Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Ringwelt 10: Hüter der Ringwelt

Ringwelt 10: Hüter der Ringwelt

Titel: Ringwelt 10: Hüter der Ringwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Niven
Vom Netzwerk:
berührte einige Punkte an Hanumans Käfig, und die Tür öffnete sich.
    Sie sprach flüsternd, doch ihr Entsetzen war deutlich zu erkennen. »Ich weiß nicht, wer uns angreift! Keine Kzinti. Das sind lebende Albträume!« Sie schaute zu Louis hinüber, der immer noch bewegungslos in seinem Medizin-Käfig lag, und flüsterte. »Es tut mir leid.«
    »Was ’n los?«, fragte Louis. Sie legte ihm einen Zeigefinger an die Lippen. Dann ging sie in die Knie und stemmte sich gegen Louis’ Medizin-Käfig. Nur ihre Waffe war jetzt noch zu sehen, auf die Luke gerichtet.
    Von irgendwo erklang eine Stimme, und ’Tec-Major Schmidt klang entschieden zu ruhig: »Achtung, alle Mann! Die Verteidigung wird vom Strahlenschutzraum aus koordiniert. Ich sehe Invasoren auf der Außenhaut und in den Sektoren vier, fünf, sechs und zehn. Unsere Antriebe sind ausgebrannt, aber wir beschleunigen dennoch weiter. Den Grund dafür kennen wir noch nicht. Außerdem stehen wir unter Beschuss aus den eigenen Reihen: ARM-Geschosse halten auf uns zu, mindestens sechzig – noch keine Alien-Angreifer erkennbar. ’Tec-Admiral Wrayne will wohl verhindern, dass wir aufgebracht werden.«
    »Warum haben wir die nicht kommen sehen?«, flüsterte Roxanny. »Die haben ein unsichtbares Schiff! Pssst!«
    Schmidts Stimme – »Die Geschosse drehen ab!« – ging in ohrenbetäubendem Rauschen unter.
    Ein Schatten huschte an der kleinen Luke vorbei, Roxanny feuerte und stieß dann einen Fluch aus. Was als Nächstes durch die Luke kam, sah aus wie ein kleiner Mann, der sich im Schnellvorlauf bewegte. Er stand schon hinter Roxanny, bevor sie auch nur hatte herumwirbeln können; den Rest konnte Louis dann nicht mehr sehen.
    Drei etwas massiger wirkende menschenähnliche Gestalten sausten durch die Luke hindurch; sie bewegten sich deutlich langsamer als der erste Eindringling. Sie versiegelten die Luke hinter sich. Alle trugen hauteng anliegende Druckanzüge. Dann holten sie einen Ballon hervor, um den aufblasbare Röhren gewickelt waren: ein großer, nicht dem Standard entsprechender Rettungskokon. Sie warteten nicht darauf, dass er sich aufblähte.
    Beim Schüttbergvolk gab es zahlreiche verschiedene Spezies, aber sie sahen einander alle doch recht ähnlich: der Rumpf stämmig, Arme und Beine kurz und dick, die Lungenkapazität beachtlich, gegen die Kälte dichtes Fell, das Gesicht haarlos. Diese drei hatten früher einmal zum Schüttbergvolk gehört. Jetzt nicht mehr. Sie trugen Druckanzüge und große, kugelförmige Helme, doch ihre Gesichter verrieten sie: harte, zahnlose Münder, die wie flache Schnäbel aussahen, große Adlernasen, die haarlose Haut faltig und zu einer Lederrüstung verhärtet. Sie wirkten fast wie mumifiziert, und sie bewegten sich mit geradezu unheimlicher Anmut. Sie hatten vom Lebensbaum gegessen. Sie waren Protektoren.
    Jetzt konnte Louis auch den vierten sehen, der die bewusstlose Roxanny hinter sich herzog. Auch er war ein Protektor, aber er stammte nicht vom Schüttbergvolk. Er war kleiner und schlanker. Ein Gesicht, das wie tot schien, und mit einer so kleinen Nase, dass es eher affenähnlich wirkte. Louis erkannte die Spezies nicht, aber dieser Protektor gehörte auch nicht dem Hängenden Volk an. Louis hatte gedacht, Tonschmied habe mit alldem hier zu tun. Jetzt war er sich dessen nicht mehr ganz so sicher.
    Sie stießen Wembleth in den Rettungskokon, dann schoben sie Roxanny hinterher. Hanuman kletterte hinein, ohne dass er sich zur Wehr setzte. Dann wandten die Protektoren sich zu Louis um.
    »Ich bin verletzt«, sagte er. Keine Reaktion.
    Sie betrachteten das Gerät, in dem er lag, und besprachen sich kurz in einer Sprache, über die Louis’ Translator nicht verfügte. Dann schalteten sie einige Teile des Geräts ab. Als einer von ihnen irgendetwas hinter Louis’ Rücken tat, kehrten die Schmerzen zurück, Schmerzen, als sei Louis von einem Schwerlaster überfahren worden.
    Er mühte sich nach Kräften, nicht das Bewusstsein zu verlieren und konzentrierte sich ganz auf das Atmen. Später erinnerte er sich sogar an recht viel: wie sich ihre Hände angefühlt hatten – groß, mit stumpfen Fingern und knotigen Knöcheln. Braune Augen mit einer erkennbaren Mongolenfalte. Der schlanke Protektor, der irgendwie nicht zu den anderen passte, erteilte einsilbig Anweisungen. Die anderen lösten Louis aus dem Autodoc, schoben ihn in den Rettungskokon und versiegelten diesen dann. Schienen fixierten Louis’ Hüfte und sein Bein.
    Zwei der

Weitere Kostenlose Bücher