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Ringwelt 10: Hüter der Ringwelt

Ringwelt 10: Hüter der Ringwelt

Titel: Ringwelt 10: Hüter der Ringwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Niven
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dröhnte immer weiter. Louis schrie gegen den Lärm an. Er deaktivierte den Motor des Flugrades und hoffte inständigst, dass Roxanny tatsächlich Recht hatte! Das Flugrad sank ab. Auf halber Höhe verlor Louis das Bewusstsein.
     
    Von dem Augenblick an, da das Mag-Schiff in Sichtweite der Zitadelle kam, wurde es beobachtet. Proserpina bemühte sich, den Wellenlängenbereich zu minimieren, in dem ihr Schiff reflektierte. Während sie sich dem Berg näherten, drang irgendetwas zu ihr durch: Projektile kamen auf das Mag-Schiff zugeschossen, schwenkten dann jedoch ab. Auch Licht schoss auf sie zu, doch es wurde ebenfalls abgelenkt. Hanuman flog weiter. Das war alles, was er tun konnte, während Proserpina sich um alles andere an Bord des Schiffs kümmerte.
    Er zweifelte nicht an seinem Kurs. Er hoffte, ’Tec Gauthier sei dem aufgewühlten Erdreich gefolgt. Doch selbst, wenn sie das getan hatte, mochte sie immer noch auf hunderte verschiedener Arten ums Leben gekommen sein, und gleiches galt auch für ihre Gefährten.
    »Leben sie noch?«, fragte er.
    Proserpina antwortete ihm nicht. Ihre Energiefelder zerpflückten seltsam behutsam einen Teil einer Mauer. Dahinter lag eine Innenmauer, und auch diese wurde zerpflückt. Licht flammte auf und erlosch wieder. Vor sich sah Hanuman etwas, das ein wenig an einen Bienenstock erinnerte. Proserpina steuerte sie ins Innere.
     
    Kräftige Arme hielten Louis umklammert und senkten ihn behutsam auf eine glatte Fläche ab. Alles schmerzte.
    Diese Schmerzen kannte er schon: Sie kamen von den Verletzungen, von denen er sich gerade zu erholen versucht hatte, dazu von einem Schlag gegen den Unterkiefer – und es dröhnte in seinen Ohren. Er öffnete die Augen. Roxanny hob Wembleth gerade in den Vordersitz. Blut strömte ihm aus der Nase und den Ohren.
    »Bist du wach?«, rief sie. Er konnte sie kaum hören. »Hier, hilf mir mal hierbei!« Sie versuchte Wembleth zurechtzurücken, sodass sie ihn an das Medi-System anschließen konnte. »Wir waren von Prallfeldern umgeben«, erklärte sie. »Er nicht. Vielleicht ist sein Rückgrat verletzt oder sein Genick gebrochen. Schau, er hat Nasenbluten!«
    »Hast du doch auch!«, rief er.
    Sie schaute ihn an. »Und du auch. Dann liegt das wohl an diesem Sonar-Angriff. Tanj! Ob er tot ist?«
    Mit Roxannys Hilfe schloss Louis Wembleth jetzt an das Medi-System an. Schon bald flammten die ersten Displays auf. »Er lebt«, erklärte Louis. »Aber physische Traumata am ganzen verfutzten Körper! Der wird sich genauso fühlen wie ich, wenn er wieder aufwacht.«
    »Das Ding verabreicht ihm jetzt Boosterspice, oder?«
    Das alte Warenzeichen … »Jepp. Er hat noch nie Boosterspice bekommen. Ich glaube, dass er wirklich schon ganz schön alt ist, Roxanny. Der wird den gesamten Vorrat aufbrauchen!«
    »Tanj! Das war doch mein ganzer Boosterspice-Vorrat! Na gut, Luis, leg die Hände auf die Instrumententafeln!«
    »In dieser Position können wir das Ding nicht fliegen. Wir sollten uns in die Sessel setzen.«
    »Ich weiß.« Sie legte seine Hände an den Steuerknüppel und das Tastenfeld, aktivierte den Antrieb des Flugrades und ließ es abheben. Dann stieß sie Louis heftig gegen die Brust. Rücklings stürzte er ins Leere.
    Zwei Meter tief fiel er, dann landete er unsanft auf einer Felsplatte. Ein ganzer Ozean aus Schmerz brandete über ihn hinweg. Er bekam keine Luft mehr. Er sah, dass das Flugrad aufstieg und dann in der Luft stehen blieb.
    »Du bist Louis Wu«, erklärte Roxanny und beugte sich über die hintere Sitzlehne, um ihm in die Augen sehen zu können. »Du bist ein Vierteljahrtausend alt. Du warst der Diener eines Pierson-Puppenspielers, bis du den Herrn gewechselt hast, und ich werde nicht einmal ansatzweise versuchen zu beschreiben, wem oder was du jetzt dienst …«
    Stöhnend rollte Louis sich auf die Knie, dann gelang es ihm sogar aufzustehen. Er streckte die Arme aus, doch das Flugrad war außer Reichweite. Die Instrumente sollten sich nicht von anderen Händen als den seinen bedienen lassen! Vielleicht hatte Proserpina sich einen Weg in das Sicherheitssystem gehackt, damit sie das Flugrad ebenfalls würde nutzen können.
    Louis fragte ein weiteres Mal: »Was geht denn hier nur vor?«
    »Ich habe Proserpina dazu gebracht, es mir zu erzählen, aber ich hatte es schon vorher erraten, Louis. Dein Verhalten passt an viel zu vielen Stellen nicht zu deiner Geschichte. Du hast mich zum Narren gehalten …«
    »Nein, Roxanny, nein! Es hat mir

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