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Ringwelt 11: Die Flotte der Puppenspieler

Ringwelt 11: Die Flotte der Puppenspieler

Titel: Ringwelt 11: Die Flotte der Puppenspieler Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edward M. Larry und Lerner Niven
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hatte. So konnten sie Deuterium und Tritium aus dem Meerwasser gewinnen und geradewegs in die Tanks der Explorer einleiten.
    Kirsten schleuste die Sonden aus und bildete sich tatsächlich ein, ihr Klatschen beim Erreichen der Wasseroberfläche gehört zu haben. Auf ihren Befehl hin wurde dann der Wasserstrahlantrieb aktiviert. »Sonden ausgeschleust, alle Werte nominal.« Um die Sonden zu überwachen und zu steuern, blieb ihnen keine andere Wahl, als einen Niedrigenergie-Funklink zu aktivieren. »Und abwärts geht’s!«
    Mithilfe der Steuer-Thruster senkte Kirsten den Bug des Schiffes ab, dann aktivierte sie weitere Thruster und ließ die Explorer absinken. Da das Schiff luftgefüllt war, besaß es beträchtlichen Auftrieb; beunruhigend taumelte es hin und her, bis es schließlich ganz unter der Oberfläche verschwunden war. Dann erhöhte Kirsten den Schub und steuerte das Schiff auf die angepeilte Tiefe von dreihundert Fuß zu. Dort hofften sie, für jeden Beobachter unsichtbar zu sein – selbst bei Tageslicht.
    Ich befinde mich im Inneren einer unzerstörbaren Zelle, sagte sich Kirsten immer und immer wieder.
    »Das ist wirklich unheimlich«, bemerkte Eric, der im Korridor vor der Brücke stand. Er hatte sich ein wenig vorgebeugt, um besser durch die Fenster der Brücke schauen zu können.
    Kirsten blickte von ihren Instrumenten auf. Im immer düster werdenden Halbdunkel konnte sie vereinzelte Meeresbewohner erkennen – häufig eher wegen deren Biolumineszenz und nicht weil sie sich dem unbekannten Schiff genähert hätten.
    Die Meeresbewohner von Hearth, dachte Kirsten und war selbst erstaunt, wie verbittert sie doch eigentlich war. Welche Tiere wohl in den Meeren ihrer eigentlichen Heimatwelt lebten? Falls sich auch von diesen Lebewesen einige Exemplare an Bord der Long Pass befunden hatten, so wusste Kirsten nicht, ob auch nur eine einzige dieser Lebensformen auf der Naturschutzwelt angesiedelt worden war.
    Ein ganzer Schwarm Kirsten völlig unbekannter Wesen schwirrte vorbei, und ihre Bewegungen erinnerten sie eher an die Vögel von Hearth als an die Süßwasserfische, die Kirsten von Arcadia kannte. Stammten diese Süßwasserfische vielleicht von der Heimatwelt der Menschen? Kirsten kniff die Augen zusammen, versuchte einzelne Details zu erkennen, bevor der Schwarm wieder in den Tiefen des Ozeans verschwunden war, doch sie musste sich eher mit Eindrücken als mit einem klaren Bild zufrieden geben. Tentakel mit Schwimmhäuten, die sich wellenförmig bewegten. Vereinzelte biolumineszierende Stellen auf der Haut, purpurn und golden gefärbt. Die Deckhaut dieser Wesen wirkte, als müsse sie sich klebrig anfühlen. Da Kirsten keinerlei Möglichkeit hatte, Entfernungen zu ermitteln, und es auch nichts gab, was ihr als Maßstab hätte dienen können, war es ihr völlig unmöglich, die Größe dieser Wesen abzuschätzen.
    »Fast dreihundert Fuß Tiefe erreicht«, meldete Omar, den Blick fest auf den Radar gerichtet. »Der Meeresgrund liegt weitere vierhundert Fuß tief.«
    »Danke.« Kirsten veränderte die Einstellung der Thruster, um ihren Auftrieb zu kompensieren, dann aktivierte sie versuchsweise den Autopiloten. Das hier war die erste Gelegenheit, die Software auszuprobieren, die sie eigens für eine Standschwebefahrt unter Wasser anzupassen versucht hatte. Die Explorer geriet ins Taumeln und Schwanken, als Kirsten vorsichtig die Hand von den Instrumenten nahm. Doch obwohl das Schiff unruhig hin und her geschwankt war und auch die Waagerechte nicht recht halten wollte, blieb es doch in etwa in der Position, die Kirsten gewünscht hatte. Also veränderte die Pilotin nach und nach zahlreiche Einstellungsparameter, bis die Lage des Schiffes sich beruhigte – was bedauerlicherweise erst geschah, nachdem sich Omar ausgiebig und explosionsartig erbrochen hatte.
    »Ich mach das sauber«, bot Eric an. »Geh du dich umziehen. Wasch dich! Mach alles, was du für notwendig hältst.« Etwas schwächlich lächelte Omar, dann verließ er die Brücke.
    Nachdem Eric den ganzen Brückenbereich geschrubbt und gewischt hatte, ließ er sich auf die nun freie Pilotenliege sinken. Dann rief er Status-Holos auf. »Die Sonden funktionieren wie gewünscht, und Treibstoff erhalten wir auch. In wenigen Tagen werden wir genug haben, um einmal rings um die Flotte fahren zu können.« Doch sein Gesichtsausdruck ließ erkennen, dass er eine Frage unausgesprochen gelassen hatte: Wohin sollten sie denn als Nächstes fahren?
    Dass Omar

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