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Ringwelt 11: Die Flotte der Puppenspieler

Ringwelt 11: Die Flotte der Puppenspieler

Titel: Ringwelt 11: Die Flotte der Puppenspieler Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edward M. Larry und Lerner Niven
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kann es doch unmöglich etwas geben, was der Flotte gefährlich werden könnte!«
    »Du bist ja wirklich niedergeschlagen«, gab Eric nur zurück.
    So verhielt er sich ihr gegenüber schon die ganze Zeit: fürsorglich. Schon seit er aus dem Autodoc gestiegen war. Auch die Farben, die er in letzter Zeit anlegte, waren nicht mehr so grell und aufdringlich. »Diese ganze Expedition war völlig vergeblich, und ich habe dafür gesorgt, dass sie überhaupt erst gestartet wurde. Das Beste, was man darüber sagen kann, ist wohl, dass ich dich nicht auch noch habe sterben lassen – zumindest nicht ganz! Und dass wir nicht erwischt wurden.« Kirsten zitterte. Sie hatte keine Ahnung, wie man sie bestraft hätte, wären sie tatsächlich gefangen genommen worden. Und irgendwie machte diese Unsicherheit, diese Ungewissheit, alles nur noch schlimmer.
    »Kirsten, ich habe doch selbst darauf bestanden mitzukommen. Ich habe dir nichts von meinen gesundheitlichen Problemen berichtet. Das ist doch nicht deine Schuld.« Das heisere Husten ließ seinen Protest allerdings recht halbherzig erscheinen.
    »Ich verstehe einfach nicht, warum der Autodoc das nicht hinbekommt.« Wenn Eric endlich wieder ganz genesen wäre, dann wäre es wenigstens nur noch das Scheitern dieser Expedition, das Kirsten deprimierte.
    »Der ’Doc kann doch nur meine Symptome behandeln. Aber er kann meinen Körper nicht davon abhalten, diese Proteine herzustellen, die mich für solche Asthma-Schübe anfällig machen. Das gibt sich erst mit der Zeit wieder.« Er nahm einen Schluck aus seinem Trinkgefäß. »Und: Nein, der ’Doc kann nicht irgendein Zauber-Gen einfach abschalten. Dahinter steckt irgendwie ein ziemlich kompliziertes Zusammenspiel: Das ist umweltbedingt oder multi-genbedingt … oder umwelt- und multi-genbedingt.« Husten. »So bin ich eben. Irgendwie schon was Besonderes.«
    Dann machte Eric sich wieder an seinen Bauteilen zu schaffen, während Kirsten erneut auf den Planeten hinabstarrte. Es gab noch so vieles, worüber sie nachdenken musste. Was auch immer sie taten – mit allem würden sie gut erklären können, warum es bis zu ihrer Rückkehr so lange gedauert hatte. Und sie mussten abwarten, bis sich der Gesundheitszustand ihres Schiffskameraden so weit gebessert hatte, dass sie zur Flotte zurückkehren konnten, ohne sich anschließend unschönen Fragen stellen zu müssen.
     
    Unappetitlich.
    Das war genau das Adjektiv, das Nessus unweigerlich mit Gestalten aus der Unterwelt assoziierte. Es konnte auch kaum anders sein. »Unappetitlich«, zu sein, oder gar etwas noch Schlimmeres, war gewiss eine Voraussetzung, um gegen das Gemeinwohl seiner eigenen Spezies zu handeln. Und »unappetitlich« – ob diese Wortwahl nun angemessen war oder nicht – war auch der Begriff, mit dem Nessus jetzt den Mann und die Frau bedachte, die er in dem Holo vor sich sah.
    Es war bedeutungslos, dass sie auf sein Geheiß hin erschienen waren: Sie waren seine Handlanger.
    Die Wildmenschen sprachen mit Nessus von einem Ort aus, der etwa eine Lichtsekunde weit entfernt lag. Falls sie darüber erstaunt waren, an den vorgegebenen Koordinaten nur ein Hvperwellen-Funkrelais vorgefunden zu haben und kein Schiff, so gingen sie darauf mit keinem Wort ein. General Products stellten zwar Schiffsrümpfe her, die fast unzerstörbar waren, aber ein hinreichend kräftiger Aufprall würde selbst Nessus zu Mus zerquetschen. Ein entsprechend leistungsstarker Laser würde die Beschichtung der Zelle verdampfen lassen und dann alles im Schiffsinneren zerstören, was sichtbarem Licht gegenüber durchlässig war. Auch Antimaterie konnte eingesetzt werden …
    Wenn Nessus diesen Gedankengang weiter verfolgte, würde er sich schon bald wieder eng zusammenrollen und seine Köpfe zwischen den Knien verbergen – und um das zu tun, hätte er nicht vorher so viele Lichtjahre zurücklegen müssen. Außerdem half es weder dabei, die Flotte zu schützen, noch Nike zu beeindrucken. Also war es wohl besser, sich auf seine Ziele zu konzentrieren und nicht auf unwahrscheinliche Gefahren, die ihm drohen mochten. »Welche Ergebnisse gibt es?«
    »Es ist nicht einfach, an die Aufzeichnungen des Fruchtbarkeits-Komitees zu kommen«, setzte Miguel Sullivan an. Er war ein dunkelhäutiger, rundlicher Mann mit eng zusammenstehenden Augen, einem spiegelglatten Schädel und einem ungepflegten Schnurrbart. Ein Erdling, der sich für die Raumfahrt die Farbe vom Leib geschrubbt hatte. »Die Aufgabe, die Sie uns da

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