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Ringwelt 10: Hüter der Ringwelt

Ringwelt 10: Hüter der Ringwelt

Titel: Ringwelt 10: Hüter der Ringwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Niven
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wertvoll, dachte Louis. Es sei denn, eine andere Fraktion in diesem Krieg würde versuchen, das Schiff zu kapern. Und was dann?
    Wie konnte der Protektor nur hoffen, dieses große Schiff zu verstecken? Bei einem Durchmesser von einer Meile … aber das war winzig, im Vergleich zur Größe des Weltalls.
    Doch keines von Tonschmieds Problemen besaß irgendwelche Bedeutung für das, was der Hinterste gerade tat: Er schwenkte auf den interstellaren Raum zu, in Richtung seiner Heimat.
    Louis hatte nicht sofort geantwortet. Akolyth sagte: »Mein Vater nimmt oft an, dass ich Dinge weiß, die ich in Wirklichkeit nicht weiß. Er selbst hat sie zu früh lernen müssen. Deswegen müssen sie ihm selbstverständlich erschienen. Sphärische Geometrie, die Zentrifugalkraft, Jahreszeiten, die Art und Weise, wie Licht auf eine Kugelwelt fällt …«
    »Er versucht zu fliehen«, erklärte Louis.
    »Fliehen?«
    Der Hinterste war gewiss in der Lage, ihrem Gespräch zu folgen, und auch Tonschmied mochte das mit anhören können, aber was hatte Louis denn zu verbergen? »Der Hinterste verfügt jetzt über ein voll einsatzfähiges Raumschiff«, erklärte er. »Er erachtet die Ringwelt als instabil. Deswegen fühlt er sich dort wie ein Gefangener. Jetzt ist er frei. Er wird versuchen, die Weltenflotte zu erreichen … die Kugelwelten, auf der die Puppenspieler leben.«
    »Dann werde ich gerade entführt! Hinterster!«
    Der Puppenspieler antwortete nicht.
    »Ich werde auch gerade entführt. Entspann dich!«, meinte Louis. »Wir haben Zeit. Dieses Schiff wird den Von Menschen Besiedelten Weltraum frühestens in zwei Jahren erreichen. Selbst die Weltenflotte ist mehrere Monate entfernt. Wir haben genug Zeit zum Nachdenken.«
    »Louis, was wirst du machen, wenn du erst einmal damit fertig bist, mich diese ›Geduld‹ zu lehren?«
    Louis lächelte. »Dich als Statue im Palast deines Vaters aufstellen.« Das war ein Witz nur zwischen ihnen beiden.
    Aha, die Weltenflotte war also wahrscheinlich das Ziel des Hintersten! Andererseits: Politische Intrigen der Weltenflotte hatten den Hintersten seine Vormachtstellung gekostet … zwar viele Jahre her, doch schließlich dachten Puppenspieler in viel größeren Zeiträumen. Vielleicht war der Hinterste bei seinesgleichen gar nicht willkommen.
    Man konnte ja hoffen.
    Was Louis Wu betraf, so wurde er von den United Nations gesucht: wegen Zurückhaltung staatlich geschützten Wissens … also für das Verbrechen, zu viel zu wissen. Die UN besaß auf den Welten des Von Menschen Besiedelten Weltraums immensen Einfluss. Aber auch sie hatten nicht überall das Sagen. Ihre Jurisdiktion beschränkte sich auf die Erde und den Mond – und sämtliche Objekte, die diesen Bereich gefährden könnten.
    Der Hinterste hatte Louis Wu auf Canyon aufgestöbert und ihn sich einfach geschnappt – vor etwa fünfzehn Jahren. Die örtliche Regierung oder die ARM hatten bestimmt sämtliche seiner Besitztümer dort beschlagnahmt. Auch seinen Häuser auf der Erde dürfte er auf diese Weise losgeworden sein. Also: Wohin? Es musste doch einen sicheren Ort geben!
    Dass dieser Tag jemals kommen würde, damit hatte Louis eigentlich nicht gerechnet.
    »Ich werde ziemlich überzeugend sein müssen. Vielleicht kann ich den Hintersten dazu bringen, uns irgendwo im Von Menschen Besiedelten Weltraum auszusetzen. Dann werde ich schon eine Möglichkeit finden, dich nach Hause zu bringen. Aber erst zeige ich dir ein bisschen was von den Menschenwelten! Das könnte Spaß machen!«
    »Warum denn den Menschenwelten? Bring mich ins Patriarchat! Lass du dich doch von mir herumführen!«
    Als sie die Long Shot mitgebracht hatten, war Louis für kurze Zeit speziesübergreifend ein Held gewesen. Er sagte: »Ich bin schon im Palast und im Jagdpark des Patriarchats gewesen. Du auch?«
    »Dann führst du mich herum! Zeig mir, wo mein Vater aufgewachsen ist!«
    »Ich bin nicht gerade begeistert davon, dorthin zurückzukehren. Ich habe da aber noch ein paar Aufzeichnungen, die ich angefertigt habe. Die könnte ich dir zeigen, na ja, wenn ich zur Erde oder nach Canyon gehen könnte … aber auch das ist zu riskant.« Sogar in einem Tagtraum hätte die ARM sämtliche seiner Besitztümer beschlagnahmt. »Aber ich sollte mir alle verfügbaren Informationen über den Randzonenkrieg beschaffen, bevor wir wieder hierher zurückkehren. Tonschmied weiß nicht genug. Vielleicht weiß niemand genug! Der Krieg hier wird wie die ›Rosenkriege‹ oder der

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