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Ringwelt 11: Die Flotte der Puppenspieler

Ringwelt 11: Die Flotte der Puppenspieler

Titel: Ringwelt 11: Die Flotte der Puppenspieler Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edward M. Larry und Lerner Niven
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»Möglich ist es, Nessus. Eine große Deckenlinse in einem luftdichten Raum könnte durchaus genug Sonnenlicht bündeln, um nach und nach Wasser fotochemisch in die Elemente zu zerlegen. Dann hätten sie schon einmal eine Atmosphäre aus Wasserstoff und Sauerstoff. Eine entsprechende Linse ließe sich aus Eis oder einem anderen kristallinen Material zurechtschneiden … aus Quarz beispielsweise. Dann brauchten sie noch irgendetwas, was sie diesem Wasserstoff-Sauerstoff-Gemisch hinzufügen könnten, um es weniger explosiv zu machen. Biologische Prozesse wie Verdauung oder Atmung erzeugen in geringerem Maße weitere Gase, Kohlendioxid zum Beispiel. Vielleicht haben die auch Katalysatoren gefunden, mit denen sie Gase erzeugen oder trennen können. Ja, das alles erscheint mir möglich. Aber wie hätten die sich das alles überlegen sollen?«
    Nessus erschauerte sichtlich – es war die Art Bewegung, die Kirsten schon als deutliches Anzeichen dafür kannte, dass der Bürger vor einem Stimmungsumschwung stand: Bald würde er depressiv werden und sich zurückziehen. »Ich hoffe auf jeden Fall, wir werden uns davon überzeugen können, dass sie das irgendwie geschafft haben. Die Alternative dazu wäre, dass eine fortgeschrittene Spezies, die ebenfalls die Raumfahrt beherrscht, dieses Sonnensystem aufgesucht hat, ohne dass wir irgendetwas darüber erfahren hätten.«
    Nessus brauchte die anderen nicht daran zu erinnern, dass dieses Sonnensystem sich ganz in der Nähe der Route befand, die für die Flotte vorgesehen war.
     
    Vom Feuer zur Kernspaltung in zwei Generationen.
    Nessus, der sich wieder zu einer kleinen Kugel zusammengerollt hatte, empfand zumindest den Gedanken als tröstlich, dass es noch schlimmer hätte kommen können. Zumindest waren die Analysten auf Hearth der Ansicht, die Gw’oth hätten diesen technologischen Fortschritt aus eigener Kraft erreicht. Und wenigstens hatten Nessus die Berichte dieser Experten über den Komm-Link in seiner Kabine erreicht, von dem die Mannschaft noch nichts wusste. Die Kolonisten hatten nicht miterlebt, wie Nessus in Panik geraten war.
    Diejenigen der Wissenschaftler, die – von ihrer sicheren Position auf Hearth aus – dieser Expedition Ratschläge erteilten, hatten eine Vielzahl von Computer- und Mathematikexperten darauf angesetzt, Kirstens Modelle auszuarbeiten. Wie viele Experten? Auf diese Frage erhielt Nessus keine Antwort. Wahrscheinlich war es auch bedeutungslos, und es belustigte Nessus regelrecht, sich die Beunruhigung der Experten vorzustellen. Nicht einer von ihnen war scharfsinnig genug gewesen, den Standard-Translator in der Art und Weise zu verbessern, wie Kirsten es vorgeschlagen hatte.
    Dennoch hatten seine Experten an Bord und die zahlreichen Experten in der Heimat gemeinsam eine Antwort auf Erics Frage gefunden: Wie hatten die sich das alles überlegen können?
    Mit gewaltiger Willenskraft entrollte sich Nessus. Zweifellos hatte diese Mission bereits jetzt den Wert der Kolonisten-Kundschafter unter Beweis gestellt. Doch Nessus konnte sich kaum darüber freuen, wenn zugleich eine Bedrohung für die Flotte im Spiel war.
    Die verstörende Analyse, die von Hearth eingetroffen war, befand sich noch immer im Hauptempfangsspeicher des Schiffscomputers. Bislang war sie der Mannschaft noch nicht zugänglich gemacht worden. Durch eine kodierte Nachricht sorgte Nessus dafür, dass die Analyse zum Kommunikations-Untersystem der Brücke weitergeleitet wurde. Omar, der derzeit Brückenwache hielt, würde sie ›erhalten‹, während Nessus sich unschuldig auf den Weg zur Kombüse machte.
    »Alle Mann in den Gemeinschaftsraum«, verkündete Omar über das Intercom. Omar konnte sehr schnell lesen.
     
    Kirsten taumelte den Korridor hinab; sie war so plötzlich geweckt worden, dass sie noch völlig durcheinander war. Der Rest der Mannschaft hatte sich bereits im Gemeinschaftsraum eingefunden, die Diskussion war schon in vollem Gange. Beinahe hätte Kirsten laut aufgelacht, denn Erics übliche Haarpracht – aufwändig angeordnete Zöpfe – war jetzt völlig zerzaust und klebte formlos an der linken Seite seines Schädels. Wie viel Zeit, fragte sich Kirsten, verbrachte er wohl sonst damit, seine Haare zu ondulieren?
    »… haben die Wissenschaftler auf Hearth Teile eines großen Datenarchivs der Gw’oth entschlüsselt. Das, was wir bislang gesehen haben, indem wir auf ihre Datenübertragungen zugegriffen haben, ist nur ein Bruchteil dessen, was dort zur Verfügung

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