Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Ringwelt 08: Der kälteste Ort

Ringwelt 08: Der kälteste Ort

Titel: Ringwelt 08: Der kälteste Ort Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Niven
Vom Netzwerk:
wartete bereits mit einer Impfpistole. Er benutzte sie, und Sue schlief ein.
    Die vier Männer beobachteten sorgenvoll, wie der Schiffsarzt sich an die Arbeit machte. Der Autodoc hätte kostbare Zeit mit einer Diagnose verschwendet, also operierte Jim von Hand. Es ging relativ schnell, denn das winzige Gerät steckte hinter ihrem Ohr direkt unter der Haut.
    Trotzdem hatte Jim Davis sich die Finger am Skalpell verbrannt, bevor er mit der Operation fertig war.
    Durch die Sohlen seiner Magnetschuhe hindurch spürte Steve, wie die Wärme ständig zunahm.
    Wußten die Fremden, was sie taten?
    Spielte es eine Rolle?
    Das Schiff wurde angegriffen. Steves Schiff wurde angegriffen!
    Er schlüpfte in den Korridor und rannte in Richtung Brücke. Mit den magnetischen Sohlen sah er aus wie ein verängstigter Pinguin, doch er kam schnell voran. Er wußte, daß er vielleicht im Begriff stand, einen schrecklichen Fehler zu begehen; vielleicht versuchten die Fremden verzweifelt, mit der Angel’s Pencil in Kontakt zu treten. Er würde es niemals erfahren. Sie mußten aufgehalten werden, bevor alle geröstet wurden.
    Die Schuhe brannten unter seinen Füßen. Er wimmerte vor Schmerz und bemühte sich, nicht daran zu denken. Die Luft brannte in seinem Mund und seiner Kehle. Selbst seine Zähne waren jetzt heiß.
    Er mußte sich das Hemd um die Hände wickeln, um die Tür zur Brücke zu öffnen. Der Schmerz an den Füßen war unerträglich. Er riß sich die Sandalen herunter und schwamm zum Steuerpult hinüber. Er behielt das Hemd um die Hände, während er sich an den Kontrollen zu schaffen machte. Eine rasche Drehung des großen weißen Knopfs, und der Antrieb feuerte mit maximaler Leistung. Steve schlüpfte hastig in den Pilotensitz, bevor die einsetzende Beschleunigung ihn durch den Raum treiben konnte.
    Er schaltete auf das rückwärtige Teleskop. Es war auf das Sonnensystem gerichtet, weil der Antrieb auf diese Entfernung hin auch zum Übermitteln von Nachrichten diente. Er stellte die Brennweite auf geringe Distanz und begann, das Schiff herumzuschwenken.
     
    Das feindliche Schiff erstrahlte inzwischen in hellem Infrarot.
    »Es wird länger dauern, die bewohnte Sektion aufzuheizen«, berichtete der Fremdtechnologieoffizier. »Sie verwenden dort sicher eine Klimakontrolle, Sir.«
    »Das macht nichts. Wecken Sie den Telepathen, wenn Sie glauben, daß auf dem anderen Schiff alle tot sind. Er soll nachsehen.«
    Der Kommandant fuhr fort, sein Fell zu bürsten. Zeitvertreib, weiter nichts. »Wissen Sie, wenn die Fremden nicht so völlig hilflos gewesen wären, hätte ich zu einer anderen, schnelleren Methode gegriffen. Ich hätte als erstes den Ring von der Antriebssektion getrennt. Vielleicht hätte ich das so oder so tun sollen. Es wäre bestimmt sicherer gewesen.«
    Der FT-Offizier war begierig auf jedes noch so kleine Lob seines Kommandanten. »Sir! Die Fremden können unmöglich größere Waffen mitführen. Sie haben dafür einfach nicht genügend Platz an Bord. Bei einem Reaktionsantrieb nehmen Motor und Treibstofftanks den größten Teil des verfügbaren Raums ein.«
    Das andere Schiff drehte sich langsam von seinem Peiniger weg.
    Das Antriebsende glühte rot.
    »Sie versuchen zu fliehen«, sagte der Kommandant, als das glühend rote Ende auf sie zuschwang. »Und Sie sind ganz sicher, daß die Fremden uns nicht entkommen können?«
    »Ganz sicher, Sir! Dieser Lichtantrieb wird sie nirgendwo hinbringen, Sir.«
    Der Kommandant schnurrte nachdenklich. »Was würde geschehen, wenn ihr Licht unser Schiff träfe?«
    »Nichts, Sir. Nur helles Licht, denke ich. Die Linse ist flach, also emittiert sie einen sehr weiten Strahl. Sie müßten einen Parabolreflektor einsetzen, um uns gefährlich zu werden. Es sei denn …« Seine Ohren richteten sich alarmiert auf.
    »Es sei denn was?« Der Kommandant sprach leise, aber drängend.
    »Ein Laser. Aber das kann nicht sein, Sir. Sie besitzen keine Waffen.«
    Der Kommandant war mit einem Satz bei seiner Konsole. »Dummkopf!« fauchte er. »Die Fremden können Waffen nicht von sthondat-Blut unterscheiden. W-O! Wie kann ein Telepath herausfinden, was die Fremden nicht einmal selbst wissen! WAFFENOFFIZIER!«
    »Sir?«
    »Feuern …«
    Ein entsetzlich helles Leuchten erfüllte mit einem Mal die Brückenkuppel. Der Kommandant ging in Flammen auf und wurde in die Leere gerissen, als ein glühendes Loch in der Wand erschien.
     
    Als Steve wieder erwachte, lag er auf dem Rücken. Das Schiff rotierte,

Weitere Kostenlose Bücher