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Ringwelt 11: Die Flotte der Puppenspieler

Ringwelt 11: Die Flotte der Puppenspieler

Titel: Ringwelt 11: Die Flotte der Puppenspieler Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edward M. Larry und Lerner Niven
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Stepperscheibe in der Ladebucht geändert. Dann wären wir überhaupt nicht an Bord gekommen, oder wir hätten uns in einem versiegelten Raum wiedergefunden – und die Stepperscheibe darin wäre auf Einwegbetrieb eingestellt gewesen: empfangen ja, senden nein. Oder uns hätten Wachen in Empfang genommen, oder …« Kirsten versagte die Stimme. Diese Expedition hätte in so vielfältiger Art und Weise spektakulär scheitern können!
    Und das konnte sie immer noch.
    Eric legte den Bewegungsmelder auf dem Deck ab und betrachtete die offene Schleuse und die Gangway. »Falls sich irgendjemand nähert, werden wir das erfahren. Wenn die Fernsonden irgendjemanden an Bord des Hauptschiffes orten, werden wir es erfahren. Und wenn ich die Stepperscheibe in der Ladebucht so umprogrammiert habe, dass sie nur nach Eingabe eines Authentifizierungscodes funktioniert, dann werden uns auch keine ungebetenen Besucher überraschen können.«
    Nachdem Kirsten beim letzten Mal das Schiff nur ein einziges Mal hastig hatte durchqueren können, suchten sie jetzt systematisch jeden Korridor, jeden Treppenschacht und jeden Raum ab. Die Long Pass bestand hauptsächlich aus ihrem Maschinenraum; allzu viel Platz für die Besatzung bot das Schiff nicht. Kirsten fertigte von jedem Raum und jedem Korridor Videoaufzeichnungen an und sprach auch einen begleitenden Kommentar ein, während sie das Schiff absuchten. Durch Datenkorrelation würden sie daraus eine detaillierte dreidimensionale Karte des ganzen Schiffes anfertigen können, in der auch noch der letzte Schrank, die letzte Truhe, die letzte Kommode und die letzte Abstellkammer zu erkennen sein würden. Ohne ein derartiges Hilfsmittel könnten sie irgendetwas Wichtiges, vielleicht sogar Entscheidendes einfach übersehen.
    Die ganze Zeit über fanden auch die Sensoren, die sie hinausteleportiert hatten, nichts Meldenswertes. Das riesige Schiff, in dem sich die Long Pass befand, stand leer. So kamen sie zu dem Schluss, sie könnten das alte Raumschiff auch gefahrlos getrennt voneinander erkunden. Eric begann mit dem Maschinenraum. Sven machte sich daran, ausgiebiger die Kabinen und die größtenteils leeren Frachträume zu untersuchen. Kirsten eilte zum Bug des Schiffes.
    Ein würziges Aroma verfolgte sie bis zur Brücke. Kirsten versuchte, diesen Geruch zu ignorieren. Sven hatte erwähnt, er habe die Absicht, eine der uralten abgepackten Instant-Mahlzeiten, die sie in einem der Räume gefunden hatten, zuzubereiten. Kirsten hatte vermutet, es sei der Gemeinschaftsraum, doch die Tür trug die Aufschrift ›Tagesraum‹. Wenn Kirsten mit Omar den Platz tauschte, wollte sie die Probe zur Explorer mitnehmen, um sie dort ausgiebig untersuchen zu lassen. So einladend dieses Essen hier duftete – es mochte sehr wohl so verdorben sein, dass es giftig war. Und wenn sie erst einmal herausgefunden hatten, ob diese Mahlzeiten tatsächlich essbar waren, dann hätten sie alle einen weiteren Beweis dafür, wem dieses Schiff ursprünglich einmal gehört hatte.
    Mit knurrendem Magen untersuchte Kirsten die Instrumente und Steuereinheiten. Wie man die bedient, erklärt sich ja von selbst, dachte sie. Die Tastatur wies die vertraute – und völlig unerklärliche – QWERTZ-Belegung auf. Kryptische Icons schimmerten auf dem Holo-Display, kaum dass Kirsten einen Schalter umgelegt hatte, der einfach nur mit POWER beschriftet war. So weit war sie gekommen.
    Man drückte auf der Brücke eines Raumschiffs nicht einfach aufs Geratewohl irgendwelche Knöpfe! Dass diese Instrumente ihr fast vertraut waren, frustrierte Kirsten zutiefst. Irgendwo hier gab es die Navigationssteuerung, die Anzeigen für den Schiffsstatus und die externen Sensoren – allesamt Funktionen, die es an Bord der Explorer gab. Funktionen, die es an Bord jedes Raumschiffs geben musste. Funktionen, die Kirsten auch wiederzuerkennen in der Lage sein sollte!
    In Schubladen unter den Konsolen fand Kirsten nur ausgetrocknete Stifte, altersbrüchiges Papier voller sinnloser Kritzeleien und handschriftlich abgefasster Gedichte – und dazu die pulvrigen Überreste von (so vermutete Kirsten zumindest) uralten Snacks. Und wenn es überall auf diesem Schiff so aussah? Wenn alles, was hier irgendwie hätte nützlich sein können, längst zu Studienzwecken an einen anderen Ort gebracht worden war?
    »Eric?«, rief Kirsten. Wenigstens die Steuerung des Intercoms war, ebenso wie die des Synthesizers, einleuchtend und intuitiv. »Hast du schon irgendetwas

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