Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Ringwelt 09: Ein Geschenk der Erde

Ringwelt 09: Ein Geschenk der Erde

Titel: Ringwelt 09: Ein Geschenk der Erde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Niven
Vom Netzwerk:
verbraucht, reif für die Waschmaschine. Ein heißes Bad würde ihr jetzt gut tun. Sie verdrängte den Gedanken. »Vielleicht können wir uns für den Rückflug einen Wagen aus einem anderen Crewhaus klauen. Für den Hinflug nehmen wir Pariertes Wagen und stellen den Autopiloten so ein, daß er den Wagen allein wieder hierher zurückfliegt.«
    »Das kostet Zeit.«
    »Die werden wir uns nehmen müssen. Außerdem können wir erst nach Sonnenuntergang damit beginnen.«
    »Müssen wir bei unserem Plan schon so früh mit der Dunkelheit kalkulieren?«
    »Sie würde zumindest helfen. Nimm doch nur einmal an, der Nebel löst sich just in dem Augenblick auf, da wir uns über der Leere befinden.«
    »Oh.« Egal ob Kolonist oder Crewmitglied, die Menschen auf Mount Lookitthat liebten es, den Sonnenuntergang über den Nebeln der Leere zu betrachten. Das Farbenspiel war nie gleich. Grundstücke entlang des Rands kosteten überall dreimal soviel wie anderswo.
    »Plötzlich würden tausend Crews auf uns hinunterblicken. Es könnte natürlich auch ein Fehler sein, überhaupt den Weg über die Leere zu nehmen. Castro könnte auch daran gedacht haben. Wenn der Nebel bleibt, sind wir sicher; aber was auch immer wir tun, wir müssen auf die Dunkelheit warten.«
    Matt stand auf und reckte sich; seine Muskeln fühlten sich verspannt an. »Okay. So kommen wir also zum Hospital. Und wie kommen wir hinein? … Laney, was ist ein elektrisches Auge?« Er hatte den Begriff gehört, als jemand über die Sicherheitsanlagen in dem kleinen Wäldchen gesprochen hatte.
    Sie erklärte es ihm.
    »Oh, ich habe kein Licht gesehen … Aber natürlich ist es Ultraviolett oder Infrarot. Dieses Hindernis sollte ich wohl bewältigen können.«
    »Wir.«
    »Du bist nicht unsichtbar, Laney.«
    »Bin ich doch, wenn ich nahe genug bei dir bleibe.«
    »Hm-hm-hm.«
    »Ich werde dich ohnehin ein gutes Stück begleiten müssen. Du kannst keinen Autopiloten programmieren.«
    Matt dachte bereits weiter. »Laß das jetzt erst einmal. Wie kommen wir über die Mauer?«
    »Ich kann jedenfalls nicht über sie hinwegklettern …« Laney hielt kurz inne. »Es gibt vielleicht einen Weg … Überlaß das mir.«
    »Sag’s mir.«
    »Kann ich nicht.«
    Draußen hatte sich die kalte Brise in einen Wind verwandelt, dessen Rauschen sogar im Inneren des Hauses zu hören war. Laney schauderte, auch wenn das Feuer warm genug war. Der Nebel vor den Südfenstern wurde allmählich dunkel.
    »Wir werden Waffen brauchen«, sagte sie.
    »Ich will keine von euren nehmen. Ihr habt nur die zwei, die wir auf dem Weg zum Wagen aufgesammelt haben.«
    »Matt, ich weiß mehr über die Crew als du. Sie alle treiben den einen oder anderen Sport.«
    »Und?«
    »Einige von ihnen jagen. Vor langer Zeit hat man uns von der Erde per Rammroboter befruchtete Rotwild- und Karibueizellen geschickt. Die hat man dann im Hospital ausgebrütet, die Tiere aufgezogen und am Fuß des Nordgletschers ausgesetzt. Dort gibt es genügend Gras für sie, das ihnen ein glückliches Leben gewährleistet.«
    »Dann könnten wir hier vielleicht auch ein paar Waffen finden.«
    »Die Chancen dafür stehen zumindest ziemlich gut. Je reicher ein Crewmitglied ist, desto mehr Sportgeräte kauft es sich – selbst wenn es sie nie benutzt.«
    Der Waffenschrank befand sich in einem Zimmer im Obergeschoß, in einem Raum mit Gemälden von mehr oder weniger wilden Tieren und ausgestopften Rotwild- und Karibuköpfen. Im Schrank stand ein halbes Dutzend luftgetriebener Gewehre. Sie durchsuchten den Raum, und schließlich fand Laney eine Schublade mit mehreren Kisten Kristallsplitter; jeder Splitter war sechs Zentimeter lang.
    »Die sehen aus, als könnte man damit einen Bandersnatcher zum Stehen bringen«, bemerkte Matt. Er hatte Bandersnatcher bislang zwar nur in den per Maser übertragenen Filmen von Jinx gesehen, doch er wußte, daß sie in natura sehr groß waren.
    »Einen Elch kann man damit in jedem Fall erlegen. Aber die Gewehre feuern nur jeweils einen Schuß ab; dann muß man wieder nachladen. Man muß sehr genau zielen.«
    »Macht es das sportlicher?«
    »Ich vermute, ja.«
    Die Gnadengewehre der Vollstreckungspolizei feuerten einen steten Strom winziger Splitter ab. Ein einzelner davon machte das Opfer lediglich leicht benommen; es bedurfte schon eines guten Dutzends Splitter, um einen Mann außer Gefecht zu setzen.
    Matt schloß die kleine Kiste mit den überdimensionalen Gnadensplittern wieder und verstaute sie in einer seiner

Weitere Kostenlose Bücher