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Ringwelt 09: Ein Geschenk der Erde

Ringwelt 09: Ein Geschenk der Erde

Titel: Ringwelt 09: Ein Geschenk der Erde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Niven
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bewegten sich zwei Steuerflossen. Das Schiff neigte sich zur Seite und glitt wieder zum Hospital zurück. Ein-, zweimal stieß es sanft mit dem Gebäude zusammen.
     
    Flammen tobten rings um das Hospital: Weißglühender Wasserdampf, der bis zu dem Punkt erhitzt war, wo Sauerstoff und Wasserstoff sich trennten. Wie ein tödlicher Sturm raste das Feuer durch die Gänge, und wo keine Gänge waren, brannte es sich durch Wände. Es tötete Menschen, bevor diese wußten, was sie tötete, denn die erste Berührung des superheißen Dampfes ließ sie erblinden.
    Der Abgasstrahl verbreitete feurigen Tod in einem Drittel des Erdgeschosses.
    Für die Menschen in und außerhalb des Hospitals, für Menschen, die sich noch nie getroffen hatten und die sich auch nie treffen würden, war dies die Nacht, in der alles zugleich geschah. Jene, die noch bei Verstand waren, versperrten ihre Türen und suchten sich etwas, worunter sie sich verstecken und darauf warten konnten, daß es vorbei war.
     
    »Laney. Das muß Laney sein«, sagte Jay Hood. »Sie ist durchgekommen.«
    »Elaine Mattson?«
    »Ja. Und sie hat die Max Planck. Könnt ihr euch das vorstellen?«
    »Sie hat ja einen wunderbaren Sinn fürs richtige Timing. Wissen Sie eigentlich, was passiert, wenn sie den Reaktor in die Luft jagt?«
    »O mein Gott. Was sollen wir tun?«
    »Weiterfliegen«, antwortete Parlette. »Wir kommen jetzt sowieso nicht mehr außer Reichweite. Also können wir das genauso gut durchziehen und hoffen, daß Miss Mattson früh genug bemerkt, daß die Kolonisten gerade gewinnen.«
    »Da sind noch mehr Polizeiwagen«, sagte Harry Kane. »Sowohl links als auch rechts.«
     
    Polly zog den Hebel zurück. Das Schiff neigte sich in die andere Richtung und entfernte sich wieder gemächlich vom Hospital.
    Sie wagte nicht, das Schiff noch weiter zu neigen. Wie viel Freiraum hatte sie unter der Landeschürze? Ein paar Zentimeter? Ein paar Meter? Zehn vielleicht? Wenn die Schürze den Boden berührte, würde das Schiff umkippen.
    Das war nicht Teil von Pollys Plan.
    Die Tür hinter ihr war glühendheiß geworden. Polly drehte sich zu ihr um und fletschte die Zähne. Sie ließ ihre Hände über die Armaturen gleiten, doch schlußendlich veränderte sie die Position der Hebel nicht. Sie würde das Hospital umfliegen müssen, doch dann hätte sie freie Bahn zur Arthur C. Clarke.
    Und dann würde sie die Arthur C. Clarke immer und immer wieder rammen, bis eines der beiden Schiffe versagte, in einem Flammenball unterging und das andere mit sich riß.
    Sie bemerkte nicht, wie das rotglühende Metall der Tür plötzlich weiß wurde und durchbrannte.
     
    Das Schiff sprang einen Meter nach oben, und Matt knallte mit dem Kopf gegen die Schrankwand. Als er wieder aufblickte, zerriß die Außenwand des Raums mit lautem Ächzen, und Matt schaute geradewegs in Castros Büro.
    Er konnte weder denken noch sich bewegen. Das Ganze war ein Albtraum jenseits aller Vernunft. Magie! dachte er, und: Nicht schon wieder!
    Wie in einem Traum schwebte das Hospital davon. Matt war taub, und so geschah alles in unheimlicher Stille. Das Schiff hob ab …
    Und er hatte keine Luft mehr im Helm. In der Sauerstoffflasche war nur ein winziger Rest gewesen. Er drohte zu ersticken. Er löste die Helmklammern, riß ihn sich vom Kopf und schnappte nach Luft. Dann erinnerte er sich an das Gas.
    Doch was er atmete war saubere, heiße Luft, Luft von draußen, die durch das klaffende Loch in der Außenhülle hereinströmte. Er sog sie gierig ein. Flecken erschienen vor seinen Augen.
    Das Schiff hüpfte so heftig auf und ab, daß Matt seekrank wurde. Er versuchte, es zu ignorieren. Eines konnte er jedoch nicht so einfach beiseite schieben: Polly hatte den Steuerraum erreicht. Offenbar war sie es, die versuchte, das Schiff zu starten. Matt hatte keinerlei Möglichkeit abzuschätzen, wie hoch sie bereits waren. Draußen tobte ein Feuersturm, durch den die Lichter des Hospitals nicht mehr zu erkennen waren. Sie stiegen auf; der Raum war offen, und Matt hatte keinen Helm mehr.
    Das Schiff hörte auf zu hüpfen. Matt sprang nach der Leiter. In dem Anzug konnte er sich kaum bewegen; dennoch bekam er die Leiter zu fassen und kletterte nach unten, wobei er unterbewußt versuchte, das Ungleichgewicht auszugleichen, das durch den Raketenrucksack verursacht wurde; doch erst nachdem er bereits auf dem Boden angelangt war, fiel ihm wieder ein, daß sein Anzug mit einem Raketenrucksack ausgestattet war.
    Die

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