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Ringwelt 11: Die Flotte der Puppenspieler

Ringwelt 11: Die Flotte der Puppenspieler

Titel: Ringwelt 11: Die Flotte der Puppenspieler Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edward M. Larry und Lerner Niven
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der Singularität dieses Sterns gekommen – und das bedeutete, er hätte im Notfall nicht via Hyperraumantrieb einfach flüchten können.
    Doch der Gedanke an die Abreise, so verfrüht er auch sein mochte, erinnerte Nessus an eine weitere Transaktion. »Allerdings gibt es tatsächlich etwas, was Sie für mich organisieren könnten. Eine ganze Sammlung sogar.« Er übermittelte die Details.
    Erstaunt zuckten die Menschen zusammen. »Meinen Sie das ernst?«, fragte Miguel ungläubig. »Das wird Sie aber richtig Geld kosten. Ein paar Millionen – ich würde sagen: fünf, nur um erst einmal herauszufinden, ob das überhaupt machbar ist. Und ungleich mehr, wenn es tatsächlich geht.«
    »Akzeptiert.« Selbst fünfzig Millionen würden die Konten von General Products hier im Solsystem nicht im Mindesten belasten, und Nessus konnte ja nun kaum eine derart lange Reise machen, ohne Nike ein Souvenir mitzubringen.
     
    Omar trainierte auf dem Laufband; der Schweiß ließ sein Haar in Strähnen an der Stirn kleben. Doch lediglich das nasse Haar ließ vermuten, dass er bereits sei langer Zeit trainierte. Dass der Schweiß am Rest seines Körpers fast augenblicklich durch seinen Overall aus Nanostoff hindurch verdunstete, sorgte dafür, dass Omar die ganze Zeit über angenehm gekühlt wurde. Jetzt sagte er: »Ich glaube, es würde sogar Nessus überfordern, dort unten eine wie auch immer geartete Bedrohung zu finden.«
    ›Dort unten‹: der Wasserplanet, den sie jetzt schon seit zweiundzwanzig Wachwechseln umkreisten. Erste Untersuchungen von Oceanus, durchgeführt durch Fernsonden, hatten ihnen verraten, dass es dort ein Schwarmvolk gab – sie hatten eine gewisse Ähnlichkeit mit geistig besonders zurückgebliebenen Bienen – und dazu Wälder standorttreuer, festgewachsener Lebewesen auf dem Meeresgrund, die den ganzen Tag über die Strömungen nach Algenanaloga durchsiebten. Geometrische Strukturen im Ozean hatten zunächst einmal die Vermutung aufkommen lassen, sie könnten künstlichen Ursprungs sein, doch das hatte sich als falsch herausgestellt. Außer in den Fortschrittsberichten, die sie regelmäßig nach Hearth schickten, zweifelten sie nicht im Geringsten daran, dass es sich dabei um völlig natürliche Riff-Formationen handelte. Dennoch: Angesichts der Erfahrungen, die sie mit den Gw’oth gemacht hatten, war es völlig legitim und sogar angemessen, in völlig zielloser Art und Weise diese Unterwasserformationen zu erkunden – und so Zeit zu schinden, während Eric sich immer weiter erholte.
    Und genau das geschah auch – zu Kirstens großer Erleichterung. Sie hielt Erics Füße fest, während ihr Kollege mit Sit-ups seine Bauchmuskeln trainierte. »Meinst du, wir werden jemals herausfinden, wohin Nessus geschickt wurde?«
    »Bezweifel ich«, grunzte Eric. »Neunundvierzig. Fünfzig.« Er ließ sich auf die Matte fallen und atmete schwer – doch von diesem keuchenden Pfeifen in seiner Atmung, das Kirsten so entsetzt hatte, war nichts mehr zu hören. »Ich bin jetzt bereit. Wir können wieder zurück.«
    »Nach Arcadia?« Omar trat vom Laufband herunter. Die Maschine, die sofort bemerkt hatte, dass auf ihr kein Gewicht mehr lastete, schaltete sich eigenständig ab.
    »Zu diesem Institut.«
    »Was?«, stieß Kirsten hervor. Sie hatte sich mit aller Kraft für diese erste Exkursion eingesetzt und war sich in ihrer Arroganz völlig sicher gewesen, dort endlich lang verborgene Geheimnisse zu lüften. Dass sie eine Möglichkeit finden würde, sich in diese Computer vorzuarbeiten – weil das genau das war, was sie sonst auch tat. »Warum das denn?«
    Eric wackelte mit den Füßen. »Lass mich mal aufstehen.« Sie ließ los, und er richtete sich auf. »Das dort muss doch irgendeinen Sinn haben. Ich suche weiter.«
    »Du suchst weiter«, wiederholte Omar. »Präsens. Also: Wie genau?«
    »Wo hab ich das denn jetzt hingetan?« Eric blickte sich um, bis er seinen Kommunikator erspähte, den er vor Beginn seines Trainings achtlos in die Ecke geworfen hatte. Dann berührte er den Touchscreen. »Hier.«
    Ein Holo schien seine Hand zu verschlucken. »Vergrößern.«
    Kirsten trat einen Schritt zurück, um es besser erkennen zu können. »Das ist … die Hauptebene im Institut!« Sie spähte zwischen dem virtuellen Geländer der Galerie hindurch, auf den tiefer gelegenen Arbeitsbereich hinab. Winzige Bürger gingen dort auf und ab, führten geräuschlose Gespräche, bewachten Stepperscheiben und arbeiteten an ihren Rechnern.

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