Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Ringwelt 09: Ein Geschenk der Erde

Ringwelt 09: Ein Geschenk der Erde

Titel: Ringwelt 09: Ein Geschenk der Erde
Autoren: Larry Niven
Vom Netzwerk:
ein paar Streifenwagen auf den Hals. Das sind offensichtlich die Söhne der Erde.« Er schaltete das Telefon aus und dachte: Aber wo kommen die alle her? Und wie sind sie an die ganzen Wagen gekommen?
    Und er dachte: Keller?
    Sein Handy summte.
    Miss Lauessens Stimme klang traurig und fast auch ein wenig gereizt. »Sir, die Wagenflotte wird von Miliard Parlette angeführt. Er klagt Sie mehrerer strafbarer Handlungen an – unter anderem auch des Verrats –, und er befiehlt Ihnen, sich zu ergeben.«
    »Er ist wahnsinnig geworden.« Jesus Pietro versuchte nachzudenken. Es geschah alles auf einmal. War das der Grund dafür, warum Keller ihm plötzlich erschienen war? Diesmal waren es keine mysteriösen Symbole gewesen, und keine Finger waren auf unerklärliche Weise gebrochen. Kellers Augen … »Versuchen Sie, den alten Mann zur Landung zu zwingen, ohne ihn zu verletzen. Geben Sie ihnen eine Minute, um freiwillig zu landen; dann lassen Sie sie mit Stunnern runterholen.«
    »Ich erinnere Sie nicht gern daran, Sir, aber Miliard Parlette ist Ihr Vorgesetzter. Werden Sie sich ergeben?«
    Dann fiel Jesus Pietro plötzlich wieder ein, daß Miss Lauessen ein fast reinrassiges Crewmitglied war. Strömte vielleicht auch Parletteblut durch ihre Adern? Gerüchten zufolge war es nicht allzu schwer, an Parletteblut zu gelangen … Jesus Pietro sagte das einzige, was er sagen konnte:
    »Nein.«
    Die Telefonverbindung wurde unterbrochen und damit auch Jesus Pietros Verbindung zum Hospital und zur Außenwelt.
     
    Es war ein Reinfall gewesen, und er wußte es. Irgendwie hatte Pollys Schlag in ihm den Wunsch zu sterben geweckt. Nachdem sie weggerannt war, war er in den Gang hinausgestolpert, um sich ergreifen zu lassen.
    Aber nicht jetzt. Er hob den Stunner vom Boden auf und ging auf die Leiter zu. Diesmal würde er wissen, was er tat, wenn er die Tür durchschritt.
    Aber warum sollte er überhaupt hinausgehen? Unsicher blieb er am Fuß der Leiter stehen. Wenn Polly den Antrieb in die Luft jagte …
    Nein, so weit würde sie gar nicht kommen, und was ihre Rettung betraf … Er hatte getan, was er tun konnte. Nun war es an der Zeit, an Flucht zu denken. Er blickte zum Ausgang hinauf … und schauderte.
    Was für ein Fluchtweg. Im selben Augenblick, da er seinen Kopf durch die Tür steckte, würde jemand auf ihn schießen. Er mußte seinen Feind sehen, um sein ›Glück‹ anwenden zu können, und er konnte nicht in alle Richtungen zugleich blicken.
    Doch in diesem Raum konnte man keine längere Belagerung überstehen. Ein potentieller Angreifer mußte nur einen Hagel von Gnadensplittern auf den Boden feuern. Wenn der Mann erst nachsehen würde, bevor er schoß, würde das ›Glück‹ ihn fangen, aber das galt nur für den Fall, daß der Angreifer mit einem Stunner anrückte. Bei Gnadensplittern reichten die Querschläger; Zielen war unnötig.
    Matt mußte hier raus.
    Aber … Castros Nasenschutz. Das bedeutete, daß die Vollstreckungspolizei Gas einsetzte. Der Gang war vermutlich schon voll damit.
    Matt mußte einfach viel zu viel bedenken! Er fluchte und begann, die Taschen des ersten Wachmanns zu durchsuchen. Der Mann erwachte zum Leben und versuchte, Matt mit schlaffen Fingern zu erwürgen. Matt bestrahlte beide Männer mit dem Stunner und beendete seine Suche. Keiner der beiden Wachmänner hatte einen Nasenschutz dabei.
    Matt blickte zur Tür hinauf. Er könnte es natürlich einfach riskieren; aber wenn der Gang bereits mit Gas geflutet war, war diese Tür sein einziger Schutz. Wie in einem Raumschiff natürlich nicht anders zu erwarten, war sie luftdicht.
    Und wenn er den Raum wechseln würde? Es gab hier noch ein paar andere Türen, die vermutlich in Schlafräume führten. Aber sie befanden sich auf halber Höhe der Wand, und es gab keine Leitern.
    Und dort, unmittelbar unter der Falltür, befand sich noch eine weitere kleine Tür, die wie in jedem ordentlichen Wohnzimmer in einen Wandschrank führte. Mit etwas Glück könnte Matt ihn erreichen.
    Aber es war natürlich nicht einfach ein Garderobenschrank. Zwei Raumanzüge verbargen sich darin.
    Und er war nicht leicht zu erreichen. Matt mußte sich weit von der Leiter strecken, um den Knauf packen und drehen zu können. Schließlich fiel die Tür jedoch auf, und er sprang hinüber.
    Raumanzüge. Einst hatten sie an Haken gehangen, doch nun lagen sie auf dem Boden wie leere, menschliche Häute. Sie bestanden aus einem dicken, gummiartigen Material und hatten Metallringe anstelle
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher