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Ringwelt 11: Die Flotte der Puppenspieler

Ringwelt 11: Die Flotte der Puppenspieler

Titel: Ringwelt 11: Die Flotte der Puppenspieler Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edward M. Larry und Lerner Niven
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der externen Sensoren, die in den letzten fünf Jahren, bevor die Roboter an Bord gekommen sind, aufgezeichnet wurden.«
    »Dieser Datenbestand ist fehlerhaft.«
    »Kirsten!«, fauchte Sven. »Sämtliche Daten über etwaige Koordinaten sind fort. Akzeptier das endlich!«
    »Warum fehlt nur diese eine Datenkategorie?«, fragte sie. »Haben die Bürger die zerstört?«
    »Dieser Datenbestand ist fehlerhaft«, leierte Jeeves.
    »Ich habe noch nicht einmal ansatzweise so viel Geschick im Umgang mit Computern wie du«, setzte Sven an. »Vielleicht kannst du ja wirklich irgendetwas wieder herstellen, wenn du genug Zeit hast. Aber denk doch mal über Folgendes nach: Die Bürger haben das Schiff jetzt seit Generationen in ihrer Gewalt. Wenn diese Daten wirklich irgendwo hier wären – meinst du nicht, dass die Bürger diese Daten dann irgendwie gefunden hätten?« Sein Gesichtsausdruck wurde jetzt sehr viel sanfter. »Würdest du dann nicht darauf hoffen, dass diese Daten unzugänglich sind?«
    Kirsten erschauerte. Wenn schon primitive Raketen mit chemischen Triebwerken die Gw’oth zu einer möglichen Bedrohung gemacht hatten, wie hätte die Konkordanz wohl auf Kirstens eigene Vorfahren reagiert – auf eine Spezies, die die Raumfahrt bereits beherrschte und betrieb? Das heißt: abgesehen von dieser völlig grundlosen Festsetzung der Long Pass? Sofort sah Kirsten vor ihrem geistigen Auge den Präventivschlag der Bürger, die damit die gesamte menschliche Zivilisation zerstört hatten. Billionen von Menschen auf zahlreichen besiedelten Welten – so vermutete Kirsten zumindest. Und dann waren die Bürger gekommen. Und dann?
    Mehr denn je wollte Kirsten die Erde finden. Sie wollte wissen, was ihrem Volk widerfahren war.
    »Jeeves«, versuchte sie es erneut. »Ich würde gerne die Daten über sämtliche astronomische Beobachtungen sehen, die während der Fahrt aufgezeichnet wurden.«
    »Dieser Datenbestand ist fehlerhaft.«
    Kopfschüttelnd stand Sven auf. »Ich hole mir einen Kaffee. Was kann ich dir mitbringen?«
    »Kaffee«, erwiderte Kirsten geistesabwesend. Als Sven die Brücke verließ, schaffte Kirsten es gerade noch, Jeeves nicht nach Himmelskörpern zu fragen, die der Bordcomputer während der Fahrt nicht untersucht hatte. Wie übermüdet war sie denn bloß? Selbst wenn diese Datensätze nicht fehlerhaft wären, musste die Liste der nicht untersuchten Objekte einen Großteil des Universums umfassen.
    Und dennoch …
    Es gab noch etwas anderes, was sie versuchen konnte. Da war sich Kirsten ganz sicher. Es war irgendetwas, das sie auch wusste. Irgendetwas, das sie schon einmal getan hatte. Es hatte irgendetwas damit zu tun, zwei einander wechselseitig ausschließende Datensätze zu vergleichen.
    Als Sven mit dem Kaffee zurückkehrte, grübelte Kirsten schon über die Tatsache nach, dass Jeeves mehrere Terabyte Speicherplatz weder als ›nicht zugänglich‹ noch als ›zugänglich‹ klassifiziert hatte.

 
KAPITEL NEUNUNDZWANZIG
     
     
    Der nichts sagende Gesteinsbrocken, den Julian ›Forward Station‹ getauft hatte, wurde auf dem Radar-Display größer und größer. Durch das Bug-Aussichtsfenster konnte Nessus, nachdem er die Fotomultiplier auf maximale Leistung eingestellt hatte, tatsächlich die ersten Anzeichen dafür erkennen, dass dieser Felsbrocken bewohnt war: Es gab Luken von Luftschleusen, eine ganze Reihe Notbeleuchtungskörper, Antennenschüsseln, kaum sichtbare Abdrücke im Boden, die auf frühere Landungen schließen ließen. Vorsichtig senkte Nessus die Aegis ab und erzeugte so eine weitere Delle in der fast unberührten Oberfläche.
    Über das Netzwerk meldete sich Julian Forward aus einem Laboratorium, das tief unter der Oberfläche des Himmelskörpers lag. »Schön, dass Sie wieder da sind, Nessus.«
    »Ich danke Ihnen, Julian. Sind wir allein?«
    Forwards Nasenflügel bebten. »Nessus, ich habe Ihnen bereits gesagt, dass wir allein sein würden – genau, wie ich Ihnen versprochen habe, dass ich niemandem von Ihnen erzählen werde!«
    Nessus kletterte von seiner gepolsterten Sitzbank und streckte Hälse und Beine. »Dies kann nur ein kurzer Besuch sein, Julian. Ich würde gerne sofort auf Ihren Fortschrittsbericht zu sprechen kommen.«
    »Kommen Sie herein, dann legen wir gleich los«, forderte Forward ihn auf.
    »Das wird schneller gehen, wenn ich an Bord bleibe.« Hätte Nessus nicht schon eng mit Kolonisten zusammengearbeitet, hätte er die Körpersprache des Wissenschaftlers – eine fast

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