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Ringwelt 11: Die Flotte der Puppenspieler

Ringwelt 11: Die Flotte der Puppenspieler

Titel: Ringwelt 11: Die Flotte der Puppenspieler Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edward M. Larry und Lerner Niven
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Verschwinden einzelner Raumschiffe. »Computer, diese Grafik mit öffentlich zugänglichen Aufzeichnungen des Interstellarverkehrs korrelieren.« Diese Daten stellten nur einen Bruchteil dessen dar, was Nessus’ Gehilfen ihm geliefert hatten.
    Es war eine recht ausgiebige Suche. Nessus starrte das eingefrorene Bild Ausfallers an, während er auf eine Antwort des Bordcomputers wartete. »Wonach suchst du?«, murmelte er mit gurgelnder Stimme vor sich hin. Doch das Holo war ebenso verschwiegen wie der Mann selbst.
    »Computer, sind alle Farbdiskrepanzen identisch?«
    »Ja.«
    Das half Nessus auch nicht weiter. Vielleicht war diese Sternenkarte ja tatsächlich nur der bedeutungslose Köder eines Paranoikers, aufgestellt für jeden, der unbefugt daran vorbeiging. Bin ich vielleicht nicht wahnsinnig genug, um mich in einen Paranoiker hineinzuversetzen?, dachte Nessus. Muss ich mir neue Gründe einfallen lassen, mir Sorgen zu machen?
    »Ich habe eine Übereinstimmung gefunden«, unterbrach der Computer Nessus’ grüblerische Gedanken. »Die falschfarbenen Sterne stehen in einem unmittelbaren Zusammenhang mit ausgewählten Berichten über das Verschwinden einzelner Hyperraumantriebs-Schiffe der Menschen. Das Auswahlkriterium scheint zu sein, ob diese Vorfälle unabhängig von Anzeichen offener Kriegsführung beobachtet wurden.«
    Nessus zuckte zusammen. So viel zu seiner Hoffnung, man könne dieses Display einfach ignorieren. »Wie viele Schiffe sind bislang verschwunden?«
    »Zwölf.«
    Seit etwa vierhundert Jahren verfügten die Menschen über den Hyperraumantrieb. Zwölf Schiffe, die in diesem Zeitraum verschwunden waren – von den bekannt gewordenen ›Vorfällen‹ mit den Kzinti einmal abgesehen – das war nicht viel. Warum kümmerte sich Ausfaller darum?
    Der Häufungspunkt in der Nähe des Solsystems ergab durchaus Sinn: Dort konzentrierte sich der gesamte Schiffsverkehr der Menschen. Ob nun wegen technischen Versagens oder wegen des Fehlverhaltens eines Piloten – es war nur logisch, dass sich die meisten Unfälle dort ereigneten.
    Aber warum gab es dann noch einen zweiten Häufungspunkt?
    »In welcher Zeit haben sich die Zwischenfälle in der oberen Region ereignet?«, fragte Nessus.
    »Dieser hier« – kurz leuchtete einer der Lichtpunkte auf – »vor zwei Erdjahren. Die beiden anderen in diesem Jahr.«
    Plötzlich begriff Nessus, warum ihn diese Lichtpunkte dort so beunruhigten. Diese Schiffsverluste schienen mit der Erkundung des galaktischen Nordens zusammenzuhängen, gleich jenseits des von Menschen besiedelten Weltraums …
    Auf exakt dem Kurs, den die Weltenflotte eingeschlagen hatte.
     
    Nike weigerte sich, den verantwortlichen Kundschafter zu identifizieren. Auf abstrakter Ebene konnte Nessus das durchaus respektieren. Wer letztendlich dafür Rechenschaft ablegen musste, war bedeutungslos. Nicht bedeutungslos hingegen war die dahinter stehende Fehleinschätzung.
    Vor nicht allzu langer Zeit hätte Nessus beinahe reflexartig einen Tiefenradar-Scan des Solsystems eingeleitet. Und das war nicht nur ihm in Fleisch und Blut übergegangen. Die meisten Piloten – gleich welcher Spezies – gingen so vor, und das sogar ganz gewiss immer dann, wenn sie in ein ihnen bislang unbekanntes Sonnensystem vorstießen.
    Alle intelligenten Spezies im Vom Menschen Besiedelten Weltraum waren an der gleichen Art Welten interessiert – Welten, die auch vergleichbare Sonnen umkreisten. Die biologischen Anforderungen der einzelnen Spezies waren einander ähnlich genug, und die Anzahl kolonisierbarer Welten war klein genug, um Kriege hervorzurufen – zuletzt zwischen den Menschen und den Kzinti. Da Nikes namenloser Kundschafter wusste, welche Sonnensysteme besonders schnell Raumerkunder anziehen würden, hatte er im Gefolge der Flotte einige Fallen deponiert.
    Deren Köder war in seiner Schlichtheit regelrecht elegant: gewaltige Massen von Neutronium, die den interessantesten Planeten des geeignetsten Sonnensystems umkreisten. In der Natur kam Neutronium ausschließlich im Inneren von Neutronensternen vor – den kollabierten Überresten von Supernovae. Neutronium wies eine unvorstellbare Dichte auf: Bei einer Masse von einhundertmilliarden Tonnen pro Kubikzentimeter stellte schon eine Kugel von wenigen Metern Durchmessern eine fast unvorstellbare Masse dar.
    Piloten, die in dieses System vordrangen und darauf gedrillt waren, jegliches bislang unerforschte System zunächst einmal via Tiefenradar zu scannen, mussten

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