Ringwelt 10: Hüter der Ringwelt

Titel: Ringwelt 10: Hüter der Ringwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Niven

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Nurse. Lauerjäger konnten damit in die Reichweite der Ringwelt selbst geschossen werden.
    Die Mannschaften warteten.
    Was auch immer sich in dem von den Kzinti gehaltenen Teil der Kometen und des Vakuums ereignet haben mochte, es war weit entfernt von der Gray Nurse geschehen, halb hinter einem Nebel aus Eiskristallen verborgen. Die Mannschaften der Kampfschiffe konnten natürlich Vermutungen anstellen. Erkundungssonden befanden sich bereits auf dem Weg, um mit der Spurensicherung zu beginnen. In der Zwischenzeit waren die Schiffe der Angreifer in Sicht.
    »Das kleine ist eine GP-Zelle«, erklärte ’Tec-2 Claus Raschid. »Das könnte wer weiß wer sein.«
    »Alles außer Puppenspielern«, warf Roxanny ein. »So etwas würden die niemals wagen.«
    »Aber das Große, Langsame da, das ist die Long Shot.«
    Auch die restlichen Parteiungen im Randzonenkrieg hatten das bemerkt. Beide Schiffe waren jetzt von Sonden umringt, die aus einem halben Dutzend verschiedener Zivilisationen stammten. Die übertragenen Daten erschienen auf den Monitoren im Gemeinschaftsraum. Ein Pierson-Puppenspieler saß am Steuer des GP-Mark-Drei-Schiffs. Der Pilot der Long Shot sah aus wie ein Mensch.
    »Die Long Shot gehört uns«, meinte Claus. »Das ist jetzt vielleicht unsere Chance, sie wieder zurückzubekommen.«
    Die Mannschaft schaute sich die Daten an. Ein plötzlicher Feuerstoß hüllte die Long Shot ein – bedrohte damit den unermesslich wertvollen Raumschiff-Prototypen –, und Roxanny lächelte darüber, wie die anderen zu fluchen begannen. Ihr Lächeln schwand, das Fluchen verklang, als die Kristallkugel plötzlich einfach verschwunden war.
    Schließlich erklang die Stimme aus der Basis: »Bemannt die Schiffe! Alle Kampfschiff-Mannschaften sofort an Bord ihrer Schiffe!«
    Weg, wie eine geplatzte Seifenblase, dachte Roxanny. Wie ist das möglich?! Aber sie eilte den Korridor hinunter auf ihre Station und wich immer wieder den Heißspornen aus, die meinten, sich auch in diesen engen Fluren noch schwebenderweise fortbewegen zu können.
    Ihr Platz war auf der Snail Darter. Sie kroch durch die Schleuse und setzt sich auf den für sie vorgesehenen Sitzplatz. Claus Raschid folgte ihr. Das dritte Besatzungsmitglied … »Wo ist Forrestier? « , bellte sie.
    ’Tec Oliver Forrestier schwang sich durch die Schleuse und setzte sich an seinen Platz. Die drei Sitzplätze waren so angeordnet, dass sie praktisch Rücken an Rücken saßen; jetzt betrachteten sie ihre Wand-Displays. Oliver fragte: »Meinst du, diesmal werden wir wirklich starten?«
    Roxanny Gauthier grinste. Das gefiel ihr: sie selbst und noch zwei Männer, in einer Umgebung, in der unmöglich alle Pheromone aus der Luft gefiltert werden konnten – und das unter Bedingungen, die zu eng waren, um irgendetwas zuzulassen, was über Flirten hinausging. Claus und Oliver waren schon jetzt von ihr eingeschüchtert. »Wir werden starten«, sagte sie. »Je nachdem, was diese Schiffe da unternehmen, werden wir vielleicht sogar die Ringwelt aus der Nähe sehen. Vielleicht kommen wir sogar auf die Oberfläche. Also, wappnet euch, Entitäten! Jetzt kommen wir!«

    Das Schiff erschauerte, und auch Louis ging es nicht anders, als sich rings um ihn alles veränderte. Die Needle war aus der Stasis herausgetreten.
    Durch die seitlichen Ausblicksfenster waren schreckliche Koronen über dem schwarzen Horizont einer abgedeckten Sonne zu erkennen. Achtern war alles schwarz: die Sonne, die sich immer weiter entfernte.
    Louis konnte nicht sehen, was auf den Kabinendisplays des Hintersten zu erkennen war. Gut. Wenn er Grafiken und Falschfarbenaufnahmen hätte sehen können, dann hätte er auch gefühlt, wie sich der Schiffsrumpf aufheizte. Einer Sache konnte man sich bei den Pierson-Puppenspielern sicher sein: Sie ignorierten niemals eine Gefahr, taten nie so, als gebe es diese Gefahr nicht. Niemals drehten sie dem, was oder wer sie bedrohte, den Rücken zu, es sei denn, um auszutreten.
    Vor der Needle schossen Bögen glimmender Korona-Gase vorbei. Die Sterne waren hinter einem rubinroten Leuchten versteckt, das vielleicht in Wirklichkeit die unsichtbare Außenhaut der Needle war, die inzwischen Schwarzkörperstrahlung aussandte.
    Die Schiffe des Randzonenkrieges … waren nirgends zu sehen. Der Puppenspieler hatte seine Verfolger abgeschüttelt, indem er sein Schiff durch die Sonne hatte luftbremsen lassen.
    Sie näherten sich bereits dem Ring aus riesenhaften Rechtecken, die nächtliche Schatten auf