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Ringwelt 08: Der kälteste Ort

Ringwelt 08: Der kälteste Ort

Titel: Ringwelt 08: Der kälteste Ort Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Niven
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bereits, daß man mich verschwinden lassen könnte, sollte ich versuchen, einen Rückzieher zu machen.
    Als ich dann auch noch erfuhr, wohin ich das Schiff bringen sollte, machte ich mir ernsthafte Sorgen. »Ich befand mich im Schlangenschwarm – Sie haben von dem sichelförmigen Asteroidengürtel im Wunderland-System gehört? Es ist allgemein bekannt, daß die Felsen durchsetzt sind von Anhängern der Verschwörung Freies Wunderland. Als sie mir das Ziel nannten, startete ich und nahm einfach Kurs auf Sirius.«
    »Merkwürdig, daß man Sie mit einem funktionierenden Hyperraumantrieb hat fliegen lassen.«
    »Das hat man nicht! Sie haben die Relais herausgerissen. Ich mußte sie ersetzen. Ein Glück, daß ich vorher nachgesehen habe! Sie hatten die Relais mit einer kleinen Bombe unter der Pilotenliege gekoppelt.« Ich unterbrach meine Geschichte. »Vielleicht habe ich beim Reparieren einen Fehler gemacht. Sie haben gehört, was passiert ist? Mein Hyperraumantrieb ist einfach verschwunden! Gleichzeitig müssen ein paar Verriegelungen abgesprengt worden sein, denn die gesamte Unterseite meines Frachters segelte davon. Es war nur Tarnung! Was übrig ist, sieht aus wie ein kleiner Bomber!«
    »Genau das dachte ich auch.«
    »Schätze, ich werde ihn bei den Goldhäuten abliefern müssen, sobald wir das innere System erreicht haben. Eine Schande!«
    Carlos grinste hinter vorgehaltener Hand und schüttelte den Kopf. Er überspielte seine Belustigung, indem er sagte: »Damit hast du nur wieder einmal bewiesen, daß du vor deinen Problemen davonlaufen kannst.«
    Der nächste Tunnel endete in einer gewaltigen Kammer, die von einem transparenten kuppelförmigen Dom überdacht war. Ein gewaltiger Pfeiler, so dick wie ein Mann groß war, erhob sich in der Mitte der Kammer aus dem felsigen Boden und ragte durch eine Dichtung in der Mitte der Kuppel nach draußen. Vor dem sternenübersäten Nachthimmel erkannte ich, daß der Pfeiler in den vielgelenkigen Arm überging, der blind ins All hinaus griff. Das Ende des Arms wurde von etwas gebildet, das aussah wie ein gewaltiger eiserner Freßnapf.
    Forward erwartete uns an einem hufeisenförmigen Kontrollpult in der Nähe des Pfeilers. Ich bemerkte ihn kaum. Den Arm hatte ich schon gesehen, als wir aus dem All gekommen waren, doch ich hatte nicht begriffen, wie gigantisch die Konstruktion war.
    Forward bemerkte mein Staunen. »Ah, der Haken«, sagte er.
    Er kam uns in einer hüpfenden Weise entgegen, was vielleicht komisch aussehen mochte, aber effektiv war. »Erfreut, Sie kennen zu lernen, Carlos Wu, Beowulf Shaeffer.« Sein Händedruck zerquetschte meine Knochen nicht, weil er vorsichtig war. Sein Grinsen war breit und ansteckend. »Der Haken ist unsere Hauptattraktion. Wenn Sie ihn gesehen haben, gibt es nichts Interessantes mehr.«
    »Wozu ist er gut?« fragte ich.
    Carlos lachte. »Er ist wundervoll! Warum muß er zu etwas gut sein?«
    Forward bedankte sich für das Kompliment. »Ich habe überlegt, ihn in einer Ausstellung für Müllskulpturen zu zeigen. Er dient der Manipulation hoher, dichter Massen. Die Wiege am Ende des Arms besteht aus einem Komplex von Elektromagneten. Ich kann die Massen darin in Vibration versetzen und auf diese Weise polarisierte Gravitationswellen erzeugen.«
    Sechs massive bogenförmige Träger unterteilten die Kuppel in kuchenförmige Sektionen. Jetzt bemerkte ich auch, daß die Träger sowie das Siegel im Zentrum wie Spiegel glänzten. Sie waren durch Stasisfelder verstärkt. Noch mehr Stützen für den Arm? Ich versuchte mir die Kräfte vorzustellen, die hier am Werk sein mußten.
    »Was versetzen Sie denn in Vibration? Eine Megatonne Blei vielleicht?«
    »Blei umhüllt von Weicheisen war unsere Testmasse. Doch das ist drei Jahre her. Ich habe den Haken in letzter Zeit nicht mehr benutzt, doch wir hatten ein paar vielversprechende Experimente mit einer Neutroniumkugel, die von einem Stasisfeld umhüllt war. Zehn Milliarden metrische Tonnen.«
    »Wozu das alles?« fragte ich.
    Carlos warf mir einen mißbilligenden Blick zu. Forward schien die Frage als vollkommen legitim zu empfinden.
    »Kommunikation beispielsweise. Überall in der Galaxis muß es intelligentes Leben geben, das meiste davon viel zu weit entfernt für unsere Schiffe. Wahrscheinlich bilden Gravitationswellen die beste Methode, um mit ihnen in Verbindung zu treten.«
    »Aber Gravitationswellen pflanzen sich mit Lichtgeschwindigkeit fort, oder nicht? Wären nicht Hyperwellen viel

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