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Ringwelt 10: Hüter der Ringwelt

Ringwelt 10: Hüter der Ringwelt

Titel: Ringwelt 10: Hüter der Ringwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Niven
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zu. »Sie dürften nicht alle über Stasisfelder verfügen«, mutmaßte Louis. »Stasisfelder sind teuer und nicht allzu zuverlässig, und natürlich verhindern sie, dass die Schiffe in irgendeiner Art und Weise zu agieren oder reagieren in der Lage sind. Also werden sie skeptisch sein, was das Meteoriten-Abwehr-System der Ringwelt betrifft; aber das hat Tonschmied deaktiviert, und schon bald werden sie das auch begreifen. Aha …«, sagte er dann, als die Kzinti-Schiffe auf die Oberfläche der Ringwelt zuzustürzen begannen, »da kommen Kzinti, um die ersten Schiffe der ARM aufzuhalten, und da kommen mehr ARM-Schiffe, um die Kzinti aufzuhalten – tanj verdammt!« Ein gleißender Lichtstrahl durchschnitt die Atmosphäre und ließ ein Wüstengebiet grell aufglimmen.
    »Das war ein Antimaterie-Geschoss«, erklärte der Puppenspieler.
    »Und jetzt entsteht da ein kleiner Augensturm. Tanj, und dabei geht es hier noch nicht einmal um etwas wirklich Wichtiges! Die wollen doch nur die Long Shot. Die Needle ist für sie bedeutungslos!«
    »Die Needle, tja: nur eine Nadel im Heuhaufen? Du hättest wohl gern, dass es so ist«, bemerkte der Hinterste. »Doch das meiste, was jeden Krieg überhaupt erst zum Krieg macht, läuft im Verborgenen ab. Ich habe das größere Schiff jetzt identifizieren können: die Luxe of Far Lands Limited, ein Gemeinschaftsunternehmen der Kdatlyno und der Jinx. Die werden nicht kämpfen, die werden nur beobachten. Da kommt Akolyth. Louis, geh etwas essen! Und nimm ein Bad!«
     
    Louis fuhr aus dem Schlaf auf. Irgendetwas hatte ihn gestört … ein Lichtblitz auf dem Bildschirm?
    Akolyth und der Hinterste schliefen; weit voneinander entfernt hatten sie sich auf den harten Boden des Meteoriten-Abwehr-Raums gelegt. Es war ein gutes Gefühl, wieder sauber zu sein: Er hatte für eine ganze Armee gegessen; auch sich auf Schlafplatten ausstrecken zu können, wäre gut gewesen. Aber jeder, der an Bord der Needle schlief, vermisste irgendetwas.
    Louis setzte sich auf. Ihm tat nichts weh! Er grinste und erinnerte sich, was ihm eine ältere Dame auf der Party anlässlich seines zweihundertsten Geburtstag gesagt hatte: »Mein Lieber, wenn du morgens aufwachst und keine Schmerzen in deinen Gelenken und deinen Muskeln mehr hast, dann ist das ein sicheres Anzeichen dafür, dass du einfach im Schlaf gestorben bist.«
    Der Hinterste hatte den Rundum-Bildschirm neu eingestellt. Er zeigte jetzt eine Himmelsansicht, in die weitere Fenster eingelassen waren: ein Fenster für den Augensturm, ein weiteres für den Anderen Ozean. Rings um diese Fenster tanzten unruhig Sterne: Schiffe des Randzonenkriegs. Doch alles, was Louis sehen konnte, wirkte ruhig.
    Es machte ihn unruhig, dass er nichts zu tun wusste, als dazusitzen und zuzuschauen. Schließlich musste er einem Protektor geistig mindestens einen Schritt voraus bleiben. Welche Chance hätte er denn später noch, fände er nicht jetzt eine neue Strategie, solange Tonschmied noch damit beschäftigt war, sich kreuz und quer durch das System jagen zu lassen?
    Auf der Ringwelt gab es Millionen von Seen. Louis konnte nicht einmal erahnen, wo der Hinterste die Hot Needle of Inquiry verborgen hatte. Er konnte sie erreichen, indem er eine bestimmte Stepperscheiben-Einstellung wählte. Die beiden ersten ARM-Schiffe hatten das Schiff nicht gefunden, und jetzt waren sie zu sehr damit beschäftigt zu manövrieren. Der Krieg oberhalb des Augensturms ruhte seit Stunden, doch die Schiffe veränderten stetig ihre Positionen.
    Plötzlich flammte rings um das Farland-Schiff grelles Licht auf: Antimaterie-Geschosse, die abgefangen worden waren. Das Farland-Schiff beschleunigte, zog sich aus dem Kampfgebiet zurück. Mit seinem neuen Kurs musste es die Ringwelt verfehlen. Ein Rubin-Laser ließ es aufleuchten, doch das Licht war gestreut: Der Angreifer befand sich offensichtlich bereits tiefer in der Atmosphäre. Schiffe, die Dutzende von Millionen Meilen voneinander entfernt waren, hatten tatsächlich eine Chance, sich gegen die Angriffe zu verteidigen.
    Doch der Krieg oberhalb des Augensturms nahm langsam wirklich Besorgnis erregende Ausmaße an.
    Feuer flammte in den Wolken auf, zwischen denen sich zwei ARM-Schiffe verbargen. Louis rief: »Wacht auf! Wacht auf! Ihr verpasst ja das Beste!«
    Die anderen rührten sich.
    Tonschmieds Tiefenradar-Fenster zeigte eines der ARM-Schiffe, das durch das Loch im Boden der Ringwelt abtauchte – damit gab es hart erkämpftes Gebiet auf, aber es

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