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Ringwelt 11: Die Flotte der Puppenspieler

Ringwelt 11: Die Flotte der Puppenspieler

Titel: Ringwelt 11: Die Flotte der Puppenspieler Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edward M. Larry und Lerner Niven
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Eltern, die ihre Köpfe ja immer nur unter dem Bauch verbargen! Immer wieder hatte sich Nessus in Tagträumen ergangen, wie ihm seine neuen Freunde, die Experimentalisten, Anerkennung und Ehre zuteil werden ließen. Die Ergebnisse dieser Mission mochten sehr wohl zur lohnenswertesten aller Belohnungen führen: zu einem Gefährten. Und Nessus dachte hier nicht nur an irgendeinen Gefährten …
    Wenn er triumphierend zurückkehrte, dann würde gewiss auch der elegante, zierliche Nike zugänglich werden.
    Ja, Nessus hatte zu hoffen gewagt … bis ihn diese private Nachricht erreicht hatte, in der er zurückberufen wurde. Diese kurze Nachricht hatte dazu geführt, dass Nessus sich in seiner Kabine zusammengekauert hatte … und sämtliche Gedanken an seinen persönlichen Vorteil waren fort. Nichts schien jetzt noch von Bedeutung. Nessus nahm seine Mahlzeiten in der Kabine ein; sein kleiner Synthesizer versorgte ihn ausreichend. Er machte sich nicht die Mühe, diesen Sensor auszutauschen, der in der Brücke ausgefallen war. Die Kolonisten würden ihn nach Hearth zurückbringen, ob er sich nun darum kümmerte oder nicht.
    Die unerwartete Nachricht lautete: »Kehren Sie sofort zur Flotte zurück. Die Wildmenschen stehen kurz davor, uns zu finden.«
     
    »Ich kann nicht erklären, was hier vor sich geht«, sagte Kirsten, »nur, dass die Konkordanz deutlich mehr über unsere Vergangenheit weiß, als man uns mitgeteilt hat. Und ich habe die Absicht, die Wahrheit herauszufinden. Zunächst einmal werde ich das Schiff unserer Vorfahren finden.«
    »Das ist unmöglich.« Zusammengesackt saß Eric auf Nessus’ Bank; sein ganzes Glaubenssystem drohte zusammenzubrechen. Er machte den Eindruck, als hätte man ihm sämtliche Energie geraubt. »Das wurde doch schon vor hunderten von Jahren aufgegeben. Woher sollen wir denn wissen, wo wir überhaupt anfangen müssen?«
    Wie sollen wir denn wissen …? Er glaubte ihr! Kirsten verdrängte jegliche Zweifel und Unsicherheit. »Sämtliche Hinweise werden wir dort finden, wo wir jetzt hinfahren. Was auch immer die Konkordanz für Geheimnisse hüten mag, sie befinden sich bei der Weltenflotte.«

 
     
     
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KAPITEL ACHT
     
     
    Nikes Büro lag nur eine Stepperscheibe von seinem Apartment entfernt. Doch außer bei einem echten Notfall legte er diese Strecke niemals auf diese Art und Weise zurück. Die Teleportation bot zwar Effizienz, aber weder Komfort noch Informationen.
    Jetzt teleportierte er sich zur Lobby seiner Arcology, trat mit forschen Schritten von der dortigen Stepperscheibe und drängte sich durch das sanfte Kraftfeld, das das klimatisierte Atrium von den freiliegenden Laufstegen trennte. Zu beiden Seiten der Promenade erstreckten sich Gebäude, so weit das Auge reichte. Selbst die kleinste der umliegenden Arcologys war tausendmal größer als er.
    Der Geruch der Herde umgab ihn wie ein herrlich warmes Bad. Gesellig drängte sich Nike in den endlosen Strom der Fußgänger. Immer wieder gegen die Flanken anderer zu streichen war ebenso beruhigend wie unvermeidbar.
    Nike reckte beide Hälse, betrachtete Mehrzweckgürtel und Zierschärpen, von bunten Bändern und Edelsteinen geschmückte Mähnen und Zierbroschen. Wie immer fielen ihm sofort die Grüntöne derer ins Auge, die ihre Treue den Konservativen gegenüber zur Schau stellten, und die verschiedenen Orangeschattierungen der Experimentalisten.
    Offene Zurschaustellung persönlicher Hobbys und Zeichen der Mitgliedschaften in beruflichen oder geselligen Gruppen waren deutlich häufiger zu finden als Parteifarben. Das bunte Spektrum der persönlichen Zier bestätigte nur erneut eine Wahrheit, die Nike voller Bedauern schon lange hingenommen hatte: Sämtliche Leidenschaft war erkaltet, seit die Explosion des galaktischen Zentrums bekannt geworden war.
    Und warum auch nicht? Das Leuchten der Städte, die ganze Kontinente dieser Welt bedeckten, machte es unmöglich, die Sterne zu beobachten, deren Konstellationen sich immer weiter veränderten. Nur mit hochentwickelten Instrumenten konnte man die Aktivität der reaktionslosen Antriebe erkennen, mit der die Weltenflotte immer weiter beschleunigte. Dass sie die Galaxis verließen, würde für den weitaus größten Teil der Bürger nicht das Geringste verändern, und auch nicht für deren Kinder oder Kindeskinder, für viele Generationen nicht – nicht für diejenigen unter ihnen, die das Verstreichen der Zeit immer noch in »Generationen«, maßen. Geburten waren unter den

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