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Ringwelt 12: Weltenwandler

Ringwelt 12: Weltenwandler

Titel: Ringwelt 12: Weltenwandler Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edward M. Larry und Lerner Niven
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auch Informationen darüber, dass sie nachts geheime Treffen abhielten und über Funk Nachrichten weitergaben.
    Als die Explorer von ihrem ›Waffentest‹ zurückgekehrt war, hatte Sigmund die Bestätigung für genau das erhalten, was vorzufinden er auch erwartet hatte: kodierte Hyperwellen-Übertragungen. Die Signale konnten nur von einer Quelle stammen: von getarnten Bojen, die New Terra heimlich folgten oder auf einem hochgelegenen Orbit umkreisten, um die Berichte der Spione weiterzuleiten.
    »Ich verstehe nicht, was Sie meinen.« Sabrina hielt inne und goss aus einer Karaffe Eiswasser ein. »Bei Ihnen klingt das ja so, als wäre das gut.«
    »Ist es auch.« Sigmund nahm das Glas entgegen und nickte der Gouverneurin dankbar zu. »Meine Aufgabe ist es, Geheimnisse aufzuspüren oder zu hüten. Deswegen habe ich mich auch damit befassen müssen, wie in der Vergangenheit äußerst wichtige Geheimnisse bewahrt wurden. Was auch immer wir unternehmen wollen, um uns zu retten, wir werden es heimlich vorbereiten müssen.« Dort, wo niemand danach suchen wird.
    »Also dient die ganze Bewaffnung unserer Schiffe nur zur Ablenkung? Und das soll die Spione … wovon genau ablenken?«
    Sigmund hatte sich schon eine Vorgehensweise zurechtgelegt. Sie war noch viel zu fadenscheinig, um schon als ›Plan‹ bezeichnet werden zu können, doch selbst einer Gouverneurin stand zumindest ein Hoffnungsschimmer zu. »Sagen wir einfach nur: von Möglichkeiten.«

 
     
     
ERLÖSUNG
     
ERDJAHR 2659

 
KAPITEL 67
     
     
    »Ich muss zugeben, dass ich für Ihr Volk keinerlei Möglichkeiten gesehen habe, Frau Gouverneurin«, sagte Nessus.
    »Glauben Sie mir, wir haben wirklich danach gesucht.« Sabrina Gomez-Vanderhoff, in deren Büro sie sich getroffen hatten, sah aus, als hätte sie eine ganze Woche nicht geschlafen. Nun deutete sie auf einen Kollegen, der sich gerade erst zu ihnen gesellt hatte. »Nessus, Sie kennen doch Aaron Tremonti-Lewis? Ich hatte ihn gebeten, sich uns anzuschließen. Er ist unser Minister für öffentliche Sicherheit.«
    Lewis nahm auf dem schmalen Sofa Platz. »Zur öffentlichen Sicherheit gehören das Löschen von Bränden, das Aufräumen nach Sturmschäden und auch das Eingreifen, wenn irgendwelche Feiern entschieden zu sehr außer Kontrolle geraten – aber nicht der Kampf gegen Ihr Volk. Die Konkordanz könnte uns zerquetschen wie ein lästiges Insekt. Welche Pläne sollen wir also dagegen bitte ersinnen?«
    Bloß nicht übertreiben, dachte Sigmund. Verborgen in einem abgedunkelten Nebenraum des Gouverneurinnen-Büros, beobachtete er die Besprechung. Für den Fall, dass Nessus irgendwelche Instrumente mit sich führte, mit denen er Abhörgeräte aufspüren konnte, hatte man sich dafür entschieden, dieses Belauschen mit Hilfe äußerst primitiver Technik zu ermöglichen: An einer Wand in Sabrinas Büro, das teilweise neu eingerichtet und dekoriert worden war, hing jetzt ein schlichter Einwegspiegel. Ohrstopfen mit eingebauten Verstärkern ermöglichten es Sigmund, die ansonsten kaum hörbaren Stimmen im Nebenraum auch zu verstehen.
    Nessus saß rittlings auf einer ordentlichen Bürger-Couch.
    Derartige Möbelstücke mussten im Büro der Gouverneurin zur Standardeinrichtung gehört haben, bevor New Terra die Freiheit zugesprochen worden war. Dass man diese Couch wieder in diesem Büro aufgestellt hatte, war ein Symbol dafür, dass auch andere Veränderungen sich wieder rückgängig machen ließen. »Ich hatte damit gerechnet, hier Sigmund Ausfaller zu begegnen, und möglicherweise auch einigen meiner ehemaligen Kundschafter.«
    »Pfft«, erwiderte Sabrina nur. Eindeutig konnte Sigmund diesen Laut nicht interpretieren, aber es klang sehr abweisend. »Nessus, ich weiß, dass Sie es gut meinen, aber Sigmund ist geisteskrank. Er ist wirklich verrückt! Ständig macht er sich Sorgen, die Kzinti könnten uns finden. Wenn die uns finden, dann werden sie auch die Flotte finden, und das sage ich ihm auch stän…«
    Schüchternes Klopfen an der Tür unterbrach Sabrinas Gefühlsausbruch. »Herein«, sagte Sabrina ungeduldig.
    Die Tür wurde geöffnet. Eine junge Assistentin rollte einen kleinen Wagen mit kleinen Snacks und Getränken herein. »Ich bitte um Verzeihung, Ma’am.« Rasch verließ sie das Büro wieder.
    Aaron ging zu dem kleinen Rollwagen hinüber. »Kaffee, Tee und diverse Säfte. Bier gibt es keines.«
    Nicht übertreiben, dachte Sigmund erneut. Und das sollte jetzt Sabrinas Stichwort sein.
    Sabrina kam

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