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Ringwelt 09: Ein Geschenk der Erde

Ringwelt 09: Ein Geschenk der Erde

Titel: Ringwelt 09: Ein Geschenk der Erde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Niven
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masse rebellieren werden, sollten sie je vom Geheimnis des Rammroboters erfahren. Ich habe mein verdammt Bestes getan, Kane, damit ihnen das Herz in die Hose rutscht.
    Von Anfang an habe ich gewußt, daß wir das Geheimnis nicht auf ewig bewahren konnten. Nun, da es dreißigtausend Leute kennen, wird es noch weit schneller bekannt werden, selbst wenn wir alle in diesem Augenblick getötet werden sollten. All das habe ich getan, um die Crew zu warnen, Kane, um ihnen Angst einzujagen. Wenn sie erkennen, daß das Geheimnis nicht länger gehütet werden kann, sind sie vielleicht bereit zu verhandeln – jedenfalls die Klügeren.
    Ich plane das alles schon seit langer Zeit, Kane. Als ich damit anfing, wußte ich noch nicht einmal, was die Erde uns schicken würde. Es hätte ein Regenerationsserum sein können, ein neues Material für Prothesen oder sogar eine neue Religion. Egal was. Aber irgendetwas kam, und nun ist es hier, und, Kane, wir müssen ein Blutbad verhindern.« Parlettes Atemlosigkeit war ebenso verschwunden wie seine unbeholfenen Versuche, mit Lippen und Zunge den Wirkungen des Stunners zu trotzen. Seine Stimme klang glatt und melodisch, auch wenn sie noch ein wenig heiser war. »Wir müssen es zumindest versuchen«, erklärte er mit allem Nachdruck. »Vielleicht finden wir eine Lösung, auf die sich Crew und Kolonisten einigen können.«
    Er hielt inne, und drei Köpfe nickten fast reflexartig.

 
KAPITEL ELF
INTERVIEW MIT DEM CHEF
     
     
    Er sah die vier Männer, und er sah, wie Laney ins Wanken geriet. Er versuchte, sich umzudrehen und wegzurennen, und in diesem Augenblick ertönte ein schreckliches ›Klang‹, ein Geräusch so laut wie Kirchenglocken. Statt wegzurennen, sprang er zur Seite in dem Wissen, daß der Gang voller Sonarstrahlen sein mußte.
    »Schließ die verdammte Tür!« brüllte eine Stimme. Eine der Wachen sprang auf, um zu gehorchen. Matt spürte die typische Stunnertaubheit, und seine Knie wurden weich. Stur hielt er den Blick auf seine vier Feinde gerichtet.
    Einer beugte sich über Laney. »Die ist allein«, sagte er. »Verrückt. Ich frage mich, wo sie die Klamotten herhat.«
    »Von einem Crewmitglied vielleicht.«
    Ein anderer Wachmann lachte schallend.
    »Halt’s Maul, Rick. Komm. Hilf mir mal. Laß sie uns zu einer Liege tragen.«
    »Ein Jagdgewehr. Stellt euch einmal vor, von sowas getroffen zu werden.«
    »Sie ist den ganzen weiten Weg gekommen, um ins Vivarium zu gelangen. Die meisten müssen wir hierher tragen.«
    Wieder das schallende Gelächter.
    »Die Gasbombe ist nicht losgegangen.« Einer der Polizisten trat gegen einen Metallkanister. Sofort drang ein Zischen aus dem Behälter. »Die Nasenschützer! Schnell!«
    Sie griffen hektisch in ihre Taschen und zogen Gegenstände heraus, die wie Gumminasen aussahen.
    »Gut. Das hätten wir schon vorher tun sollen. Wenn wir den Raum mit Gas füllen, wird jeder sofort umfallen, der hier reinstürmt.«
    Matt hatte verstanden. Im selben Augenblick, da er das Zischen hörte, hielt er die Luft an. Jetzt ging er zu dem Polizisten, der ihm am nächsten stand, und nahm ihm die falsche Nase vom Gesicht. Erschrocken riß der Mann den Mund auf, blickte Matt in die Augen und brach zusammen.
    Die falsche Nase besaß ein Band, mit dem man sie am Kopf befestigen konnte, und war innen mit einer Art Hautklebstoff beschichtet, damit sie luftdicht schloß.
    Matt zog sie über, und tatsächlich konnte er dadurch atmen, wenn auch schwer. Das Gummiding war nicht sonderlich bequem.
    »Rick? Oh, der verdammte Idiot. Wo bei den Nebeldämonen ist sein Nasenschützer?«
    »Ich wette, der Depp hat vergessen, ihn mitzunehmen.«
    »Ruf bitte Major Jansen.« Eine der Wachen griff nach ihrem Handy. »Sir? Ein Mädchen hat gerade versucht, ins Vivarium einzubrechen. Ja, ein Mädchen … in Crewkleidung … Das ist richtig, nur eine … Sie schläft jetzt auf einer der Liegen, Sir. Wir dachten, da sie sich nun einmal so viel Mühe gegeben hat hierher zu kommen …«
    Matt fühlte sich ein wenig benommen, auch wenn die Tür die Sonarstrahlen der vibrierenden Tore aussperrte. War er vielleicht unbemerkt von einem Gnadengeschoß getroffen worden?
    Er beugte sich über Laney. Sie war aus dem Rennen; soviel stand fest. Von viel zu vielen Betäubungssplittern getroffen, die Lungen voller Gas und mit Schlaf induzierenden Wellen berieselt …
    Matt fand drei Kabel, die zu Laneys Schlafhelm führten. Er zog die dazugehörigen Stecker heraus. Jetzt war sie eine

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