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Ringwelt 09: Ein Geschenk der Erde

Ringwelt 09: Ein Geschenk der Erde

Titel: Ringwelt 09: Ein Geschenk der Erde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Niven
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seltsam.«
    Matt sagte ein böses Wort. Das war genau, was er nicht hatte hören wollen. »Aber was war mit uns? Warum habe ich mich nicht gegen dich gewehrt, Laney?«
    »Ich weiß es nicht.«
    Hood schnappte. »Was für einen Unterschied macht das schon? Was auch immer du da haben magst, du wirst es nicht benutzen.«
    »Ich muß es wissen!«
    Hood zuckte mit den Schultern und trat ans Feuer. »Du warst ziemlich blau«, sagte Laney. »Könnte das etwas damit zu tun gehabt haben?«
    »Vielleicht.«
    Laney vermutete wahrscheinlich noch nicht einmal, warum das für Matt so wichtig war, aber sie versuchte zumindest, ihm zu helfen. »Vielleicht lag es daran, daß ich älter bin als du. Vielleicht hast du geglaubt, ich wüßte schon, was ich da tue.«
    »Ich habe gar nichts geglaubt. Ich war viel zu betrunken … und zu verbittert.«
    Laney stand auf und ging im Raum auf und ab. Ihr zerknittertes Partykleid wallte um ihren Körper. Dann blieb sie plötzlich wieder stehen. »Matt! Jetzt erinnere ich mich! Es war stockdunkel im Zimmer!«
    Matt schloß die Augen. Es war tatsächlich dunkel gewesen. Er war mehrmals gestolpert, als er ins Bett gestiegen war, und um Laney überhaupt sehen zu können, hatte er zuerst das Licht einschalten müssen. »Das ist es! Ich habe erst bemerkt, was los war, als die Tür sich schloß. Oookay«, seufzte er.
    »Das ist ja großartig«, sagte Hood. »Bist du jetzt fertig mit uns?«
    »Ja.«
    Hood ging, ohne auch nur einen Blick zurückzuwerfen. Laney, die sich ebenfalls anschickte zu gehen, zögerte. Matt wirkte halb tot, als hätte ihn jeder Funken Energie verlassen.
    Sie berührte ihn am Arm. »Was stimmt nicht, Matt?«
    »Ich habe sie verjagt! Es war nicht ihre Schuld!«
    »Polly?« Laney grinste ihn an. »Warum machst du dir deswegen noch Gedanken? Du hattest mich doch statt dessen in jener Nacht.«
    »Oh, Laney, Laney. Sie könnte jetzt in den Organbänken sein. Sie könnte in … in der ›Sargheilung‹ sein, was auch immer das sein mag.«
    »Das ist nicht deine Schuld. Hättest du sie im Vivarium gefunden …«
    »Ist es meine Schuld, daß ich froh war? Sie hat mich einfach fallen lassen wie einen alten Putzer, und eine Stunde später hat die Vollstreckungspolizei sie geschnappt! Und als ich das herausfand, war ich froh! Ich hatte meine Rache!« Er hatte Laneys Unterarme gepackt und drückte nun so fest zu, das es schmerzte.
    »Es war nicht deine Schuld«, wiederholte Laney. »Hättest du die Möglichkeit gehabt, hättest du sie gerettet.«
    »Natürlich.« Aber Matt hörte ihr schon nicht mehr zu. Er ließ ihre Arme los. »Ich muß sie suchen gehen«, murmelte er. Dann wiederholte er den Satz noch einmal lauter, als wolle er dessen Geschmack prüfen. »Ja, ich muß sie suchen gehen.«
    Er drehte sich um und marschierte auf den Haupteingang zu.

 
KAPITEL NEUN
DER WEG ZURÜCK
     
     
    »Komm zurück, du Idiot!«
    Matt blieb auf halbem Weg zur Tür stehen. »Bitte? Ist das nicht genau das, was ihr alle wollt?«
    »Komm zurück! Wie willst du denn über die Mauer kommen? Ans Tor kannst du nicht noch einmal klopfen.«
    Matt drehte sich um. Er fühlte sich fiebrig, war unfähig zu denken. »Diesmal wird Castro darauf vorbereitet sein, nicht wahr? Er mag ja vielleicht nicht wissen, was vergangene Nacht genau geschehen ist, aber er muß wissen, daß irgendetwas falsch gelaufen ist.«
    »Wir haben uns ja auch alle Mühe gegeben, ihm das klarzumachen. Komm. Setz dich … Unterschätze diesen Mann nicht, Matt. Wir müssen das genau durchdenken.«
    »Diese Mauer. Wie soll ich sie überwinden? Oh, verdammt, verdammt, verdammt!«
    »Du bist müde. Warum wartest du nicht, bis Harry wieder herunterkommt? Dann können wir alles organisieren.«
    »O nein. Ich nehme keine Hilfe von den Söhnen der Erde an. Das hier hat nichts mit ihnen zu tun.«
    »Und was ist mit mir? Wirst du meine Hilfe annehmen?«
    »Natürlich, Laney.«
    Sie beschloß, ihn nicht auf die Unlogik seiner Worte aufmerksam zu machen. »Also gut. Laß uns ganz von vorne anfangen. Wie willst du zum Hospital kommen?«
    »Ja, zum Laufen ist es zu weit. Hmmm … Pariertes Wagen. Er steht auf dem Dach.«
    »Aber wenn Castro den Wagen in die Finger bekommt, wird diese Spur ihn direkt hierher führen.«
    »Um den anderen Wagen zu nehmen, müßte ich bis Mitternacht warten.«
    »Das ist vielleicht die einzige Möglichkeit.« Laney war nicht müde; im Vivarium hatte sie doppelt so viel Schlaf gehabt, wie sie benötigte. Aber sie fühlte sich

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