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Ringwelt 10: Hüter der Ringwelt

Ringwelt 10: Hüter der Ringwelt

Titel: Ringwelt 10: Hüter der Ringwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Niven
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mir gefährlich. Irgendetwas muss diese Schäden hier verursacht haben. Ich bin auf einen Baum geklettert, um besser sehen zu können. Schaut, das geht bis zu den Löchern in der Wand dort!«
    »Wenn wir diesem Pfad folgen, sollte es ungefährlich für uns sein«, sagte Roxanny. »Alle Fallen wurden bereits ausgelöst.«
    »Bist du sicher? Gut, dann werde ich das Sonar-Schutzschild gar nicht erst aktivieren.«
    »Du hast irgendeine Art Schutzschild? Stet, schalt’s ein!«
    »Ich war bloß sarkastisch. Roxanny, es ist doch Wahnsinn, da reinzugehen! Das ist die Burg eines Protektors! Man kann doch überhaupt nicht abschätzen, was für Spielchen dieser … wie hat sie ihn gleich noch genannt?«
    »Den Vorletzten. Der vorletzte Protektor in diesem Meer voller Landkarten. Darin könnte es so viele Wunder geben, dass wir Millionen von Jahren brauchten, sie alle auch nur zu bestaunen! Luis, wir können doch jetzt nicht einfach wieder umkehren!«
    Man wird leicht zum Feigling, wenn man weder kämpfen noch weglaufen kann. Louis schaute sich um, suchte nach einem Verbündeten. Doch Wembleths ganze Körperhaltung bedeutete Louis regelrecht, weiterzumachen; der kleine Einheimische war ebenso begierig und ungeduldig wie Roxanny.
    Louis aktivierte die Schallfalte. Er wusste nicht, ob diese überhaupt funktionierte; sie bewegten sich nicht einmal annähernd mit Schallgeschwindigkeit.
    Dunkle Tiere hatten die gelben Schafe umkreist, bisher waren sie im Gras verborgen gewesen. Jetzt strömten sie geradewegs auf das Flugrad zu und knurrten dabei wie verrückt. Sie besaßen erschreckende Ähnlichkeit mit entsetzlich gefährlichen Wölfen.
    Sie würden gewiss jeden Homo habilis aufhalten, der es bis hierher geschafft hatte. Louis schwebte über sie hinweg durch das mit Kratern übersäte Gras und folgte dem Pfad.
     
    Es brach nun die Zeit der Überraschungen an – nach Ewigkeiten der Vorhersagbarkeit. Proserpina ließ das Mag-Schiff in ihrer Basis landen und fand:
    Kein Flugrad.
    Alle weg.
    Hanuman immerhin fand sie zwischen den Obstbäumen. Er hatte nicht gewusst, dass das Flugrad fort war, doch seine Vermutung entsprach exakt Proserpinas eigener. Sie rannten auf das Mag-Schiff zu und steuerten dann geradewegs die Festung des Vorletzten an.
     
    Auf dem Pfad der Zerstörung, dem Louis jetzt folgte, entdeckten sie Stellen, an denen die Verteidigungssysteme des Vorletzten selbst dicke Felswände weggesprengt hatten, wobei Fenster dennoch unbeschädigt aufrecht stehen geblieben oder einfach umgestürzt waren. Die Fenster waren sechseckig und etwa mannshoch. Sie waren härter als das Gestein ringsum. Bestanden sie aus Diamant? Louis spürte, dass er von mechanischen Sinnesorganen beobachtet wurde.
    Er steuerte das Flugrad durch eine Lücke, die etwa so groß war wie eine Segeljacht.
    Schall hämmerte auf sie ein. Es klang fast wie Sprache, eine Million zorniger Stimmen, die ihnen unverständliche Dinge entgegenbrüllten, alles gedämpft durch die Schallfalte. Licht flammte auf, wobei das Gleißen durch die Vergrößerungsgläser abgemildert wurde, die Louis abzunehmen schlichtweg vergessen hatte. Hinter ihm hatten Roxanny und Wembleth die Köpfe gesenkt; Tränen strömten ihnen aus den Augen. Louis suchte die nächstmögliche Deckung auf: ein Loch, in eine weitere Wand einfach hineingeschmolzen. Es schien zu klein, als dass das Flugrad mit aktivierter Schallfalte hindurchpassen könnte. Er deaktivierte diese, schrie gegen den Lärm an, steuerte ihr Gefährt hindurch und aktivierte die Schallfalte dann sofort wieder.
    Das Tosen ließ nach, und auch das Gleißen ließ nach.
    Sie befanden sich in einem Labyrinth aus verschiedensten Maschinen – in einem Gang von zwanzig Metern Breite und viel, viel größerer Höhe. Einige der Maschinen ragten hoch auf; sie erinnerten entfernt an Skelette, an schweres Baugerät. Manche wirkten halbfertig. Es sah aus wie in Tonschmieds Werkstatt oder wie in Brams, nur war Platz hier eine noch größere Mangelware.
    Roxanny sagte: »Ich hoffe, dass das, was auch immer hier durchgekommen ist, sämtliche Verteidigungssysteme lahm gelegt hat.« Sie rieb sich die Augen. Wembleth schien es gut zu gehen. Aber …
    »Dieser Geruch!«, klagte Roxanny. »Wie in einem Zirkus!«
    Sie hatte Recht, obwohl ›Luis‹ natürlich noch nie einen Zirkus besucht hatte. Wembleth erklärte: »Das riecht, als würden die blonden Fleischfresser mit Ködern auf die Jagd gehen. Ich verstehe das nicht.«
    Es stank schon schlimm

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