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Ringwelt 11: Die Flotte der Puppenspieler

Ringwelt 11: Die Flotte der Puppenspieler

Titel: Ringwelt 11: Die Flotte der Puppenspieler Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edward M. Larry und Lerner Niven
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zurückkehrte, ersparte es Kirsten, sich in Spekulationen zu ergehen. Ihr Kollege hatte seinen beschmutzten Schiffs-Overall gegen äußerst förmliche Kleidung getauscht. »Ich freue mich darauf, wieder an Land zu kommen.« Er schluckte heftig, als das Schiff erneut erzitterte. »Und wieder festen Boden unter den Füßen zu haben!«
    Kirsten nahm einige Feineinstellungen an ihrer eigenen Kleidung vor, bis sie der Ansicht war, für ihr nächstes Ziel angemessen gekleidet zu sein. »Eric, kommst du hier alleine klar?«
    Er nickte nur.
    Ein letztes Mal überprüfte Kirsten den Inhalt ihres Rucksacks. »Dann machen Omar und ich uns jetzt auf den Weg. Pass auf dich auf!« Sie schloss Eric in die Arme.
    Dann ging sie zusammen mit Omar in den Gemeinschaftsraum. Neben einer Stepperscheibe blieb ihr Kollege stehen. »Komm hinterher, sobald du kannst, Kirsten. Ich schicke dir die Koordinaten – verschlüsselt natürlich.«
    Dann war Omar fort.
    Ihr Kommunikator war auf eine andere Kennung voreingestellt. Kirsten aktivierte ihn und trat …
    … auf den öffentlichen Platz gleich neben den Kolonial-Archiven. Jetzt war sie tausende von Meilen von der Explorer entfernt, und eine ganze Reihe von Sonnen hing über dem Horizont. Falls nicht gerade ein Notfall eingetreten sein sollte, musste die Arbeitszeit hier mittlerweile vorbei sein.
    Ihre ›zufällige‹ Begegnung mit Sven Hebert-Draskovics, die so lange zurückzuliegen schien, hatte nicht zu einem gegenseitigen Austausch von Kommunikations-Codes geführt. Der öffentlich zugängliche Code des Archivars verband Kirsten nur mit seinem Anrufbeantworter. Doch statt eine Nachricht zu hinterlassen, ging Kirsten in das Archivgebäude hinein und griff auf das Verzeichnis in der Lobby zu.
    Mithilfe eines öffentlichen Kommunikators und eines Namens, den sie aufs Geratewohl der Liste der Verwaltungsmitarbeiter entnommen hatte, rief Kirsten bei Sven zu Hause an. Der kleine Junge, der das Gespräch annahm, hörte sich ohne Zwischenfragen Kirstens Geschichte über einen Wasserrohrbruch im Archivgebäude an und gab dann den Positionscode seines Vaters durch.
    Mit einem Schritt verließ Kirsten den überfüllten Platz und erreichte eine große Wiese. Lautstark liefen hier Kinder aller Altersstufen umher; die Erwachsenen waren eindeutig in der Unterzahl. Einige der Kinder ließen Drachen steigen, andere kletterten auf den verschiedensten Gerüsten herum, wieder andere liefen einfach nur so umher, ohne erkennbaren Grund oder festes Ziel. Die meisten jedoch ergingen sich in Mannschaftssportarten. Kirsten legte die Hand vor die Augen – hier stand die Sonne unmittelbar über ihnen – und blickte sich in diesem Park um.
    Dort war Sven: an einer der Seitenlinien des Fußballfeldes. Junge Mädchen rannten vom einen Ende des Feldes zum anderen. Sie verfolgten den schwarzweißen Ball mit weitaus mehr Begeisterung als Geschick und trafen mit ihren Tritten häufiger die Schienbeinschoner ihrer Mitspielerinnen als den Ball.
    Diesen Mädchen beim Spielen zuzusehen brachte Kirsten zum Lächeln. Sie selbst war immer furchtbar beim Fußball gewesen. Die Bürger hießen dieses Spiel nicht gut: Sie waren der Ansicht, es würde antisoziales Konkurrenzdenken fördern. Doch die Allgegenwärtigkeit dieser Sportart auf Arcadia war eines der wenigen bewussten Zeichen der Unabhängigkeit, die sich die Kolonisten gestatteten. Vielleicht konnte Kirsten ja darin, dass sie sich gerade während eines Fußballspiels mit Sven traf, ein gutes Omen wähnen.
    »Welche davon gehört zu Ihnen?«, fragte Kirsten Sven. Über das Gras hatte sie sich fast lautlos annähern können, und der Archivar zuckte sichtlich zusammen.
    Dann streckte er die Hand aus. »Vicky. Das große Mädchen da drüben mit den schwarzen Locken.« Nach langem Schweigen setzte er hinzu: »Ich wusste gar nicht, dass Sie auch Kinder haben.« Die unausgesprochene Frage dahinter lautete: Warum sind Sie hier?
    »Dann erinnern Sie sich noch an mich!«, erwiderte Kirsten erfreut. »Erinnern Sie sich auch noch an unser Gespräch?«
    »Wir hatten über die Frühgeschichte von NSW 4 gesprochen. Sie hatten gerade etwas recht Spaßiges gesagt – das verlassene Schiff finden zu wollen, aus dem die Konkordanz unsere Vorfahren gerettet hat.« Jubel brandete auf: ein Tor. Begeistert applaudierte Sven. Schließlich wandte er sich wieder Kirsten zu. »Dass wir uns hier begegnen, ist kein Zufall, nicht wahr?«
    »Können wir ungestört miteinander reden?« Langsam ging

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