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Ringwelt 12: Weltenwandler

Ringwelt 12: Weltenwandler

Titel: Ringwelt 12: Weltenwandler Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edward M. Larry und Lerner Niven
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– so dünn, dass es unsichtbar war –, verstärkt mit einem Stasisfeld. Eine derartige Waffe würde fast alles und jeden durchdringen. Die rote Kugel markierte das Ende des Filaments, damit man die Waffe besser ausrichten konnte.
    »Ein Energieschwert«, wiederholte Chuft-Captain. »Aber nicht von den Slavern konstruiert. Slaverstudent, hast du jemals von einer Waffe gehört, die ihre Form verändert?«
    »Nein, Chuft-Captain, eine derartige Waffe war weder damals bekannt, noch wird sie derzeit angewendet.«
    »Dann haben wir also etwas völlig Neues entdeckt.«
    »Ja!«, fauchte Slaverstudent begeistert.
    Der Schieberegler im Griff des Artefakts besaß acht individuelle Einstellungsmöglichkeiten. Eine davon hatte die Kugel in ein verstellbares Energieschwert verwandelt. Nun machte sich Chuft-Captain daran, den Sinn und Zweck auch der anderen Einstellungen herauszufinden.
    Einstellung Zwei verwandelte das Gerät in einen Parabolspiegel, der als Schallprojektor fungierte. In der dünnen Atmosphäre von Cue Ball übertrug selbst noch die stärkste Einstellung nur ein kaum wahrnehmbares Summen. Das wusste Nessus aus erster Hand, denn Chuft-Captain hatte ihn als Ziel ausgewählt. Slaverstudent hatte bereits erklärt, es würden nur minimale Energiemengen übertragen. Chuft-Captain wusste das. Der Kzin musste zu dem Schluss gekommen sein, Nessus sei entbehrlich.
    Die dritte Einstellung verwandelte das Artefakt in eine Schusswaffe, die unverkennbar mit stofflichen Projektilen arbeitete. Slaverstudent reichte seinem Captain Kugeln, die sich ebenfalls in dem Stasisbehälter befunden hatten. Chuft-Captain stieß ein anerkennendes Grunzen aus, als sich eines der Projektile als äußerst wirksames Explosivgeschoss herausstellte.
    Die nächste Einstellung erweckte wieder die Kugel am Griff zum Leben. Erst spie sie die noch verbliebenen Geschosse aus, bevor sie schließlich erneut eine Kugel bildete – die allerdings deutlich kleiner war als zuvor. Testeinsätze gegen Felsbrocken riefen keine erkennbare Wirkung hervor, auch wenn Slaverstudent berichtete, es werde sehr wohl Energie freigesetzt. Also ›feuerte‹ Chuft-Captain auf jeden einzelnen seiner Gefangenen. Dieses Mal spürte Nessus nicht das Geringste. »Allmählich bin ich diese Blindgänger leid«, grollte Chuft-Captain.
    Die fünfte Einstellung verwandelte das Artefakt in einen kurzen Lauf, neben dem flache Metallplatten zur Seite abstanden. Dieses Ding sah sogar für Nessus gefährlich aus. Chuft-Captain richtete es auf die bereits ramponierte Felsnadel.
    Dann geschah alles auf einmal. Chuft-Captain wurde hin und her geschleudert, als hielte er einen Feuerlöschschlauch und könne ihn nur mit Mühe ausrichten. Ein lodernder Energiestrahl brach aus der Waffe hervor. Telepath schrie auf, als heißes Plasma ihn traf: ein Übelkeit erregendes Jaulen voller Schmerz und Furcht, das sehr schnell verklang. Zwei Kzinti packten Telepath und zerrten ihn auf den Eistunnel zu, durch den sie dann an Bord der Klaue des Verräters gingen.
    Anne-Marie rannte auf die Court Jester zu! Als Telepath so panisch um sich geschlagen hatte, musste er sie aus dem Einflussbereich des Haltefeldes gestoßen haben. Nessus spürte, wie Hoffnung in ihm aufstieg …
    Mit einer fast beiläufigen Bewegung richtete Chuft-Captain den Stunner auf die Frau, die daraufhin sofort reglos zu Boden stürzte. Er stapfte ihr hinterher, als Anne-Marie, mittlerweile stocksteif, immer weiter über die Eisfläche rutschte.
    »Das ist ein Raketenantrieb«, erklärte Slaverstudent jetzt. Er war mit den anderen an Bord der Klaue des Verräters gegangen und hatte den bemitleidenswerten Telepath blitzgefroren, damit man ihn zu Hause, auf Kzin, beizeiten richtig würde behandeln können. »Die Metallplatten an der Seite sind vermutlich für die Füße gedacht.«
    Einstellung Sechs erzeugte ein Teleskop-Gerät und einen Kommunikationslaser. Rasch sprach sich Nessus mit Jason ab, während die Kzinti ihre Experimente fortsetzten. Dieser Raketen-Modus war entschieden zu leistungsstark gewesen, wenn man die Größe dieses Artefaktes bedachte. Es sei denn …
    »Das muss auf völliger Materiekonversion basieren«, mutmaßte Jason.
    Zu diesem Schluss war Nessus auch schon gekommen. Und schon bald würde auch Slaverstudent das begreifen. Nessus’ Depressionen wurden schlimmer und schlimmer. Ein kompaktes Gerät, das Materie vollständig in Energie umwandelte … im Vergleich dazu stellte selbst Antimaterie eine geradezu

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