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Ringwelt 11: Die Flotte der Puppenspieler

Ringwelt 11: Die Flotte der Puppenspieler

Titel: Ringwelt 11: Die Flotte der Puppenspieler Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edward M. Larry und Lerner Niven
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auf einmal Sinn: Sie repräsentierte die zahlreichen parallelen und miteinander verflochtenen Technologieprojekte, mit denen sich die Gw’oth befasst hatten. »Sie wussten im gleichen Moment, in dem sie durch das Eis gebrochen sind, was sie tun wollten und wie sie es bewerkstelligen könnten!«
    »Davon geht man derzeit aus«, stimmte ihr Eric zu. »Was ich aber nicht verstehe, ist, wie das möglich ist. Wie konnten sie sich diesen Plan zurechtlegen, ohne zuvor eine geeignete Umgebung zu haben, in der sie die Experimente hätten durchführen können, um die Wissenschaft zu entwickeln, die erforderlich wäre, einen derartigen Plan überhaupt zu erstellen?«
    Darauf wusste Kirsten keine Antwort, und allen anderen erging es ebenso. Sie deutete auf das Hologramm. »Ist das, was am Ende dieser Sequenz steht, ein Kernkraftwerk?« Niemand behauptete, sie würde sich täuschen. »Wie konnten uns denn Kernkraftwerke entgehen?«
    »Die befinden sich unter der Eisdecke, auf dem Meeresgrund«, erklärte Nessus. »Wir hatten natürlich die Wärmequellen entdeckt. Wir waren davon ausgegangen, es handle sich um Tiefseevulkane. Nachdem wir diese Positionen dann mit sämtlichen Instrumenten untersucht hatten, ließen Tiefenradar und Strahlungssensoren keinen Zweifel mehr daran, um was es sich in Wirklichkeit handelte. Vom Feuer zur Kernspaltung in zwei Generationen.«
    Nessus zitterte am ganzen Leib, als müsse er sich zusammennehmen, um nicht aus dem Raum zu flüchten oder sich zu einer Kugel zusammenzurollen. »Und es gibt noch ein weiteres Detail, das uns allen entgangen ist. Radiosignale reichen nicht über den Horizont hinaus, es sei denn, sie würden von einer Ionosphäre abgelenkt. Der Eismond verfügt nicht über eine Atmosphäre, und dennoch haben wir uns nie gefragt, wie die einzelnen, weit voneinander entfernt gelegenen Basen der Seesterne miteinander kommunizieren.«
    »Lange Leitungen unter der Eisdecke?«, schlug Omar vor.
    Nessus streckte einen Kopf in die Grafik hinein. »Nein: Kommunikationssatelliten auf äußerst niedrigen Orbits. Bislang verwenden sie nur primitive Raketen mit chemischen Treibstoffen, aber das ist bereits der Anfang der Raumfahrt.«
    Komm-Satelliten. Niemand konnte behaupten, die würden sich außer Sicht unterhalb der Eisdecke befinden. Zumindest, so bemerkte Kirsten, hatte Eric genügend Anstand, um betreten und peinlich berührt dreinzublicken.

 
KAPITEL VIER
     
     
    Die Wände bestanden aus grob behauenem Stein, das Licht war ein unheimliches, bioluminiszierendes Grün, und die Bewohner waren fünfzackige Meeresbewohner. Purpurgrüne Farnwedel wuchsen aus Rissen im Boden und den Wänden; unsichtbare Strömungen und Verwirbelungen ließen sie sanft hin und her schwanken. So sonderbar es auch wirken mochte: Alles in allem schien das hier eine Art Büro zu sein.
    »Woran arbeitet ihr?«, fragte Kirsten – doch sie wusste, dass es eine rein rhetorische Frage war. Sie beobachtete die Gw’oth mithilfe einer Kamera, die diese Aliens praktischerweise selbst installiert hatten. Zeichneten sie gerade eine wichtige Besprechung auf? Überwachten sie aus Sicherheitsgründen Arbeiter? Kirsten wusste es nicht. Die Kamera lieferte ausschließlich Videosignale. Das war sehr schade, denn Kirstens Translator wurde zunehmend besser. Bei etwa der Hälfte von dem, was man ihm vorlegte, lieferte er jetzt Übertragungen, die durchaus sinnvoll schienen.
    Piep. Kirstens Blickwinkel sprang zu einem Lagerraum, der irgendwo unter der Eisdecke liegen musste. Nach dem Zufallsprinzip ausgewählt, erkundete ihr Scan-Programm unterschiedliche Netzwerk-Kennungen der Gw’oth, doch soweit Kirsten das bislang beurteilen konnte, besagte die entsprechende Kennung nichts über die tatsächliche, räumliche Position der jeweiligen Kamera. Vielleicht war es ja auch bedeutungslos. Niemand befand sich in diesem Raum, und die Beschriftungen der zahlreichen Kisten, deren Übersetzung bereits gelungen war, besagten nur, dass es sich um verschiedene Lebensmittel handelte.
    Piep. Piep. Piep. Zwei zufällig ausgewählte Positionen lieferten keine Antwort. Ein weiterer Raum. Dieses Mal waren darin zwei Gw’oth zu erkennen, die eng umeinander geschlungen waren, sich wanden und schlängelten. Alien-Sex, dachte Kirsten. Ihr Gesicht war immer noch knallrot, als der Blickwinkel sich schließlich erneut veränderte.
    Es klopfte an ihrer Kabinentür. »Wie läuft’s?«, fragte Omar.
    »Gut.« Die Antwort kam völlig automatisch. Eric

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