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Ringwelt 10: Hüter der Ringwelt

Ringwelt 10: Hüter der Ringwelt

Titel: Ringwelt 10: Hüter der Ringwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Niven
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Öffnung im Boden, und nur so kann man auch wieder hinaus. Sonst muss man damit rechnen, von einem Meteoriten-Abwehr-System abgeschossen zu werden, das auf einem sonnenbetriebenen Superthermal-Laser basiert.«
    »Wenn sie die Needle finden«, meinte Louis, »dann haben sie auch Zugang zum Stepperscheiben-Netzwerk. Hinterster, ist diese Technologie leicht nachzubauen? Die United Nations hatten nie die Möglichkeit dazu. Das ist viel fortschrittlicher als Transferkabinen.«
    Natürlich gab der Hinterste keine Antwort. Louis starrte die Darstellung des Anderen Ozeans an. Die gewaltige Wasserfläche und das Land wirkten wie ein Wandteppich in einem Schloss. Inselgruppen … Kontinente; so groß mussten sie sein, so groß wie die Karten im Großen Ozean; eine dieser Karten entsprach der Erde in Originalgröße. In diesem Ozean hier lagen die Inseln näher beieinander, und sie schienen alle gleich auszusehen.
    »Hinterster, wurde die Ringwelt von den Pak gebaut?«
    »Das weiß ich nicht, Louis.«
    »Ich dachte, das hättest du inzwischen herausgefunden. Ich habe mich gefragt, ob es hier noch echte Pak gibt, irgendwo zwischen all diesen anderen Hominiden-Arten. Wir haben von den Pak nie etwas anderes gesehen als uralte Knochen.«
    Der Puppenspieler antwortete: »Wir können recht viele Vermutungen über die Pak-Brüter anstellen. Sie haben tagsüber und in der Nacht geschlafen oder sich versteckt. Gejagt haben sie nur in der Dämmerung, und auch alles andere haben sie nur in diesem Zeitraum getan. Sie haben an der Küste gelebt.«
    Louis war erstaunt. »Woher weißt du das alles?«
    »Deine partielle Haarlosigkeit lässt darauf schließen, dass deine Vorfahren viel geschwommen sind, und ich habe auch dich im Wasser beobachtet. Was die Dämmerung betrifft, so gibt es auf der Ringwelt deutlich mehr davon als auf einem Planeten, und zwar völlig unnötigerweise. Warte, ich zeige es dir!«
    Ungeschickt kletterte der Hinterste auf einen Stuhl. Mit seiner Mundhand tastete er nach den Instrumenten. Das Display auf der Wand veränderte sich, jetzt war nur noch ein einförmiges Blau zu erkennen. Dann begann der Hinterste damit, dort weiße Linien einzuzeichnen. Ein weißer Fleck: die Sonne. Ein Kreis: die Ringwelt. Ein sehr viel kleinerer Kreis, konzentrisch zum anderen: etwa dreißig Schattenblenden, deren Orbitalgeschwindigkeit ein wenig größer war als die der Ringwelt selbst, gehalten von einem Kabelnetzwerk. »So wurde die Ringwelt konstruiert«, erklärte der Hinterste gerade. »Ein Dreißig-Stunden-Tag, bei dem zehn Stunden lang Nacht herrscht, und mehr als eine Stunde lang ist die Sonne nur zum Teil verdeckt. Statt …«
    Er zeichnete fünf lang gestreckte Schattenblenden ein, die sich rückläufig bewegten, gegen die Rotationsrichtung der Ringwelt. »Bei diesem Modell würden die langen Dämmerungsphasen vermieden, und man erhielte gleich lange Tag- und Nacht-Perioden. Aber das wollten die Konstrukteure der Ringwelt nicht. Wir dürfen also annehmen, dass es sich um Pak-Protektoren handelte, und wir dürfen außerdem annehmen, dass die Heimatwelt der Pak dem erstgenannten Tag-Nacht-Rhythmus folgte.«
    Aufmerksam betrachtete Louis das Bild. Oder, dachte er, sie haben irgendwo anders ein noch fortgeschritteneres Modell gebaut.
    »Ich habe Hunger«, erklärte der Hinterste jetzt. »Hältst du Wache?«
    »Hunger!«, pflichtete der Kzin ihm bei. »Beeil dich!«
    Sie alle hatte nicht gemerkt, wie schnell die Zeit vergangen war. Louis stellte fest, dass er sich völlig ausgehungert fühlte.
    Ein Puppenspieler muss häufiger essen als ein Fleischfresser. Mehr als eine Stunde lang blieb der Hinterste verschwunden. Als er zurückkehrte, glitzerten in seiner frisch frisierten Mähne wieder Edelsteine. Eine Transportplattform, auf der reichlich Futter aufgestapelt war, folgte ihm.
    »Ich bedauere aufrichtig, dass wir so viel Zeit verschwenden«, entschuldigte er sich. »Unsere letzten Stunden, die wir in Freiheit verbringen, außerhalb von Tonschmieds Reichweite – aber was sollen wir damit anfangen? Meine Pläne waren nicht vorausschauend genug. Schaut, noch mehr Kriegsraumer!«
    Drei Kzinti, dann ein größeres Schiff, dessen Bauart ihnen unbekannt war, und dann noch drei weitere ARM-Schiffe, tanzten um den inneren Ring der Schattenblenden; noch feuerten sie nicht.
    Louis sagt: »Akolyth, geh etwas essen!« Wer hielt sich schon gerne in der Nähe eines hungrigen Kzin auf?
    Louis und der Hinterste schauten dem Spiel der Kriegsschiffe

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