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Ringwelt 09: Ein Geschenk der Erde

Ringwelt 09: Ein Geschenk der Erde

Titel: Ringwelt 09: Ein Geschenk der Erde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Niven
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einzige, der noch redet.
    Der Punkt ist: Dem Gesetz nach bin ich der Chef des Hospitals, und das bin ich schon seit der Zeit, als Castro so alt war wie Hood heute. Wäre ich nicht Hospitalchef, dann natürlich ein anderes Crewmitglied. Praktisch ist es jedoch Castros Hospital, und ich muß es ihm wegnehmen. Wir müssen die Kontrolle darüber erlangen, bevor wir das politische System von Mount Lookitthat verändern können. Aber wenn ich die Kontrolle erst einmal habe, bin ich durchaus in der Lage, sie auch zu behalten.«
    »Seht dort!«
    »Polizeiwagen. Es sind nicht viele.«
    »Sie fliegen in enger Formation. Ich frage mich, wozu das gut sein soll? Keiner von uns hat je den Luftkampf geübt.«
    »Warum haben sie während ihrer Manöver nicht gegeneinander gekämpft?«
    »Wir haben damit gerechnet, kämpfen zu müssen«, antwortete Parlette, »aber nicht gegen das Hospital. Also haben wir …«
    »Was bei den Nebeldämonen ist denn das?« rief Kane.
    Parlette beugte sich vor und stützte sich mit den Händen am Armaturenbrett ab. Er antwortete nicht.
    Harry schüttelte ihn an der Schulter. »Was ist das? Es sieht aus, als würde das Hospital am einen Ende brennen.« Parlette war starr vor Entsetzen.
    Und dann löste sich das eine Ende des Hospitals vom Hauptgebäude und glitt gemächlich davon. Orangefarbene Flammen züngelten um den Fuß des Gebäudeteils.
    »Das«, sagte Miliard Parlette, »ist die Max Planck. Sie hat ihre Landetriebwerke gezündet.«
     
    Polly saß im oberen linken Sitz. Sie bediente die Kontrollen mit äußerster Vorsicht, doch immer wieder sprangen die Knöpfe und Tasten ein ganzes Stück vor. Vermutlich waren sie verrostet, und nun löste sich der Rost.
    Schließlich war die Masse heiß genug …
    … und Polly schaltete die Wasserkühlung ein.
    Sie hatte den Eindruck, als habe irgendjemand vor langer Zeit beschlossen, die Kolonieschiffe auf einen Schnellstart vorzubereiten. Das mußte während der ersten Jahre der Kolonisierung geschehen sein, als niemand – egal ob Crew oder Kolonist – mit Sicherheit wußte, ob der Aufbau interstellarer Kolonien überhaupt möglich war. Dann hatten die anderen es vergessen und nur noch das Nötigste an der Konfiguration geändert.
    Bis schließlich die Kolonieschiffe Teil des Hospitals geworden waren und ihr Inneres sich in ein Labyrinth aus Leitern und allen möglichen nachträglich eingebauten Konstruktionen verwandelt hatte und die Organbanken ausgelagert und die Kälteschlafkammern versiegelt worden waren. Letzten Endes waren die Schiffe dann nur noch als Stromkraftwerke genutzt worden – wenn man das Verhörzimmer und vielleicht noch andere Geheimnisse geflissentlich übersah.
    Bis heute hatte niemand mehr die Werkzeugschränke angefaßt, und auch die Raumanzüge warteten noch immer hinter Türen, die schon seit Jahrhunderten nicht mehr geöffnet worden waren.
    Und noch immer befand sich Wasser in den Tanks und Uran in den Triebwerken. Niemand hatte sich die Mühe gemacht, das Material zu entfernen. Verdunsten konnte das Wasser nicht – jedenfalls nicht in Tanks, die dafür ausgelegt waren, es dreißig Jahre lang durchs interstellare Vakuum zu transportieren. Das Uran …
    Polly leitete Wasser in die heißen Triebwerke, und das Schiff brüllte. Sie jaulte triumphierend. Das Schiff erzitterte. Von jenseits der verschweißten Tür drangen gedämpfte Schreie zu Polly hinauf.
    Es gab stets mehrere Möglichkeiten, wenn man jemandem einen Streich spielen wollte! Der Fusionsantrieb der Max Planck war tot, aber der Antrieb der Arthur C. Clarke mußte glühendheiß sein. Und wenn Polly sich aus der obersten Schicht der Atmosphäre auf die Arthur C. Clarke hinabfallen ließ, würde die daraus resultierende Explosion das gesamte Alpha-Plateau in Stücke reißen!
    »Komm schon«, flüsterte sie.
    Die Max Planck löste sich aus dem Felsgestein, stieg mehrere Meter auf und landete wieder. Es war, als würde das riesige Schiff über eine federnde Oberfläche hüpfen. Polly stellte die Wasserzufuhr auf Maximalleistung – keine Wirkung; die Triebwerke liefen bereits mit voller Kraft.
    Polly stieß ein leises Knurren aus.
    Der Antrieb mußte fast tot gewesen sein; er vermochte das Schiff noch nicht einmal gegen die 0,8g von Mount Lookitthat emporzuheben. Wäre nicht die Landeschürze gewesen, die die Triebwerksstrahlen bündelte, hätte das Schiff sich überhaupt nicht bewegt!
    Polly griff nach rechts über den Sitz und zog einen Hebel an. Im Heck der Max Planck

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