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Ringwelt 10: Hüter der Ringwelt

Ringwelt 10: Hüter der Ringwelt

Titel: Ringwelt 10: Hüter der Ringwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Niven
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dann durch das darüber liegende Meer.
    Die Hot Needle of Inquiry durchquerte schwarzes Wasser und kam dann zum Stillstand.
    »Und hier kann das Schiff bleiben«, meinte der Hinterste. Er öffnete die Klappe einer Stepperscheibe und machte sich an der Steuerung zu schaffen.
    Louis fragte: »Wie viel von dem, was passiert ist, hattest du eigentlich tatsächlich erwartet?«
    »Alles nur Eventualitäten«, erwiderte der Hinterste. »Für den Fall, dass Tonschmied mir jemals eine Möglichkeit lassen würde, die Needle zu bewegen, brauchte ich einen Platz, an dem ich sie würde verstecken können. Hier, Louis: Diese Verbindung führt direkt in das Reparaturzentrum. Das Stepperscheiben-Netzwerk steht uns offen.«
    Akolyth hatte die Ohren aufgestellt. Er blickte zwischen den beiden hin und her, als würde er ein Tennismatch verfolgen.
    Louis durchdachte das Ganze. Der Ozean, der sie umgab, würde so lange weiter abfließen, bis sich ein Pfropfen aus Eis gebildet hätte. Tonschmied konnte sie finden, indem er die Wolken aus Wasserdampf verfolgte, sofern er dafür überhaupt Zeit hätte. Aber die Long Shot war im Normalraum sehr langsam, und auch wenn das Einsetzen des Hyperantriebs in der Nähe eines Sterns nicht mehr unweigerlich den Tod bedeutete, so war es doch immer noch tanj gefährlich! Tonschmied und die Long Shot würde man noch tagelang über den Himmel jagen.
    Also war die Hot Needle of Inquiry … »Hinterster, du kannst das Schiff doch nicht verstecken!«
    »Das habe ich doch schon.«
    »Wir brauchen die Needle, um an Nahrung zu kommen, als Schlafplatz, wegen der Duschen und Druckanzüge. Wir brauchen eine Stepperscheiben-Verbindung, und genau das ist auch alles, was Tonschmied braucht.«
    »Wir können ihre Position verbergen, Louis.«
    Der Hinterste kämpfte jetzt um die Illusion, alles unter Kontrolle zu haben. Es erschien aussichtslos, aber hey!: Machte Louis nicht gerade genau dasselbe? »Denk doch mal nach!«, forderte Louis dann. »Könnten wir nicht, während Tonschmied die Hot Needle of Inquiry beobachtet, die Long Shot stehlen?«
    »Wie das?«
    »Ich habe keine Ahnung. Aber ich bin es einfach leid, wie eine Marionette fremdbestimmt zu werden, ebenso sehr von ihm wie von dir, Hinterster! Es muss doch eine Möglichkeit geben, hier wieder rauszukommen!«
    »Solange Tonschmied beschäftigt ist, haben wir vielleicht noch einen oder zwei Tage, um einen Plan in die Tat umzusetzen.«
    Sie hasteten in den Meteoriten-Abwehr-Raum.
     
    Das Tageslicht war über den Augensturm hinweggewandert. Louis blickte die einhundertneunzig Millionen Meilen entlang, am Rand der Sonne und den schwarzen Kanten der Schattenblenden vorbei.
    Silberne Knoten und Fäden markierten immer noch die Flüsse, Seen, Meere; aber die Zeit und ein Loch in der Ringwelt hatten das Land austrocknen lassen. Drei Schiffe tauchten immer wieder schwankend in der flach gedrückten Sanduhr auf, die dieser Sturm hatte entstehen lassen. Das mussten die Schiffe sein, die der Needle nach unten gefolgt waren. Das größte Schiff gehörte den Kzinti, das kleinste gehörte der ARM, das mittlere ebenfalls. Sie sollten in der Lage sein, einander durch die Wolke hindurch zu orten – so wie jeder andere auch, der über Tiefenradar verfügte.
    Gelegentlich durchzuckten Blitze die Verjüngung der Sanduhr, doch das plötzlich aufflammende Licht, das jetzt zu sehen war, war schlichtweg zu hell, um ein normaler Blitz zu sein.
    »Das Problem mit Antimaterie-Geschossen«, dachte Louis laut nach, »ist, dass der Mannschaft jeder Grund gut erscheint, nur um sie loszuwerden.«
    Beide Schiffe der ARM verfolgten jetzt das Kzinti-Schiff. Es tauchte wieder in die Wolke ein. Louis konnte den Tiefenradarschatten des Schiffs bis zur Achse des Sturms verfolgen; eines der ARM-Schiffe folgte den Kzinti, das andere schoss geradewegs aufwärts in den freien Himmel hinauf. Dann war das Kzinti-Schiff verschwunden, durch die Abflussöffnung hinaus ins All.
    Die zwei ARM-Schiffe hatten jetzt eine Fläche von vielleicht einer Billion Quadratmeilen der Ringwelt unter ihrer Kontrolle. Die nächsten Stunden verbrachten sie damit, das Gelände Quadrant für Quadrant abzufliegen, und kehrten dabei immer wieder zum Augensturm zurück.
    »Sie bewachen das Loch in der Ringwelt, um sicherzustellen, dass niemand dadurch eindringt«, vermutete der Hinterste. »Chmeee und du, ihr habt das Geheimnis im ganzen Bekannten Weltraum verbreitet, oder nicht, Louis? Man muss in die Ringwelt hinein durch eine

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