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Ringwelt 10: Hüter der Ringwelt

Ringwelt 10: Hüter der Ringwelt

Titel: Ringwelt 10: Hüter der Ringwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Niven
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nur einen von euch!«
    Louis wandte sich ab von dem Feuerball, der über der Bergkette aufstieg.
    Das Gleißen musste Claus halb geblendet haben. Der Boden schwankte, Louis schwankte, Claus schwankte, und Hanuman sprang Claus in die Arme. Claus versuchte, ihn mit einer seitlichen Armbewegung abzuwehren und von sich fortzudrücken. Noch im Aufstehen wirbelte Akolyth herum. In einer Aufwärtsbewegung fuhr er Claus mit der Klaue über den Leib und packte ihn an der Kehle.
    Louis tat es Akolyth nach und wirbelte herum. Zwei Schritte und er war bei Roxanny. Sein Fausthieb traf sie unterhalb des Kiefers. Er beließ es nicht bei einem Schlag. Sie sackte zu Boden, rollte sich ab, und Louis sprang ihr hinterher; er fürchtete schon, sie zu hart getroffen zu haben. Aber er brauchte unbedingt diese Waffe. Aus dem Augenwinkel sah er, wie Akolyth Claus in einem Nebel aus Blut zu Boden schleuderte.
    Louis’ Fuß landete auf ihrer Waffe, und dann hatte er sie. »Tu’s nicht!«, bat er.
    Sie tat es doch. Sie trat nach ihm und traf ihn in den Unterleib. Louis’ Hand schnellte vor: Der Schuss verfehlte sie. Staub wurde vom Boden aufgewirbelt. Eine Sonarwaffe. Noch stand er auf seinen Füßen, versuchte zurückzuweichen. Mit dem anderen Fuß hielt sie sein Knie fest. Er befreite sich. Sie sprang auf die Füße. Ihre Handkante traf ihn an der Wange, und er taumelte, immer noch darauf bedacht, die Waffe nicht einsetzen zu müssen. Dann umklammerte sie seine Schusshand, drehte sie, und sie hatte ihre Waffe wieder. Sie zielte auf ein aufsteigendes Flugrad. Sein Tritt brachte sie aus dem Gleichgewicht. Sie feuerte noch im Fallen.
    Schreiend wand er sich auf dem Boden. Es fühlte sich an, als wären sämtliche Knochen seiner Hüfte und seines linken Beins gebrochen. Roxanny feuerte in den Himmel, ließ den Arm dann sinken und stieß einen Fluch aus.
    Als Louis wieder halbwegs klar sehen konnte, hielt sie aus vier Fuß Entfernung die Waffe unmittelbar auf ihn gerichtet.
    Der Feuerball über der Bergkette begann zu verlöschen. Ein Raumschiff stieß aus dem gleißenden Licht hervor und setzte zur Landung an.
    Ein Flugrad stand noch dort, wo es abgestellt worden war. Das andere war nirgends zu sehen. Auch Hanuman, Akolyth und Wembleth waren fort. Claus lag auf dem Rücken, den Kopf halb abgerissen, die Eingeweide weit verstreut.
    Roxanny richtete die Waffe auf Louis. »Warum soll ich dich jetzt nicht einfach erschießen?«, fragte sie.
    »Roxanny, tu’s nicht!«, bat Louis Wu, der Meister des Sarkasmus. Er wagte nicht, sich zu bewegen, und er konnte nicht klar denken. Auch gut. Ein Zwanzigjähriger hätte schon dem unbändigen Zorn in ihrem Blick nicht standhalten können. »Erschieß mich nicht!«, fuhr Luis fort. »Ich fliege dich, wohin du willst. Aber ich kann mich leider nicht bewegen.«
    Hinter einem Baum tauchte Wembleth auf, sah die Waffe in Roxannys Hand und ging wieder in Deckung.
    »Ich brauche dein Flugrad nicht«, erwiderte Roxanny. »Wir haben ein Schiff. Wembleth! Geh an Bord und setzt dich hin! Luis, kannst du aufstehen?«
    »Futz! Nein!«, erwiderte Louis.
    Sie beugte sich über ihn und hob ihn hoch. Sein Bein und seine Hüfte sackten weg, als wäre kein einziger Knochen mehr darin. Als Louis laut aufschrie, hätte sie ihn beinahe fallen lassen. Der Schmerz ließ Louis’ Verstand schwinden; von dem, was danach passierte, bekam er nichts mehr mit.
    Louis lag auf dem Rücken. An der Decke lief irgendeine Art Talkshow, aber irgendwie passten die Stimmen nicht. Ach so: Man hatte den Ton abgedreht. Die Stimmen, die er hörte, übertönten nur teilweise die Geräusche, die, wie Louis annahm, zu einem Kriegsraumer gehörten.
    »Einst hatte ich Brüder.« Wembleth klang, als wäre er betäubt. Wembleths Translator hingegen klang frisch und munter. »Hab bei ihnen zu Hause gelebt, bis Vater und ich dann …«
    »… oft weggezogen?« Eine kräftige Männerstimme, die Louis noch nie gehört hatte.
    Wembleth: »Ja.«
    Roxanny hatte auf ihn geschossen.
    Louis konnte es immer noch nicht glauben. Wie schwer verletzt war er? Sein Verstand war wie benebelt; er würde Schwierigkeiten haben, irgendetwas Zusammenhängendes zu erzählen und dabei auch noch darauf zu achten, was er erzählte. Wenn sie jetzt ›Luis Tamasan‹ befragten, dann würden sie viel zu viel erfahren. Louis versuchte sich zu bewegen.
    Er spürte nicht viel. Irgendetwas kitzelte ihn im Nacken. Die Augen konnte er bewegen, und auch den Kopf – ein wenig zumindest. Er

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