Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Ringwelt 09: Ein Geschenk der Erde

Ringwelt 09: Ein Geschenk der Erde

Titel: Ringwelt 09: Ein Geschenk der Erde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Niven
Vom Netzwerk:
»Wenn ihr es riskieren wollt und wenn ihr nah bei mir bleibt, beschützt es vielleicht uns alle.«
    »Unner Belastun’ kamm’r alles.« Hood sprach undeutlich, war kaum zu verstehen. Nur seine Augen bewegten sich, um Matt zu beobachten. Auch Harry war wach und bei Verstand; nur konnte er sich nicht bewegen.
    »Das stimmt Hood. Ich weiß nicht warum; aber es ist wahr. Ich glaube, ich besitze eine von deinen Psikräften.«
    »Alle, die an Psikr’äfte ’lauben sin’ ps… psischisch.«
    »Der Stunner ist abgeschaltet«, sagte Laney.
    »Mein Arm ist wie tot. Laney, du und Mrs …«
    »Nenn mich Lydia.«
    »Du und Lydia, ihr müßt mir Hood über die linke Schulter legen. Dann schnappt euch Harry. Bleibt dicht bei mir. Wir werden gehen, vergeßt das nicht. Versucht nicht, euch zu verstecken. Wenn man uns niederschießt, werde ich mich entschuldigen, sollte ich noch Gelegenheit dazu bekommen.«
    »’tschuldige dich jetzt.«
    »Okay, Hood. Es tut mir leid, daß ihr wegen mir alle drauf gegangen seid.«
    »Sss’on gut.«
    »Auf geht’s!«

 
KAPITEL SIEBEN
DAS TRÄNENDE HERZ
     
     
    Wenn sie das sehen … Jesus Pietro schauderte. Er beobachtete, wie seine Männer zurückwichen; sie wollten das Vivarium nicht betreten, und doch konnten sie den Blick nicht abwenden. Sie werden sich weit weniger auf ihre Waffen verlassen, wenn sie das hier sehen!
    Die Vivariumswache hatte ebenfalls eine Waffe gehabt. Vermutlich hatte der Mann noch nicht einmal daran gedacht, sie zu ziehen …
    … und eine zweite Chance hatte man ihm nicht gegeben.
    Nun glich er dem Inhalt eines Organtanks, der über den ganzen Raum verstreut war.
    Hobart, der tot in der Mitte des Vivariums lag, war ebenfalls kein schöner Anblick. Schuldgefühle überkamen Jesus Pietro. Daß Hobart ein solches Ende nehmen sollte, hatte er nicht gewollt.
    Abgesehen von den Leichen war das Vivarium leer. Natürlich.
    Jesus Pietro blickte sich noch einmal um … und seine Augen fanden die Tür und das dunkle Gekritzel auf der glänzenden Metalloberfläche.
    Das war irgendeine Art Symbol; dessen war er sicher. Aber was bedeutete es? Das Symbol der Söhne der Erde war ein Kreis, der die Umrisse des amerikanischen Kontinents umschloß. Das hier glich ihrem Symbol nicht im Mindesten und besaß auch mit keinem anderen Symbol Ähnlichkeit, das Jesus Pietro bekannt gewesen wäre. Doch daß es mit menschlichem Blut gemalt worden war, war unübersehbar. Zwei eng beieinander liegende, symmetrische Bögen, darunter drei geschlossene Kurven, die Kreisen mit Schwänzen glichen … Kaulquappen? Irgendwelche Mikroorganismen?
    »Nehmen wir einmal an, sie haben den schnellsten Weg zum Haupteingang genommen«, sagte Jesus Pietro laut. Falls es die beiden Polizisten überraschen sollte, ihn derart mit sich selbst reden zu hören, so reagierten sie, wie Major Jansen schon vor langer Zeit gelernt hatte zu reagieren: Sie schwiegen. »Mitkommen«, sagte Jesus Pietro.
    Links, rechts, die Treppe hinunter … ein toter Polizist im Gang, die Uniform genauso zerrissen und ruiniert wie der Körper des Mannes. Jesus Pietro stapfte an ihm vorbei, ohne auch nur das Schrittempo zu verlangsamen. Er erreichte die stählernen Notfalltore und benutzte seine Ultraschallpfeife. Als die Tore emporfuhren, spannten die beiden Polizisten sich unwillkürlich an.
    Zwei Mitleid erregende Reihen Verstümmelter und Toter und eine weitere Stahltür am anderen Ende. Es sah aus, als wäre ein Organtank in diesem Gang explodiert. So mußte man diese Menschen auch betrachten: als Reste. Es war sinnlos, sie noch als Personen anzusehen, die einst unter Jesus Pietros Schutz gestanden hatten. Überdies waren die meisten von ihnen noch nicht einmal Polizisten, sondern Zivilpersonal: Ärzte und Techniker.
    Welch wertvolle Lektion die Hospitalwachen aus dem allem lernen würden! Jesus Pietro wurde übel. Nach außen hin zeigte sich das jedoch nur in einer unnatürlichen Blässe; seine Haltung und seine Gesichtszüge hatte er unter Kontrolle, seine Hautfarbe nicht. Mit gleichgültigem Gesichtsausdruck marschierte er den Gang entlang. Auch das nächste Stahltor hob sich, als er sich ihm näherte.
    Kolonisten lagen gestapelt an beiden Enden des verschlossenen Ganges, als würden sie noch immer versuchen, der Falle zu entkommen, obwohl sie schon längst bewußtlos waren. Einer der Polizisten schaltete sein Funkgerät ein und forderte Tragbahren an.
    Jesus Pietro stand über den aufgestapelten Rebellen. »Bis jetzt habe ich sie

Weitere Kostenlose Bücher