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Ringwelt 11: Die Flotte der Puppenspieler

Ringwelt 11: Die Flotte der Puppenspieler

Titel: Ringwelt 11: Die Flotte der Puppenspieler Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edward M. Larry und Lerner Niven
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Laboratorium teleportiert. Ein wenig neugierig war sie schon, welche Ausrede Sven seiner Familie auftischte, um diese Zeit wieder zur Arbeit gehen zu müssen. ›Ein Notfall‹ wirkte bei Archivaren einfach nicht sonderlich glaubwürdig.
    Doch andererseits hatte Kirsten bislang auch nicht für möglich gehalten, dass Archivaren ganze Laboratorien zur Verfügung standen.
    Als Kirsten nun nachfragte, wie er vorankäme, vollführte Sven nur eine unwillige, abwehrende Handbewegung. Und wann immer ihre Konzentration nachließ, während sie versuchte, seine zahllosen Fragen zu beantworten, schnalzte er missbilligend mit der Zunge. Wie lange mochte es wohl her sein, dass Sven geschlafen hatte?
    Und Kirsten hatte immer noch nicht das Geringste von Omar gehört. Er musste auf die gleiche Art Skepsis gestoßen sein wie Kirsten hier.
    Unruhig ging Kirsten auf und ab und betrachtete die Laborausstattung. Einiges davon erkannte sie sogar wieder: Mikroskope – optische und elektronische –, Spektrometer, Chromatografen, ein Gerät für die Kristallstrukturanalyse. Sinn und Zweck mancher anderer Gerätschaft hier blieben Kirsten verschlossen.
    Ein leises Summen unterbrach ihre Gedanken. Endlich: ihr Kommunikator. Es war Omar, und er sah völlig erschöpft aus. Der Hintergrund seines Holo-Abbildes verriet Kirsten nicht das Geringste. »Kirsten? Wie läuft es?«
    Kirsten zog sich hinter ein hoch aufragendes Gerät – dessen Zweck sich ihr nicht erschloss – zurück, um wenigstens die Illusion von Privatsphäre zu erhalten. Dann brachte sie Omar auf den neuesten Stand.
    »Ist Sven schon überzeugt?«
    »Ich glaube, er ist zumindest auf dem Weg dorthin. Wenigstens dieses gerahmte Bild, das ich von der Long Pass mitgebracht habe, scheint ihn wirklich zu interessieren. Warum, verrät er mir allerdings nicht. Und wie sieht es bei dir aus?«
    »Ich habe Kontakt zu ein paar Leuten aus dem Selbstverwaltungsrat aufgenommen, die ich persönlich kenne«, entgegnete Omar. »Und das hat zu einem sehr exklusiven Treffen geführt. Stundenlang habe ich nur Fragen beantwortet.«
    »Und jetzt?«, fragte Kirsten nach.
    »Jetzt bist du dran.« Er übertrug die Kennung einer Stepperscheibe. »Mach fertig, womit du gerade beschäftigt bist, und dann komm hierher.«
    Kirsten hätte jetzt fragen können, ob es wohl sinnvoll wäre, auch Sven mitzubringen – doch sie tat es nicht. Warum sollte sie fragen, wenn ihr die Antwort vielleicht nicht gefallen würde? »Sven?« Der Archivar hob den Blick von einem Holo-Display, auf dem als immer weiterfließende Laufschrift ein äußerst kryptischer Code flimmerte. Genomdaten? »Sven, ich muss weg.« Sie fasste das wenige, das sie von diesem Regierungstreffen wusste, kurz zusammen. »Ich würde mich sehr freuen, wenn Sie mich begleiten würden.«
    Sven schüttelte den Kopf. »Nicht, solange ich nicht mehr weiß.«
    Kirsten konnte den Archivar ja schlecht gegen seinen Willen zu diesem Gespräch mitschleifen. Und vielleicht hatte er sogar recht, seine Prioritäten in genau dieser Art und Weise zu setzen. »Hier ist die Kennung. Falls Sie es sich doch noch anders überlegen.«
    Dann materialisierte Kirsten in einer nur matt beleuchteten Scheune. Sorgfältig gepflegte Landwirtschaftsgeräte umgaben sie; dank der Führungen in ihrer Kindheit durch die Fabriken, in denen ihre Eltern gearbeitet hatten, waren Kirsten die meisten davon vertraut. Was genau sie hier vorzufinden erwartet hatte, wusste Kirsten selbst nicht. Das auf jeden Fall nicht. Über ihr öffnete sich klappernd eine Luke.
    Das plötzlich einfallende grelle Licht ließ Kirsten die Augen zusammenkneifen. Mit einer Handbewegung bedeutete Omar ihr, keinen Laut von sich zu geben. Sie folgte ihm auf ein Feld, das sich in alle Richtungen bis zum Horizont erstreckte. Hier wurden eindeutig Früchte angebaut, die ursprünglich von Hearth stammten, doch Kirsten waren sie völlig unbekannt. Faserige orangefarbene Samendolden drückten schwer auf die herabhängenden, orange-gelb gefleckten Ranken, die wohl die Funktion von Blättern erfüllten. In der Ferne schwebten Mähdrescher, die leuchtend orangene Feldfrüchte in breiten Strömen auf erstaunlich kleine, ebenfalls schwebende Laster schleuderten. Von dort aus mussten die Früchte geradewegs in die wetterfesten Silos teleportiert werden. Parallel verlaufende Reihen bereits gemulchter Pflanzenstängel zeigten deutlich, wie die Mähdrescher vorankamen.
    Dann erreichten sie einen kleinen Hügel. Wieder kniff Kirsten

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