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Ringwelt 11: Die Flotte der Puppenspieler

Ringwelt 11: Die Flotte der Puppenspieler

Titel: Ringwelt 11: Die Flotte der Puppenspieler Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edward M. Larry und Lerner Niven
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genommen hatte, seit ihnen die Untersuchungen verraten hatten, die Syntho-Nahrung an Bord der Long Pass sei genießbar.
    ›Normal‹? So sehr Kirsten sich bemühte, sich zurückzuhalten, aber das war doch äußerst rückwärts gewandtes Denken. Was dieses Schiff hier an Nahrung für sie bereithielt, definierte den eigentlichen Standard. Ein schwarzes, bitteres Stimulans. Quetschflaschen, für den Gebrauch in der Schwerelosigkeit geeignet – mit einem abgeflachten Boden; schließlich kam es durchaus vor, dass eben doch Schwerkraft herrschte.
    »Ich habe Eric das auch schon gefragt.« Kurz hielt Omar inne, um einen Schluck aus seinem Kaffeekolben zu pressen. Seine Nonchalance wirkte ein wenig gekünstelt. »Was meinst du, wann wir Sabrina wieder Bericht erstatten können?« Damit blieb unausgesprochen, dass das natürlich auch bedeutete, wieder zurückzukehren.
    Bewusst hatte Omar Sven mit keinem Wort erwähnt. Das war auch nicht erforderlich. Noch vor wenigen Wachwechseln war der Archivar von jedem Kleidungsstück, jeder Kritzelei und jeder einzelnen Wollmaus unendlich fasziniert gewesen. Jetzt standen Sven, nicht zuletzt dank Jeeves’ tatkräftiger Mithilfe, Datenbanken mit hunderten von Terabytes zur Verfügung. Er konnte es kaum erwarten, sie endlich auszuwerten – auf vertrauten Computern, mit vertrauter Software.
    Erst diese zur Schau gestellte Beiläufigkeit. Dann diese bewusst neutrale Wortwahl, mit der er die Frage gestellt hatte. Omar wollte zurück.
    Dennoch hatte er eine durchaus berechtigte Frage gestellt. Wie dachte Kirsten denn darüber? Waren sie so weit? »Wir wissen noch nicht, wo wir … wo die Menschen herkommen. Wir haben nur ein paar Namen und Begriffe: Erde, das Solsystem, der Bekannte Weltraum.«
    »Vielleicht werden wir das nie erfahren«, gab Omar zurück. »Falls die Koordinaten nicht unwiederbringlich verloren sind, würde ich allerdings annehmen, dass wir mit Sven und seinem Labor die besten Chancen haben, das herauszufinden. Er hat alles Verfügbare kopiert.
    Schon bald wird die Explorer als vermisst gemeldet werden. Vielleicht von denjenigen, die versucht haben, sie zu zerstören – wer auch immer dafür nun verantwortlich sein mag –, vielleicht auch einfach, weil die mit uns keinen Kontakt mehr aufnehmen können und wir uns nicht rühren. Aber irgendjemand wird uns als vermisst melden.« Mit traurigem Blick setzte Omar hinzu: »Meine Frau und meine Kinder werden glauben, ich sei tot.« Die Hand, die Kirsten mitfühlend auf die seine legte, schüttelte Omar mit einer sanften Bewegung ab. »Ich weiß. Ich kann mit meinen Liebsten auch keinen Kontakt aufnehmen, wenn wir erst einmal nach Arcadia zurückgekehrt sind. Aber je schneller wir uns zurückmelden …«
    Was Omar da gesagt hatte, galt für Kirstens Familie ebenso. Und auch für Erics.
    Es wäre so einfach, jetzt zu antworten: Die Daten auswerten kann ich überall. Es wäre einfach, ja, aber stimmte es denn überhaupt? Kirsten krampfte sich der Magen zusammen. »Ich glaube nicht, dass wir schon so weit sind, Omar. Ich arbeite hier, so schnell ich kann.«
    Kirsten hielt ihre eigene Quetschflasche mit Kaffee noch in der Hand, als sie wieder auf die Brücke zurückkehrte und sich erneut in ein Gespräch mit Jeeves vertiefte.
     
    »Dieser Datenbestand ist fehlerhaft«, meldete Jeeves. Wie immer klang er dabei, als wolle er sich entschuldigen – auch wenn er diesen Satz schon unzählige Male wiederholen musste. Jedes Gerät der Bürger und jeder Kolonist wären längst wütend geworden.
    Kirsten rieb sich die Augen. Sie war erschöpft. Wie konnte sie sich diesem Problem denn noch nähern? In der unterschiedlichsten Art und Weise hatte sie nach den Koordinaten der Erde gefragt, nach der Sonne, um die dieser Planet Erde kreiste, nach Siedlungen der Menschen, nach Systemen, die von Menschen kolonisiert worden waren, und nach sämtlichen Nachbarn der Erden-Sonne. »Ich möchte bitte die Kursdaten dieses Schiffes sehen.«
    »Dieser Datenbestand ist fehlerhaft.«
    »Zeig mir die Sterne, die bei der Navigation als Referenz gedient haben.«
    »Dieser Datenbestand ist fehlerhaft.«
    Sven saß auf der anderen Pilotenliege der Brücke. Eine komplizierte vielfarbige Grafik, in der er – so vermutete Kirsten – mehrere rekonstruierte Datensätze miteinander korrelierte, schwebte über seiner Konsole. Jetzt blickte der Archivar Kirsten finster an – zumindest hatte sie diesen Eindruck –, doch er sagte nichts.
    »Zeig mir sämtliche Daten

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