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Ringwelt 12: Weltenwandler

Ringwelt 12: Weltenwandler

Titel: Ringwelt 12: Weltenwandler Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edward M. Larry und Lerner Niven
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vor Entsetzen zusammenbrach. Einige wenige Kzinti waren latente Telepathen; ein winziger Bruchteil dieser besonderen Kzinti vertrugen auch die Medikamente, mit denen sich diese Kräfte freisetzen ließen. An Bord von Kzinti-Kriegsschiffen befanden sich häufig Telepathen. Gemäß den Friedensverträgen hatten die Kzinti keine Kriegsschiffe mehr, nicht einmal tödliche Waffen waren ihnen noch gestattet – aber dennoch stammte dieses Schiff hier zweifellos aus Militärbeständen.
    Wie, wenn nicht mithilfe eines Telepathen, konnte Captain überhaupt vermuten, an Bord der Court Jester befände sich ein Relikt der Slaver?
    Einst hatten die Kzinti über ein gewaltiges Reich geherrscht – bis sie das Pech hatten, auf Menschen zu stoßen. Sämtliche Spezies, die die Kzinti unterworfen hatten, waren anschließend ihre Sklaven gewesen. Diejenigen, die vor ungezählten Äonen diese Stasisbehälter zurückließen, hatten sich selbst als ›Thrintun‹ bezeichnet. Mit ihren telepathischen Kräften, die weit über alles hinausgingen, was die Kzinti zu bewerkstelligen in der Lage waren, hatten sie ganze Welten beherrscht. Es war nicht verwunderlich, dass die Kzinti sie in Andenken hielten und verehrten. Nur die Kzinti konnten die Bezeichnung ›Slaver‹ für die Thrintun als ehrwürdig empfinden.
    Eine Superwaffe der Thrintun könnte die Kzin-Kriege wieder aufflammen lassen – sie könnte vielleicht sogar die Flotte gefährden!
    Die Entsetzlichkeit dieser Situation nahm Nessus so gefangen, dass er kaum hörte, wie Jason die Frage verneinte, die Captain ihm gestellt hatte. Und nun würde der Telepath, der den Gedanken an dieses Artefakt aufgespürt hatte, den Verstand dieses Menschen nach und nach häuten wie eine Zwiebel.
    Mit Nessus wollte Captain nicht einmal reden. Konnte ein Kzin überhaupt die Vorstellung ertragen, die Gedanken eines Pflanzenfressers zu lesen?
    Die unweigerliche Antwort auf eine derartige Untersuchung war die Folge einer uralten Konditionierung jedes einzelnen Bürgers – und diese Konditionierung würde ihn augenblicklich töten. Vor dem Tod hatte Nessus keine Angst. Er hatte Angst davor, dass die Informationen, über die er mittlerweile verfügte, zusammen mit ihm den Tod finden würden, und diese Informationen waren für so viele möglicherweise überlebenswichtig. Diese Informationen durften nicht verloren gehen! Nessus musste darauf warten, eine Möglichkeit zur Flucht zu finden.
    Was würde Ausfaller jetzt tun?
    »Die Falle, die ihr hier entdeckt habt, ist schon alt«, erklärte Captain. »Seit letztem Jahr hatte immer das eine oder andere Schiff auf dieser Welt gewartet. Wir suchen schon ungleich länger nach Stasisbehältern der Slaver, hoffen immer weiter darauf, neue Waffen zu finden …«
    Ein zweiter Kzin, auffallend ungepflegt, erschien jetzt in der Luke. Unterwürfig wartete er ab, bis sein Captain die Erklärungen beendet hatte. War das der Telepath?
    Captain ignorierte den Neuankömmling. »Erst kürzlich ist uns eine Idee gekommen. Ihr wisst vielleicht, wie viele Schiffe hier einen Zwischenhalt einlegen, um sich diesen ungewöhnlichen Stern anzuschauen. Und die Schiffe der meisten Spezies scheinen es sich zur Angewohnheit gemacht zu haben, jegliches System, das sie durchqueren, zunächst einmal mit einem Tiefenradar-Impuls zu sondieren.«
    Unweigerlich musste Nessus an Achilles denken – wie er über die Menschen gesprochen hatte, und darüber, das Kzinti-Patriarchat zu einem politischen Gegengewicht aufzubauen. Nicht einmal Achilles würde sich auf eine Verschwörung einlassen, in deren Folge den Kzinti Waffen der Thrintun in die Pfoten fielen – doch hatte vielleicht Achilles’ Eingreifen in die interstellare Raumfahrt die Kzinti dazu inspiriert, es ihm gleichzutun?
    »Vor mehreren Jahrzehnten entdeckten wir einen Stasisbehälter. Bedauerlicherweise enthielt er nichts, was wir hätten nutzen können, aber wenigstens fanden wir letztendlich heraus, wie man das Stasisfeld aktivieren und deaktivieren konnte. Damit stellte dieser Behälter eine gute Falle dar. Vierzig Kzin-Jahre haben wir darauf gewartet, dass Schiffe vorbeikommen, die Stasisbehälter in ihrem Frachtraum mit sich führen. Ihr seid unser zweiter Fang.«
    Das Echo des Tiefenradar-Impulses, den die Court Jester ›einfach auf gut Glück‹ abgesetzt hatte, musste das entsprechende Gegen-Ping des Planeten übertönt haben! Sie hatten also auf sich aufmerksam gemacht und zugleich auch die Art ihrer wertvollen Ladung verraten,

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