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Ringwelt 09: Ein Geschenk der Erde

Ringwelt 09: Ein Geschenk der Erde

Titel: Ringwelt 09: Ein Geschenk der Erde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Niven
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war.«
    »Sie könnte schon längst in den Organbanken sein«, sagte Matt.
    »Nein, noch nicht«, erwiderte Harry. »Jedenfalls nicht, wenn Castro die Filme gefunden hat. Polly hat mit Sicherheit noch nicht geredet. Er wird sie in einen Heilsarg stecken, und das braucht seine Zeit.«
    »In einen Heilsarg?«
    »Das ist nicht weiter wichtig.«
    Wichtig hin oder her, Matt gefiel das Wort nicht. »Wie soll deine Rettungsaktion vonstatten gehen?«
    »Ich weiß es noch nicht.«
    »Lings rum«, sagte Hood.
    Häuser und Grünflächen glitten unter ihnen vorbei. Mit aktiviertem Gyroskop war es ungleich leichter, einen Wagen zu fliegen, als ohne. Matt sah keine weiteren Wagen in der Umgebung, weder Polizei- noch Zivilgleiter. Waren sie aus irgendeinem Grund am Boden geblieben?
    »So«, sagte Laney. »Du hast also den ganzen weiten Weg zum Hospital auf dich genommen, um mich zu holen.«
    »In einem gestohlenen Wagen«, ergänzte Matt, »und mit einem kleinen Umweg durch die Nebel der Leere.«
    Laneys breiter Mund formte sich zu einem halb erfreuten, halb amüsierten Lächeln. »Natürlich fühle ich mich jetzt geschmeichelt.«
    »Natürlich.«
    Von der Rückbank meldete sich Mrs Hancock. »Mich würde interessieren, warum man uns nach dem Start nicht einfach abgeschossen hat.«
    »Du hast gewußt, daß sie das nicht tun würden«, sagte Laney an Matt gewandt. »Aber woher? Was ist da passiert?«
    »Dem schließe ich mich an«, sagte Harry.
    »Ich weiß es nicht«, antwortete Matt.
    »Aber du wußtest, daß es funktionieren könnte.«
    »Ja.«
    »Warum?«
    »Okay. Hood, hörst du zu?«
    »J… Ja.«
    »Es ist eine lange Geschichte. Ich werde mit dem Morgen nach der Party beginnen …«
    »Beginn mit der Party«, unterbrach ihn Laney.
    »Soll ich alles erzählen?«
    »Alles.« Sie betonte das Wort über Gebühr. »Ich glaube, es könnte wichtig sein, Matt.«
    Verlegen zuckte Matt mit den Schultern. »Vielleicht. Okay. Ich habe Hood in dieser Bar nach acht Jahren wiedergesehen …«
     
    Jesus Pietro und Major Jansen versuchten, nicht im Weg zu stehen, während sich ein Strom von Tragbahren ins Vivarium ergoß, deren Fracht auf die Liegen verteilt wurde. In einem anderen Teil des Hospitals wurden auf ebensolchen Tragen Tote und Verwundete in die Operationssäle gebracht. Dort nahm man nicht nur die Toten auseinander, sondern auch einige der Verwundeten, deren vollständige Wiederherstellung als zu aufwendig erachtet wurde, wenn sie denn überhaupt möglich war.
    »Was ist das?« fragte Jesus Pietro.
    »Ich weiß es nicht«, antwortete Major Jansen. Er trat von der Tür zurück, um einen besseren Blick zu haben. »Aber es kommt mir irgendwie bekannt vor.«
    »Das hilft uns nicht weiter.«
    »Gehe ich recht in der Annahme, daß das einer der Kolonisten gemalt hat?«
    »Davon können wir wohl ausgehen. Sonst war ja niemand mehr am Leben.«
    Major Jansen trat noch einen Schritt zurück, wippte auf seinen Zehenspitzen und stemmte die Hände in die Hüften.
    Schließlich sagte er: »Das ist ein Valentinssymbol, Sir, wie man es auf Grußkarten findet.«
    »Ein Valentinssymbol?« Jesus Pietro funkelte seinen Assistenten irritiert an. »Da will ich doch verflucht sein. Es ist ein Valentinssymbol.«
    »Mit Tränen.«
    »Ein Valentinssymbol mit Tränen. Wer auch immer es gemalt haben mag, er war nicht ganz bei Verstand. Ein Valentinssymbol … Warum sollten die Söhne der Erde uns einen Valentinsgruß aus Blut zukommen lassen wollen?«
    »Blut. Bluten … Oh, ich verstehe. Genau das ist es. Es ist ein Tränendes Herz, Sir. Damit wollen sie uns sagen, daß sie gegen die Exekution von Verbrechern und die anschließende Verwertung für die Organbanken sind.«
    »Aus ihrer Sicht ergibt das durchaus Sinn.« Jesus Pietro ließ den Blick durch das Vivarium schweifen. Man hatte inzwischen die Leichen von Hobart und der Vivariumswache entfernt, doch die Spuren des Blutbads waren noch deutlich zu sehen. »Allerdings haben sie nicht den Eindruck hinterlassen, als mache es ihnen etwas aus, Menschen zu zerlegen.«
     
    30.000 Augenpaare warteten hinter den Kameralinsen.
    Vier TD-Kameras umkreisten ihn. Im Augenblick waren sie ausgeschaltet, während die Kameraleute hierhin und dorthin eilten und sich über Dinge unterhielten, die zu verstehen Miliard Parlette noch nicht einmal versuchte. In 15 Minuten würden diese leeren Kameralinsen die Gucklöcher für 60.000 Augen sein.
    Miliard Parlette blätterte seine Notizen durch. Falls noch irgendetwas

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