Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Ringwelt 10: Hüter der Ringwelt

Ringwelt 10: Hüter der Ringwelt

Titel: Ringwelt 10: Hüter der Ringwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Niven
Vom Netzwerk:
bedeutungslos. Wir können nicht einmal anfangen. Die Sonne wird zu heiß, wenn wir versuchen, sie zu beschleunigen. Der Ring mit den Schattenblenden kann fast vollständig geschlossen werden, um uns vor der Strahlung zu schützen, aber wenn die Schattenblenden sich mit Verzögerung in Bewegung setzen oder der Ringwelt selbst vorauseilen würden, dann würde die Landschaft vollständig verbrannt.
    Und außerdem, und das ist das Schlimmste, dauerte das alles viel zu lange«, fuhr Proserpina dann fort. »Die Anziehungskraft der Sonne ist zu gering. Ich kann das Magnetfeld der Sonne so weit beeinflussen, dass sie stärker an der Ringwelt zieht, doch selbst das würde nicht ausreichen. Die Fremden würden uns immer noch folgen können. Ich sehe keinerlei Möglichkeit, sie doch noch irgendwie abzuhängen.«
    »Die Grundidee ist falsch«, entgegnete Tonschmied. »Das konntest du nicht wissen. Dir fehlen Informationen. Hat Louis Wu von Carlos Wus Medi-System erzählt? Oder von dem Raumschiff, das wir den Kzinti gestohlen haben?«
    »Nein.«
    »Ich werde dir Details zukommen lassen, sobald ich das für notwendig erachte. In der Zwischenzeit … die Protektoren, die kräftig genug waren, das Reparaturzentrum zu verteidigen, waren nicht immer so gewissenhaft. Sie haben zugelassen, dass die Ringwelt von Meteoriten getroffen wurde, dass Augenstürme entstanden sind, dass Erosion stattfand, manchmal sogar, dass ein Stück des Meeresgrunds freilag. Dieser törichte Blutsauger hat Tausende von Stellen zugelassen, an denen das Fundament der Ringwelt zum Vorschein getreten ist. Ich brauche dich und deine Verbündeten und Diener, um diese Stellen zu finden und sie mit einem bestimmten Staub zu bedecken. Ich habe mit anderen meiner eigenen Art zusammengearbeitet, mit dem Netzwerk des Volkes der Ghoule – dieses Netzwerk umspannt die gesamte Ringwelt. Aber es ist mir nicht gelungen, hinreichend viele dieser Beschädigungen zu erreichen. Wir kommen zu langsam voran.«
    »Was ist das für ein ›Staub‹? Was macht der?«
    »Du brauchst nur zu wissen …«
    »Ich muss das ganz allein beurteilen können!«
    »Ich möchte keinen gleichberechtigten Partner, Proserpina! Der Staub durchdringt das Scrith, aber dazu muss er zuerst einmal mit dem Scrith in Kontakt kommen. Wie können wir noch mehr davon mit dem Fundament der Ringwelt in Kontakt bringen?«
    »Meine Diener in den Schüttbergen«, hub Proserpina an, »sind im Flachland nutzlos. Dort ersticken sie. Sie können diesen Staub über die Kuppen der Schüttberge verteilen, am Randwall – vorausgesetzt du kannst dafür sorgen, dass sie diesen Staub erhalten. Mit Hilfe von Ballons werden sie von Berg zu Berg fliegen.«
    »Gut. Das haben meine eigenen Protektoren in den Schüttbergen auch getan. Was sonst noch?«
    »Das Wasservolk«, fuhr sie nun fort. »Derer können wir uns auch bedienen. Wir müssen das Schüttrohr-System erreichen, über das die Sedimentschicht am Meeresgrund zirkuliert …«
    »Flup.«
    »Genau, Flup. Dieses Wort benutzen wir auch. Flup sammelt sich am Meeresgrund an. Würden wir uns nicht darum kümmern, würde er dort auch bleiben. Der gesamte Mutterboden der Ringwelt wäre innerhalb weniger Jahrtausende vollständig an das Meer verloren. Wir haben ein Zirkulationssystem aus Schüttrohren konstruiert, das unter dem Scrith-Fundament entlang verläuft und von dort aus zu der Außenseite des Randwalls führt, wo der Flup dann über die Kante fällt. So wird er selbst wieder Teil der Schüttberge. Letztendlich wird so der Mutterboden wieder nachgeliefert. Wenn dein Staub an den Meeresgrund gebracht wird, kann er dann von dort aus das Scrith erreichen?«
    »Ja.«
    »Und wie lange würde das dauern?«
    »Wenn wir jetzt anfangen, weniger als zwei Falans.«

 
KAPITEL NEUNZEHN
ERWACHEN
     
     
    Er aß, und er hielt sich verborgen.
    Louis kroch zwischen den Pflanzen umher, bahnte sich seinen Weg tief in den Dschungel hinein. Er lebte auf allen vieren, verließ den Schatten nur, um nach den gelben Wurzeln zu graben. In den hängenden Gärten war er zu leicht zu entdecken. Dagegen konnte er nichts tun; er konnte sich nicht von seiner einzigen Nahrungsquelle entfernen. Jede Hominiden-Spezies, ob auf der Erde oder auf der Ringwelt, musste zumindest diesen einen Charakterzug beibehalten haben: Ein Brüter, der sich in einen Protektor verwandelte, hielt sich verborgen, damit die anderen Protektoren ihn nicht fanden.
    Schatten und Licht; die Tage flackerten nur so vorüber.
    Nichts

Weitere Kostenlose Bücher