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Ringwelt 09: Ein Geschenk der Erde

Ringwelt 09: Ein Geschenk der Erde

Titel: Ringwelt 09: Ein Geschenk der Erde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Niven
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war.
    Corporal Fox litt ein wenig am Boxersyndrom.
    Er hatte seinen Posten nicht verlassen. Die Dinge waren auch so schon verwirrend genug. Also hatte er beschlossen, sich strikt an das zu halten, was man ihm einst beigebracht hatte, und als er nun ein Crewmitglied an der Wand lehnen und Erdnüsse essen sah, salutierte er und sagte: »Sir.«
    Matt drehte sich um und sah einen Polizisten steif wie ein Brett neben sich stehen; der Mann hatte den Lauf seiner Pistole an die Stirn gelegt.
    Plötzlich war Matt für den Mann verschwunden. Corporal Fox setzte seinen Weg den Gang hinunter fort und machte einen weiten Bogen um die Tür des Vivariums. Am Ende des Gangs hielt er an, drehte sich halb um und fiel zu Boden.
    Matt richtete sich unsicher wieder auf. Beim Anblick des Wachmannes wäre ihm beinahe das Herz stehen geblieben.
    Laney kam um die Ecke. Sie sah Matt, duckte sich wieder hinter die Kurve und schob dann den Lauf ihrer Waffe vor …
    »Laß das. Ich bin’s.«
    »O Matt, ich dachte schon, ich hätte dich verloren.«
    Er trat auf sie zu. »Ich sah, wie jemand dir folgte. Hast du ihn erwischt?«
    »Ja.« Sie blickte auf Corporal Fox. »Sie sind verdammt schlecht ausgebildet. Das ist zumindest etwas.«
    »Wo hast du so schießen gelernt?«
    »Das braucht dich nicht zu interessieren. Komm.« Sie ging in Richtung Vivarium.
    »Halt. Wo finde ich Polly?«
    »Ich weiß es wirklich nicht. Wir haben nie herausgefunden, wo die Sargheilung durchgeführt wird.« Sie griff nach der Türklinke. Matt packte sie am Handgelenk. »Komm schon, Matt«, sagte sie. »Ich hab’ es dir doch vorhin gesagt.«
    »Die Tür ist mit einer Falle gesichert. Ich sah, wie der Wachmann einen großen Bogen um sie gemacht hat.«
    Laney runzelte die Stirn und betrachtete die Türklinke. Dann riß sie ein Stück Stoff aus Matts Jacke, band es an die Klinke und trat so weit zurück, wie es der Stoffstreifen ermöglichte.
    Matt wich ebenfalls zurück. »Bevor du etwas Unwiderrufliches tust«, sagte er, »würdest du mir bitte sagen, wo ich Polly finden kann?«
    »Ehrlich, Matt, ich weiß es nicht.« Es war offensichtlich, daß sie die Frage nur für eine unnötige Ablenkung hielt.
    »Okay, wo finde ich Castros Büro?«
    »Du hast sie wohl nicht mehr alle.«
    »Ich bin halt ein Fanatiker – genau wie du.«
    Das brachte ihm ein Grinsen ein. »Du bist verrückt, aber … okay. Geh in die Richtung, aus der ich gekommen bin; nimm die einzig mögliche Abzweigung, und steig die Treppe hoch. Folg dem Gang, bis du Schilder siehst. Die werden dich den Rest des Weges führen. Das Büro liegt an der Hülle der Max Planck; aber wenn du bei mir bleibst, könnten wir vielleicht noch einen anderen Weg finden.«
    »Dann zieh.«
    Laney zog.
    Die Klinke senkte sich – Klick. Sofort feuerte irgendetwas von der Decke herunter. Die Stelle, wo jemand gestanden hätte, der die Tür hätte öffnen wollen, wurde von einem Hagel von Gnadengeschossen eingedeckt. Dann heulte eine Sirene im Gang los. Ihr Lärm klang wild und vertraut.
    Laney sprang erschrocken auf und drückte sich an die Wand. Die Tür öffnete sich nur einen Spaltbreit. »Rein!« schrie sie und sprang hinein. Matt folgte ihr.
    Die Einschläge der Gnadengeschosse wurden vom Lärm der Sirene verschluckt; doch Matt sah vier Männer im Raum, die sich der Tür gegenüber hinter die Liegen geduckt hatten, um eine bessere Schußposition zu haben. Sie feuerten immer noch, als Laney fiel.
     
    »Dem Untergang geweiht? Wirklich?« fragte Harry. Sogar für ihn selbst klangen diese Worte dämlich; aber er hatte nicht erwartet, daß sein Gegner so einfach kapitulieren würde.
    »Wie viele Söhne der Erde gibt es?«
    »Das kann ich Ihnen nicht sagen.«
    »Aber ich kann es Ihnen sagen«, erwiderte Miliard Parlette. »Weniger als vierhundert. Auf ganz Mount Lookitthat gibt es insgesamt weniger als siebenhundert aktive Rebellen. Seit dreihundert Jahren versuchen Sie und Ihresgleichen, eine Revolution anzuzetteln. Sie haben nicht die geringsten Fortschritte gemacht.«
    »Wenige, zugegeben.«
    »Natürlich rekrutieren sich Ihre Rebellen aus den Reihen der Kolonisten. Ihr Problem ist nur, daß die meisten Kolonisten gar nicht wollen, daß die Crew die Kontrolle über das Plateau verliert. Sie sind damit zufrieden, wie es ist. Ihre Sache ist ausgesprochen unpopulär. Das habe ich Ihnen schon vorhin zu erklären versucht. Lassen Sie es mich noch einmal versuchen.« Mit sichtlicher Mühe hob er die Arme und faltete die Hände im

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