Ringwelt 10: Hüter der Ringwelt

Titel: Ringwelt 10: Hüter der Ringwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Niven

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rettete alle Daten, die es im Rahmen seiner Erkundungsflüge gesammelt hatte; es sei denn, unterhalb des Bodens der Ringwelt wartete auf das Raumschiff ein Hinterhalt. Das andere Schiff beschleunigte ebenfalls, jagte die Achse des Sturms hinunter, durch einen Kanal hindurch, der mit frischer, klarer Luft angefüllt war – die Pupille des Auges.
    Auch die Kzinti verfügten über Tiefenradar. Zwei Linsen-Schiffe tauchten ab. Geschützfeuer folgte ihnen.
    Der Augensturm flammte in einem blauweißen Gleißen auf.
    Der Hinterste deaktivierte die Vergrößerung, bevor das Licht sie alle blenden konnte. Bei geringerer Vergrößerung – Tonschmied musste eine Kamera auf einer der Schattenblenden positioniert haben – leuchtete ein Stern in der Nähe des Anderen Ozeans auf so groß wie … zu groß … viel zu groß!
    Der Puppenspieler sagte: »Ich glaube, eines der ARM-Schiffe ist explodiert. Dann haben wir jetzt ein Loch, das so groß ist wie …« Der Hinterste durchdachte seine Berechnungen, dann faltete er sich in sich selbst zusammen und schwieg.
    Der Augensturm war verschwunden – in Stücke gerissen. Die Wolkenformationen zeigten eine sich immer weiter ausbreitende Druckwelle, die über Seen und graugrünes Land hinwegzog. Eine halbkugelförmige Welle explodierte in einem sich immer weiter verdunkelnden Feuerball.
    »Was ist denn hier los?«
    Tonschmied und der kleine Schimpansen-Protektor standen auf der Stepperscheibe: ein Zauberer, der sich ungeratenen Lehrlingen entgegenstellte und nach Erklärungen verlangte.
    Louis’ Kehle schnürte sich zusammen. Er fühlte sich verantwortlich dafür, dass er das, was geschehen war, nicht verhindert hatte. Er fühlte sich, als würde Tonschmied ihm Vorwürfe machen – und auch noch mit Recht.
    »Eine Antimaterie-Explosion«, erklärte Akolyth.
    »Befindet sich unter dieser Wolke ein Loch im Boden der Ringwelt?«
    Die Frage war geradezu albern: Die Wolkenkuppel sank für alle sichtbar in der Mitte immer weiter ein. Sie wurde in den Interstellarraum gesogen. Als Akolyth nicht antwortete, erklärte Louis: »Da war schon vorher ein Loch …«
    »Natürlich! Wir müssen schnell handeln«, meinte Tonschmied. »Komm!« Er hatte den Rand der Stepperscheibe aufgeklappt und stellte jetzt eine neue Verbindung ein.
    Louis fand seine Stimme wieder: »Natürlich, jetzt ist also ein guter Zeitpunkt zu handeln! Du hast den Krieg hierher geholt – zu dir nach Hause! Und jetzt verliert die Ringwelt immer weiter Luft!«
    Was eben noch ein Feuerball gewesen war, war jetzt schon fast verschwunden. Der Boden der Ringwelt bestand aus nacktem Scrith, umgeben von einem sich langsam ausbreitenden Wolkenring. Weitere Wolken strömten auf das Loch zu.
    Und Tonschmied hatte Louis am Unterarm gepackt. Er zog ihn mit sich und hinauf auf eine Stepperscheibe.

    Hanumans Augen sahen alles auf einmal:
    Er hatte die Gesetze gebeugt, die in diesem Universum galten und auch in einem hypothetischen anderen Universum. Seine Mission war ein voller Erfolg gewesen. Und nichts davon war noch von Bedeutung. Auf der Ringwelt befand sich alles, was wert war, gerettet zu werden, und der Boden der Ringwelt war aufgerissen worden.
    Das Loch befand sich auf der anderen Seite des Bogens. Das war zugleich gut und schlecht. Es würde eine lange Zeit dauern, bis der Tod den ganzen Weg bis zu ihnen zurückgelegt haben würde; aber auch die Gegenmaßnahmen, die Tonschmied jetzt einleitete, würden diese große Entfernung überwinden müssen.
    Auch die Aliens begriffen das. Das sonderbarste dieser drei Aliens hier war das älteste unter ihnen, das erfahrenste, vielleicht auch das weiseste, und dieses Alien hatte seinen Verstand völlig abgeschaltet. Der Hominide hatte jegliche Hoffnung verloren. Der jüngste, der genauso aussah wie eine große Katze, wartete – genau wie Hanuman – darauf, dass irgendjemand das Problem löste.
    Tonschmied?
    Tonschmied hatte sich bereits in Bewegung gesetzt, während Hanuman noch versuchte, sich alles zusammenzureimen. Der Ghoul-Protektor schien keinerlei Zweifel zu haben. Als Tonschmied und Louis Wu verschwanden, folgte der kleine Protektor ihnen. Tonschmied würde das alles schon wieder hinbekommen.

    Maschinen von geradezu brogdingnagischen Ausmaßen waren in den Hangar unterhalb des Mons Olympus geschafft worden.
    Tonschmied ließ Louis’ Arm los und eilte zu seinen Instrumenten hinüber. Der kleine Protektor, Hanuman, hüpfte hinter ihm her.
    Als Nächstes erschien Akolyth neben