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Ringwelt 11: Die Flotte der Puppenspieler

Ringwelt 11: Die Flotte der Puppenspieler

Titel: Ringwelt 11: Die Flotte der Puppenspieler Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edward M. Larry und Lerner Niven
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gegeben haben, ist nicht gerade leicht.«
    Man hatte ihnen auf elektronischem Wege allerdings auch einen nicht gerade kleinen Vorschuss zukommen lassen – aus Geldern, die, so hoffte Nessus, nicht bis zu General Products würden zurückverfolgt werden können. Eine weitere Zahlung war seinen Handlangern im Falle des Erfolgs zugesichert worden. »Ihr Bericht, bitte!«, forderte Nessus sein Gegenüber erneut auf.
    »Darf ich Ihnen eine Datei schicken?« Das Auffälligste an Ashley Kleins Äußeren war der leuchtend neonblau gefärbte Irokesenschnitt, wie er sich bei Beltern anscheinend immer noch größter Beliebtheit erfreute. Sie überragte ihren Kollegen fast um Haupteslänge. Die Frage, die sie gerade gestellt hatte, war eindeutig eine rein rhetorische, denn die ersten Daten landeten bereits im Eingangsspeicher, bevor Nessus etwas erwidert hatte. Dann fuhr die Frau fort: »Im Laufe des letzten Jahrhunderts hat es auf der Erde Milliarden von Geburten gegeben. In den weitaus meisten Fällen entsprechen die Gegebenheiten dem, was man auch erwarten würde: Offensichtlich gesunden Eltern wurde es zugebilligt, ein oder zwei Kinder zur Welt zu bringen, und sämtliche Regeln des Fruchtbarkeits-Komitees wurden absolut eingehalten.«
    Nessus überflog die Datei, während seine Handlangerin weitersprach. Man hatte die Milliarden von Geburten grafisch über verschiedene Parameter aufgetragen. Und jeder dieser Graphen hatte die Form einer Gauß’schen Glockenkurve – was nichts anderes bedeutete, als dass es bei jedem einzelnen dieser Graphen auch Ausreißer gab. »Es ist unverkennbar, dass einige Paare auch ein drittes oder sogar ein viertes Kind hatten. Einige Anträge sind offensichtlich deutlich rascher bearbeitet worden, als das an sich üblich war. Es sind Komplikationen während Schwangerschaften aufgetreten und auch einige wenige Fälle von Erbkrankheiten, allen Voruntersuchungen zum Trotz.«
    »Genau damit hatte ich auch gerechnet«, bestätigte Ashley. »Man findet hier keine größeren Schwankungen, als das bei derart vielen Messdaten zu erwarten ist. Sogar weniger, um ganz ehrlich zu sein.«
    Der selbst erklärten Ehrlichkeit von Kriminellen maß Nessus nur wenig Bedeutung bei. Selbst seiner eigenen nicht. Seine Geschäftspartner hielten ihn im Augenblick schließlich für eine Menschenfrau – denn sie sahen ja nur das, was auf ihre Bildgebersysteme übertragen wurde. »Und Sie haben die Ausreißer in diesen Statistiken mit dem Einkommen der jeweiligen Familien abgeglichen?«
    »Selbstverständlich … nachdem Sie ausdrücklich danach gefragt hatten.« Ashley zuckte mit den Schultern und lenkte Nessus’ Aufmerksamkeit auf einen anderen Graphen der Datei. »Dort findet sich ebenso wenig ein erkennbares Muster.«
    Ein erkennbares Muster wäre wirklich nett gewesen; einige wenige Datenpunkte hätten Nessus schon ausgereicht. Nessus glich eine Ausreißerlinie mit dem Familieneinkommen ab. Auch wenn das nicht das Geringste bewies, so lagen ihm hier mehr als eine Million plausibel erscheinender Fälle entsprechender Duldung vor. »Hier. Jetzt suchen Sie nach Verbindungen zu irgendjemandem, der für das Fruchtbarkeits-Komitee arbeitet – oder der Verwandte oder Bekannte dort hat.«
    Miguel grinste, doch belustigt wirkte er nicht. »Und dann legen wir denen Daumenschrauben an?«
    Unappetitlich und mit einem gewissen Humor gesegnet. Die Formulierung, die sein Handlanger verwendet hatte, war Nessus bislang unbekannt gewesen, doch was sie bedeutete, verstand er sofort. »Nein. Vorerst lassen Sie diese Daten einfach nur durchsickern. An Reporter zum Beispiel. Streuen Sie Gerüchte. Klatsch und Tratsch im Netz. Seien Sie kreativ.«
    Ashley rieb sich das Kinn. »Was kann man denn dabei gewinnen? Das wird doch nur Chaos anrichten.«
    »Für Sie wird es Geld ›anrichten‹.« Die beiden waren tatsächlich geistesgegenwärtig genug, den Mund zu halten, als Nessus kurz innehielt, um abzuwarten, ob sie noch weitere Einwände erhoben. »Gut. Hier ist ein weiterer Freigabecode für Credits.«
    »Dann werden wir jetzt wieder ins Solsystem zurückkehren«, schloss Miguel.
    Hörte Nessus hier einen Hauch von Kritik daran, dass er darauf bestanden hatte, diese Besprechung fernab des Systems stattfinden zu lassen? Falls ja, so war es ihm egal. Je mehr sie sich der Sonne genähert hätten, desto wahrscheinlicher wäre es gewesen, von irgendjemandem entdeckt zu werden. Je mehr sie sich der Sonne genähert hätten, desto näher wäre er

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