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Ringwelt 11: Die Flotte der Puppenspieler

Ringwelt 11: Die Flotte der Puppenspieler

Titel: Ringwelt 11: Die Flotte der Puppenspieler Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edward M. Larry und Lerner Niven
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wir noch nicht einmal erahnen können, ist dieses Schiff für das Institut für Menschenforschung von Interesse. Und das hier …« Kirsten schob die Hand tief in das jetzt glasklare Hologramm hinein, bis sie die Ziffernfolge erreicht hatte. »… ist der Zugangscode für das Stepperscheiben-Netzwerk an Bord eben jenen Schiffes.«

 
KAPITEL NEUNZEHN
     
     
    In eleganter Perfektion wirbelten und sprangen eintausend geschmeidige Gestalten umher. Huftritte – mit untrüglicher Sicherheit ausgeführt, geradewegs in die Höhe, unglaublich präzise, widernatürlich synchron in jedem einzelnen Hieb gegen den steinharten Bühnenboden. Stimmen erklangen, klar und deutlich in Kadenz und Kontrapunkt, Melodie und musischem Vielklang. Die Tänzer bildeten Reihen, teilten diese wieder und vereinigten sich aufs Neue. Formationen verschmolzen und spalteten sich ab.
    Eintausend Künstler der Perfektion wurden zu einem großen Ganzen. Eine Ablenkung von den Menschen, die immer noch nach der Heimatwelt der Puppenspieler suchten, und dem politischen Ehrgeiz gleichermaßen, die Nike dringend benötigte. Während er zuschaute, breitete sich in ihm endlich die dringend benötigte Ruhe aus. Sinnlich wiegten sich seine Köpfe hin und her, der Rhythmus des Tanzes riss ihn mit sich.
    »Exzellenz«, flüsterte jemand.
    Nikes Köpfe wirbelten herum. Wer wagte es, hier und jetzt? Dieses Ensemble hier trat ganz allein zu seinen Ehren auf!
    »Exzellenz«, wiederholte der Stabsmitarbeiter. Vor Verdruss und Verlegenheit ließ er beide Köpfe sinken. »Hier ist ein höchst dringender Anruf für Sie.«
    Flüsternd bat Nike bei seinen Freunden und Kollegen – die er eigens zu dieser Aufführung eingeladen hatte! – um Entschuldigung und drängte sich an den zahlreichen Zuschauern in der Privatloge vorbei. Von dort trat er auf einen Flur hinaus, der bis auf seine Leibwache leer war. Als sich die Tür hinter ihm schloss, wurden die Singstimmen deutlich leiser, doch auf das Klappern von dreitausend Hufen wirkte es sich nicht im Mindesten aus.
    Das ganze Gebäude zitterte nach wie vor, als die Aufführung trotz seiner Abwesenheit fortgesetzt wurde.
    Nike nahm den Kommunikator entgegen, den ihm sein Mitarbeiter unterwürfig reichte. »Ist schon gut. Es war ja Ihre Aufgabe, mich zu informieren.«
    »Hallo?«, quäkte es aus dem Kommunikator.
    »Mit wem spreche ich, bitte?«
    Zunächst sagte Nike dieser Name überhaupt nichts. Dann bemerkte er die Unverfrorenheit, mit der sein Gesprächspartner auftrat … und dann konnte Nike ihn auch einordnen: Es war der General-Products-Angestellte, dem Nessus den Namen ›Baedeker‹ verliehen hatte.
    »Herr Vizeminister, Ihre Mitarbeiter haben sich geweigert, meinen Anruf zu Ihnen durchzustellen. Aber ich habe auf ein Gespräch bestanden.« Baedekers Stimmen schienen vor unterdrückten Emotionen schon ganz rau. »Die Lage ist völlig inakzeptabel.«
    Wie kam dieser Ingenieur auf die Idee, mit ihm Kontakt aufzunehmen? »Fangen Sie ganz vorne an.«
    »Es geht um diese drei Kolonisten, an Bord der Explorer«, setzte Baedeker an. »Ich kann sie nicht mehr hören.«
    Ein verlorenes Schiff? Der Stakkato-Rhythmus von dreitausend Hufen schwoll an und wurde dann wieder leiser – und erschwerte es Nike noch mehr, die heisere Stimme zu verstehen, die dort aus dem Kommunikator drang. »Ich verstehe nicht, was Sie meinen. Wie kann man denn ein Schiff verlieren? In einer von Ihren Zellen!«
    »Nein, Sir. Das Schiff ist vollkommen unbeschädigt. Ich kann die Mannschaft nicht hören. Ich kann sie nicht abhören!«
    Und dafür hatte man ihn aus dieser Ballett-Aufführung herausgeholt?! »Sprechen Sie weiter.«
    »Wir haben die Explorer mit Abhörgeräten ausgestattet, um die unüberwachten Kolonisten beobachten zu können. Ihre Gespräche werden in dem ausgehenden Telemetriestrom gebündelt.«
    Unüberwachte Kolonisten. Nike entschied sich dafür, diese unterschwellige Kritik an einer Mission, die er persönlich genehmigt hatte, zu ignorieren. »Was könnte denn die Telemetrie stören?«
    »Nichts. Und das ist auch nicht geschehen. Sämtliche Datenströme treffen nach wie vor unvermindert ein. Aber alle Aufzeichnungen, die uns über die Kolonisten vorliegen, sind gefälscht und nutzlos. Gefälscht und nutzlos!« Kurz verfiel Baedeker in ein unglückliches Summen. »Ganz offensichtlich haben sie den Datenstrom der Sensoren verändert, der in das Telemetrie-Subsystem eingespeist wird.«
    Nike wartete ab, bis der Ingenieur seine

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