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Ringwelt 11: Die Flotte der Puppenspieler

Ringwelt 11: Die Flotte der Puppenspieler

Titel: Ringwelt 11: Die Flotte der Puppenspieler Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edward M. Larry und Lerner Niven
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geschnitten hatten? »In seiner Nachricht an Nessus hat Nike davon gesprochen, dieses Schiff dem Zugriff der Kolonisten zu entziehen. Ist die Long Pass hinreichend repariert, um ins All hinauszufahren?«
    Omar stieß einen Grunzlaut aus. »Der Rumpf der Preserver ist vollständig versiegelt. Ich habe keinerlei Hinweise auf die Tore des Frachtraums gefunden. Wenn Nike die Long Pass dem Zugriff der Kolonisten entziehen will, dann kann er damit nur meinen, dies in kleinen Stücken zu tun. Oder die wollen die Preserver in einen Stern hineinsteuern lassen – während sich die Long Pass immer noch an Bord befindet.«
    Kirstens Gedanken überschlugen sich. Verzweifelt versuchte sie, sich einen Ausweg zu überlegen. Doch selbst wenn sie hier den Tod fänden – ihr Bericht musste unbedingt weitergeleitet werden! »Eric! Können wir auch Signale senden? Wenn ja, dann schick diese Aufzeichnung von Diego MacMillan nach Hearth und zu NSW 4!«
    »Diego MacMillan?« Verwirrt verdrehte Nessus beide Hälse. »Wer ist denn das?«
    »Wird gemacht, Kirsten«, erwiderte Eric. »Aber ich brauche deine Hilfe auf der Brücke!«
    Kirsten übertrug eine Kopie von Diegos Aufzeichnung auf Nessus’ Taschencomputer – er sollte wissen, dass sie sich nicht länger zum Narren halten ließen – und rannte dann zur Brücke.
    Von allen Seiten war Eric von Holos umgeben – zum Teil Statusberichte, zum Teil Systemspezifikationen, und dazwischen anscheinend sogar ein paar Echtzeit-Videoübertragungen. Auf dem größten Bild sah man gerade, dass Roboter sich der Gangway näherten. »Was kann ich tun?«, fragte Kirsten.
    »Vertraust du mir?«, entgegnete Eric, ohne aufzublicken.
    »Dir und sonst fast nichts und niemandem.« Die Zeit lief ihnen davon! »Wenn du eine Idee hast, dann probier sie bloß aus.«
    Aus dem Bug der Long Pass schoss ein rubinroter Laserstrahl. Das Deck unter den Füßen der Roboter dampfte und warf Blasen. »Der Komm-Laser«, erklärte Eric. »Das wird ihnen eine Warnung sein.« Die kleineren Holos flackerten auf und gruppierten sich erneut rings um ihn. »Jeeves, Status des Ramjets?«
    »Bereit für Ihre Befehle«, entgegnete Jeeves.
    Eric öffnete ein weiteres Holo-Fenster, dieses Mal eine Echtzeit-Übertragung des Tagesraumes. »Nessus.« Völlig gebannt betrachtete der Kundschafter Diegos Aufzeichnung. »Nessus! Hören Sie mir zu!« Dann regelte er die Lautstärke des Intercoms höher und stieß einen schrillen Pfiff aus. »Nessus!«
    Erschreckt zuckten beide Köpfe hoch. »Ja, Eric?«
    »In zwei Minuten werde ich das elektromagnetische Schaufelfeld aktivieren. Wissen Sie, was dann geschehen wird?«
    Kirsten hatte keine Ahnung, doch Nessus zitterte mit einem Mal wie Espenlaub. »Das wird alles in einem Umkreis von hunderten von Meilen töten – nur nicht hier in der sicheren Zone.«
    Erneut feuerte Eric den Komm-Laser ab und zerteilte damit einen Roboter genau in der Mitte, fast wie mit einer Sense. »Nein, Nessus. Nur jeden an Bord der Preserver. Die GP-Zelle wird das Feld eindämmen. Ab jetzt hat jeder noch eine Minute und vierzig Sekunden Zeit, sich von Bord zu teleportieren. Das werden Sie denen erklären müssen, weil die einem Kolonisten wohl kaum glauben werden. Und dann sollten Sie auch verschwinden – es sei denn, Sie vertrauen uns und wollen uns wirklich helfen. Noch eine Minute und dreißig Sekunden.«
    Nessus kreischte auf: Es klang, als würden einhundert rostige Nägel gleichzeitig aus einem schweren Holzbalken gezogen. Sein Brustkorb hob sich. Innerhalb von Sekunden gelang es ihm, seine Furcht zu bezwingen – oder seinen Zorn oder welche Emotion auch immer ihn kurz gelähmt hatte. Dann trällerte er hastig und mit Nachdruck irgendetwas Unverständliches in seinen Kommunikator.
    Nikes Sicherheitsteam musste dem Wahnsinn recht nahe stehen, wenn sie tatsächlich ein gewalttätiges Vorgehen gegen die Kolonisten an Bord der Long Pass geplant hatten, aber sie waren doch nicht viel verrückter als die meisten anderen Bürger. Kaum hatte Nessus seine Erklärung abgegeben, wirbelten alle herum und rannten geradewegs auf die Stepperscheiben zu. Die Roboter blieben wie angewurzelt stehen – aber auch das nur kurz. Aus der Sicherheit ihrer eigenen, an der Preserver angedockten Schiffe setzten Nikes Agenten den Angriff der Roboter über Fernsteuerung fort.
    Nessus hatte sich nicht gerührt.
    »Nessus …« Doch Kirsten sprach nicht weiter: Ihr fehlten die Worte.
    »Weil ihr nicht das verdient, was man für euch

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