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Ringwelt 09: Ein Geschenk der Erde

Ringwelt 09: Ein Geschenk der Erde

Titel: Ringwelt 09: Ein Geschenk der Erde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Niven
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eines Kragens, an denen man die Helme befestigen konnte. An Metallverstrebungen im Stoff waren die Raketenrucksäcke befestigt, deren Steuereinheit sich unmittelbar unter dem Kinn befand.
    Ob die Luftaustauscher noch funktionierten? Lächerlich! Nach dreihundert Jahren! Aber vielleicht war noch Luft in den Sauerstoffflaschen. Matt fand einen Knopf in der Steuereinheit eines der Anzüge, drehte ihn und hörte ein Zischen.
    Also war noch Luft vorhanden. Der Anzug würde ihn vor dem Gas schützen, und die große Glaskugel, die als Helm diente, würde weder sein Sichtfeld noch sein ›Glück‹ beeinträchtigen.
    Als die Tür zum Gang sich plötzlich öffnete, griff er nach seiner Waffe. Sekunden später erschienen zwei Beine auf der Leiter. Matt bestrahlte sie mit seinem Stunner. Ein Mann grunzte überrascht und fiel an Matts Versteck vorbei zu Boden.
    Eine befehlsgewohnte Stimme rief: »Du da! Komm raus!«
    Matt grinste. Leise legte er die Waffe beiseite und griff nach dem Anzug. Eine Welle der Benommenheit spülte über ihn hinweg. Er hatte recht gehabt, was das Gas betraf.
    Er drehte den Knopf an der Steuereinheit auf, steckte den Kopf in den Helm und atmete mehrmals tief durch. Dann hielt er die Luft an, während er mit den Füßen voran in den Anzug stieg.
    »Du hast nicht die geringste Chance! Komm raus, oder wir kommen dich holen!«
    Macht das doch. Matt zog den Helm über den Kopf und begann wieder zu atmen. Das Gefühl der Benommenheit verflog wieder, doch er mußte sich noch immer vorsichtig bewegen, zumal ihm der Anzug bei weitem zu klein war.
    Plötzlich fiel die Falltür auf, und ein Hagel von Gnadensplittern schlug in den Raum. Ein entschlossenes Gesicht und eine Hand kamen in Sichtweite – die Hand, die das Gnadengewehr abgefeuert hatte. Matt schoß auf das Gesicht. Der Mann sackte zusammen, stürzte jedoch nicht; irgendjemand zog ihn an den Beinen wieder hinaus.
    Die Luft im Anzug besaß einen unangenehmen metallischen Geruch. Matt rümpfte die Nase. Jeder andere wäre mit einer Flucht aus dem Hospital zufrieden gewesen. Wer außer Matt Keller …?
    Ein Donnern wie von einer weit entfernten Explosion drang an sein Ohr. Was versuchen sie denn jetzt? fragte sich Matt. Er hob die Waffe.
    Das Schiff erzitterte, einmal, zweimal. Matt wurde in seinem Versteck umhergeschleudert wie ein Spielzeug in einer Kiste. Irgendwie gelang es ihm, sich mit Füßen und Schultern gegen die Wände zu stemmen und festzuhalten. Ich dachte, die verdammte Hexe hätte nur geblufft! Er griff nach dem Stunner, als die Waffe aus dem Schrank herauszufallen drohte.
    Das Schiff machte einen Satz, als eine der Wände zerbarst. Das Donnern wurde mit einem Mal lauter – viel lauter.
     
    »Wir sind zu nah«, sagte Parlette.
    Hood erwiderte vom Fahrersitz: »Wir müssen nah genug sein, um Befehle geben zu können.«
    »Unsinn. Sie haben nur Angst, daß irgendjemand Sie einen Feigling schimpft. Ich sagen Ihnen: Halten Sie sich zurück. Überlassen Sie meinen Männern das Kämpfen; sie wissen, was sie tun. Wir haben das lange genug geübt.«
    Hood zuckte mit den Schultern und reduzierte die Geschwindigkeit auf Dreiviertel Schub.
    Ihr Wagen war bereits jetzt der letzte in einem Schwarm von mehr als vierzig, einer Armada von rotglühenden Abgasöffnungen vor dem sternenübersäten Himmel. Jeder Wagen trug zwei von Parlettes Familienmitgliedern: je einen Fahrer und einen Schützen.
    Parlette, der sich wie ein Geier über das Wagentelefon beugte, krächzte plötzlich: »Ich habe Deirdre Lauessen! Seien Sie jetzt alle still! Hör zu, Deirdre! Das ist ein Notfall …!«
    Und die anderen, Harry Kane, Lydia Hancock und Jay Hood, hörten zu, während Parlette redete.
    Es dauerte mehrere Minuten, doch schließlich lehnte der alte Mann sich zurück und grinste wie ein Raubtier.
    »Ich hab’s geschafft. Sie wird unsere Anklage über Lautsprecher verlesen. Gleich werden die Vollstreckungspolizisten beginnen, sich gegenseitig zu bekämpfen.«
    »Es wird Ihnen verdammt schwer fallen, diese Anklage zu begründen«, warnte ihn Harry Kane.
    »Nicht im Mindesten. Wenn ich fertig bin, werde ich Castro selbst davon überzeugt haben, daß er des Verrats schuldig ist, sowie der groben Pflichtverletzung und des fortgesetzten Inzests. Vorausgesetzt …« Er hielt kurz inne, um eine entsprechende Wirkung zu erzielen. »… Vorausgesetzt, es gelingt uns, das Hospital einzunehmen. Wenn ich das Hospital kontrolliere, wird man mir glauben, denn dann bin ich der

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