Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Ringwelt 09: Ein Geschenk der Erde

Ringwelt 09: Ein Geschenk der Erde

Titel: Ringwelt 09: Ein Geschenk der Erde
Autoren: Larry Niven
Vom Netzwerk:
etwas mit dem gegenwärtigen Ärger zu tun haben. Seit Samstag Abend war sie in der Sargheilung und litt an mangelndem Input für ihre Sinnesorgane. Warum spukte ihm dieses Kolonistenmädchen nur immer wieder im Kopf herum? Welche Macht besaß das Mädchen über ihn, daß sie ihn in einer Zeit wie dieser aus seinem Büro lockte? Er war nicht mehr so fasziniert gewesen, seit …
    Er konnte sich nicht mehr daran erinnern.
    Der Polizist vor ihm hielt plötzlich an, drückte einen Knopf an der Wand und trat zur Seite. Jesus Pietros Gedanken kehrten wieder in die Gegenwart zurück. Sie hatten den Aufzug erreicht.
    Die Tür glitt auf, und Jesus Pietro betrat die Kabine, gefolgt von den zwei Hospitalwachen.
    (Wo ist Polly? Tief in seinem Geist flüsterte irgendjemand. Wo ist sie? Unterbewußt erinnerte er sich. Sagen Sie mir, wo Polly ist?)
    Das Tränende Herz. Matthew Keller. Polly Tournquist.
    Entweder hatte er nun endgültig den Verstand verloren – und das wegen eines Kolonistenmädchens! –, oder es gab irgendeine Verbindung zwischen Matthew Keller und Polly Tournquist. Aber dafür hatte er keinerlei Beweis.
    Vielleicht konnte ihm das Mädchen eine Antwort auf all das geben. Und wenn sie es konnte, dann würde sie es sicher auch.
     
    Matt hatte sie bis zum Ende einer Sackgasse verfolgt. Als sie anhielten, blieb auch Matt verwirrt stehen. Ging Castro nun zu Polly oder nicht?
    Eine Tür öffnete sich in der Wand, und Matts drei Führer traten hindurch. Matt folgte ihnen, hielt jedoch an der Tür abermals an. Der Raum war zu klein. Er würde gegen jemanden stoßen und niedergeschossen werden …
    Die Tür schloß sich vor seiner Nase. Matt hörte dumpfe, mechanische Geräusche, die rasch leiser wurden.
    Was zum Teufel war das? Eine Luftschleuse? Aber warum hier?
    Er befand sich am Ende einer Sackgasse und hatte nicht die geringste Ahnung, wo er war. Der Polizeichef und seine zwei Begleiter befanden sich auf der anderen Seite der Tür. Zwei Polizisten, bewaffnet und wachsam – aber sie waren die einzigen Führer, die er hatte. Matt drückte den großen schwarzen Knopf, der die Tür geöffnet hatte.
    Diesmal blieb sie jedoch geschlossen.
    Er drückte den Knopf erneut. Nichts geschah.
    Tat er wirklich genau das gleiche, was der Wachmann getan hatte? Hatte der Wachmann eine Pfeife oder einen Schlüssel benutzt?
    Matt blickte den Gang bis zur nächsten Kurve hinunter und fragte sich, ob er den Weg zurück in Castros Büro finden würde. Vermutlich nicht. Er drückte den Knopf erneut …
    Ein dumpfes, mechanisches Geräusch. Kaum hörbar. Aber es wurde lauter.
    Schließlich öffnete sich die Tür wieder und enthüllte einen winzigen, leeren Raum.
    Matt ging hinein und duckte sich. Er bereitete sich auf alles vor. Hinter ihm gab es keine Tür. Wie waren die anderen hier wieder herausgekommen? Nichts – nichts außer vier Knöpfen, neben denen ›Eins‹, ›Zwei‹, ›Tür öffnen‹ und ›Nothalt‹ stand.
    Er beschloß, sie nacheinander zu drücken. ›Eins‹ bewirkte gar nichts. Dann drückte er den mit der Kennzeichnung ›Zwei‹, und alles geschah gleichzeitig.
    Die Tür schloß sich.
    Der Raum begann, sich zu bewegen und zu vibrieren. Matt spürte, daß ein unheimlicher Druck auf seine Fußsohlen ausgeübt wurde. Er ließ sich auf alle viere nieder und unterdrückte einen Schrei.
    Der Druck war verschwunden, doch noch immer zitterte der sich bewegende Raum, und noch immer hörte Matt das Furcht erregende, unvertraute Geräusch einer Maschine. Matt wartete.
    Plötzlich verspürte er ein seltsames Gefühl in Magen und Unterleib – als würde er fallen. Matt sagte »Wump!« und hielt sich fest. Der kleine, kastenförmige Raum hielt an.
    Die Tür öffnete sich. Langsam ging Matt hinaus.
    Er befand sich auf einer schmalen Brücke. Der fahrende Kasten, in dem Matt hierher gelangt war, bildete das eine Ende davon. Er wurde von vier vertikalen Stahlträgern gestützt, die bis in ein viereckiges Loch im Dach des Hospitals hinabreichten. Am anderen Ende der Brücke befand sich eine ähnliche Ansammlung von Trägern, allerdings ohne Kasten.
    Matt war noch nie ohne Wagen so hoch in der Luft gewesen. Unter ihm erstreckte sich das gesamte, grell erleuchtete Hospital: das wuchernde, amorphe Gebilde aus Räumen und Gängen, die Innenhöfe, die nach außen geneigte Mauer, das Sicherheitsfeld, der mit Fallen gespickte Wald und die Zufahrtsstraße. Und vor ihm erhob sich der gewaltige schwarze Rumpf der Max Planck.
    Matts Ende der
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher