben sein. An der Mumie könnte man Schwimmhäute nicht mehr entdecken, sie wären längst verwittert.
    Es herrscht jetzt Sternenlose Dunkelheit. Der kärgliche Wind kann kaum Schwierigkeiten haben, den Staub aufzuwirbeln. Ich bezweifle, daß ich zugeweht werde. Wie dem auch sei, das Schiff würde ohnehin an die Oberfläche gelangen.
    Ich muß schlafen.

 
    27. April 2112
    Die Uhr zeigt Null-Vier-Hundert an, und ich habe kein Auge zugetan. Die Sonne steht strahlend hell am roten, klaren Himmel. Kein Staubsturm mehr.
    Es gibt die Marsbewohner. Dessen bin ich mir jetzt sicher. Es war niemand sonst übrig, die Besatzung des Stützpunktes zu ermorden.
    Aber warum zeigen sie sich nicht?
    Ich gehe jetzt zum Stützpunkt und nehme das Logband mit. Ich stehe auf dem Hauptplatz der Stadt. Seltsamerweise war der Weg hierher im Sonnenlicht weniger schwierig. Man sieht, wohin man tritt, selbst im Schatten, denn der Himmel dämpft das Licht ein wenig, so daß es wirkt wie die indirekte Beleuchtung in einer Kuppelstadt.
    Von allen Seiten blickt der Kraterrand auf mich herunter: zersplitterte Scherben von vulkanischem Glas. Es ist ein Wunder, daß ich mir den Anzug noch nicht zerschnitten habe, da ich den Weg doch zweimal täglich zurücklege.
    Warum bin ich hier hergekommen? Ich weiß es nicht. Meine Augen brennen, und das Licht ist zu grell. Ich bin von Mumien umgeben, deren Gesichter von Angst und Verzweiflung überzogen sind. Der Tod durch Unterdruck ist ein häßlicher Tod. Zehn Mumien hier, eine am Rande der Stadt und eine im Verwaltungsgebäude.
    Ich kann den gesamten Kraterrand von hier aus überblicken. Die Gebäude sind niedrige Flachbauten, und der Platz ist groß. Die schlaffe Haut der Blase verzerrt zwar die Perspektive ein wenig, aber nicht sehr.
    Also. Die Marsbewohner kamen in schreiendem oder schweigendem Schwarm vom Kraterrand heruntergestürmt. Niemand hätte sie gehört, wenn sie geschrien hätten.
    Aber zehn Männer befanden sich an einem Ort, von dem sie die Angreifer gesehen hätten.
    Elf Männer. Da ist noch der Mann am Blasenrand … nein, vielleicht waren sie aus der anderen Richtung gekommen. Aber dann waren es noch immer zehn Männer. Und sie blieben einfach stehen und warteten? Das glaube ich nicht.
    Und der zwölfte Mann. Er hat den Anzug halb angelegt. Was hat er gesehen, das die anderen nicht sahen?
    Ich werde ihn mir einmal näher ansehen. Bei Gott, ich hatte recht mit meiner Vermutung. Er hat zwei Finger am Reißverschluß, und er zieht ihn herunter. Er ist nicht im Begriff, den Anzug anzulegen, er zieht ihn aus.
    Keine Gespenster mehr.
    Aber wer hat die

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