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Ringwelt 09: Ein Geschenk der Erde

Ringwelt 09: Ein Geschenk der Erde

Titel: Ringwelt 09: Ein Geschenk der Erde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Niven
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gefaßt. Langsam erwiderte er: »Sind Sie einer der Söhne der Erde?«
    Matt schüttelte den Kopf.
    Bestürzung! Aber warum Bestürzung! Matt hob die Hand. »Tun Sie nichts Unüberlegtes«, sagte er und legte sich die Handschellen so um die Finger, daß er sie als Schlagring benutzen konnte. Der alte Mann wippte auf den Fersen. Körperlich hätten es nicht einmal drei von seiner Sorte mit Matt aufnehmen können.
    »Ich werde Sie jetzt durchsuchen«, sagte Matt. »Heben Sie die Hände hoch.« Er trat hinter den alten Mann und tastete dessen Taschen ab. Dabei fand er zwar den ein oder anderen Gegenstand, doch kein Handy.
    Er trat einen Schritt zurück und dachte nach. Er hatte noch nie jemanden durchsucht; vielleicht kannte der Alte ein paar Tricks, um ihn zu täuschen.
    »Was wollen Sie von den Söhnen der Erde?«
    »Das werde ich ihnen sagen, wenn ich sie sehe.« Der Singsang war nicht schwer zu verstehen, doch Matt hätte ihn niemals imitieren können.
    »Das reicht mir nicht.«
    »Es ist etwas äußerst Wichtiges geschehen.« Der alte Mann schien mit einer schweren Entscheidung zu ringen … dann: »Ich will ihnen vom Paket des Rammroboters erzählen.«
    »Na gut. Gehen Sie vor. Da lang.«
    Sie gingen ins Eßzimmer, zuerst der alte Mann, dann Matt.
    Matt wollte gerade nach den anderen rufen, als sich plötzlich die Tür öffnete. Lydia Hancock schob die Nase und den Lauf ihres Stunners heraus. Es dauerte eine Sekunde, bis sie erkannte, daß es sich bei dem vorderen Mann nicht um Matt handelte; sie feuerte.
    Matt fing den alten Mann auf. »Das war dumm«, sagte er. »Er wollte mit euch sprechen.«
    »Er kann mit uns sprechen, wenn er wieder aufwacht«, erwiderte Lydia.
    Vorsichtig trat nun auch Harry Kane an die Tür; er hielt den anderen gestohlenen Stunner in der Hand. »Sind noch andere da draußen?«
    »Nein, er ist allein. Er hatte eine Polizeieskorte, aber die ist wieder abgeflogen. Ihr solltet ihn besser durchsuchen; vielleicht hat er ein Funkgerät oder sowas bei sich.«
    »Bei den Nebeldämonen! Das ist Miliard Parlette!«
    »Oh!« Der Name war Matt geläufig, aber er hatte den Mann nicht erkannt. »Ich glaube, er wollte wirklich mit euch sprechen. Als er bemerkt hat, daß jemand hier ist, hat er sich regelrecht verstohlen verhalten. Er hat erst Angst bekommen, als ich ihm gesagt habe, daß ich keiner von euch bin. Er sagte, er wolle mit euch über den Rammroboter sprechen.«
    Harry Kane grunzte. »Er wird erst in Stunden wieder aufwachen. Lydia, du hältst die erste Wache. Ich werde jetzt erst einmal duschen. Wenn ich wieder runterkomme, löse ich dich ab.«
    Er stieg die Treppe hinauf. Lydia und Hood hoben Miliard Parlette vom Boden hoch, trugen ihn zum Eingang und setzten ihn an die Wand. Der alte Mann war so schlaff wie eine Puppe, der man die Fäden durchgeschnitten hatte.
    »Duschen klingt wunderbar«, bemerkte Laney.
    »Darf ich zuerst mit dir reden?« bat Matt. »Und mit Hood.«
    Sie holten Jay Hood und gingen ins Wohnzimmer. Hood und Laney ließen sich vor dem Feuer nieder, doch Matt war zu aufgeregt, um sich zu setzen. »Hood, ich muß es wissen. Wie bist du auf die Idee gekommen, ich würde meine Psikräfte benutzen, um Frauen zu vertreiben?«
    »Wie du dich vielleicht erinnerst, kam Laney zuerst auf den Gedanken. Aber es scheint tatsächlich Beweise dafür zu geben. Zweifelst du daran, daß Polly dich hat stehen lassen, weil du ihre Pupillen zusammengezogen hast?«
    Natürlich zweifelte er daran, doch er konnte seine Zweifel nicht untermauern. Er blickte zu Laney.
    »Es ist wichtig für dich, nicht wahr, Matt?«
    »Ja.«
    »Erinnerst du dich daran, wie du mich kurz vor der Razzia gefragt hast, ob alle so nervös seien wie du?«
    »Hmmm … Ja, ich erinnere mich. Du hast geantwortet: ›Nicht so nervös, aber nervös‹.«
    »Worüber redet ihr zwei da eigentlich?«
    »Jay, erinnerst du dich an dein erstes … hmmm. Erinnerst du dich daran, als du aufgehört hast, eine Jungfrau zu sein?«
    Hood warf den Kopf zurück und lachte. »Was ist denn das für eine Frage, Laney? Niemand vergißt sein Erstes Mal! Es war …«
    »Genau. Warst du nervös?«
    Hood beruhigte sich wieder. »An einem gewissen Punkt war ich das, ja. Ich hatte Angst, mich zum Narren zu machen.«
    Laney nickte. »Ich wette, jeder ist beim Ersten Mal nervös – dich eingeschlossen, Matt. Du denkst plötzlich: ›Das ist es‹ und verspannst dich. Dann verändern sich auf einmal die Augen des Mädchens und wirken unversehens

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