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Ringwelt 12: Weltenwandler

Ringwelt 12: Weltenwandler

Titel: Ringwelt 12: Weltenwandler Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edward M. Larry und Lerner Niven
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des Antriebs nach, auch wenn Schiffe sowohl unter Thruster- als auch unter Hyperraumantrieb völlig lautlos fuhren. Jaime lief ihm hinterher und sprang immer wieder vergeblich in die Höhe, um ihm das Spielzeug abzunehmen. »Ich will Sigmund sein!«, schrie sie, während beide Kinder ins Haus stürmten.
    Kirsten warf ihrem Gefährten einen Blick zu. Auch ihr muss Erics Heldenverehrung für mich ein Dorn im Auge sein, dachte Sigmund.
    Tanj, ich will nicht Sigmund sein.
    Eric, Kirsten und er hatten das immer und immer wieder besprochen. Doch das änderte am Endergebnis nicht das Geringste.
    Die Puppenspieler fürchteten die Outsider – durchaus verständlicherweise – noch deutlich mehr, als alles andere, was New Terra möglicherweise unternehmen würde. Solange das so blieb, gab es nichts, was Sigmund hätte tun können, um die Lage der ehemaligen Kolonie zu verbessern. Jegliche glaubwürdige Drohung, die New Terra aussprechen konnte, würde alles nur noch schlimmer machen, weil das den unvermeidbaren Angriff der Puppenspieler lediglich beschleunigte. Die Konkordanz war sichtlich nicht willens, irgendwelche Forderungen zu stellen, von denen sie dachten, die Menschen würden sie auch nur in Erwägung ziehen.
    Sigmund vermutete, die Puppenspieler würden diese Bedingungen erst formulieren, nachdem irgendetwas Entsetzliches geschehen wäre.
    Nicht einmal ohne einen Antrieb im All zurückgelassen zu werden, stellte eine akzeptable Option dar. Damit würde New Terra einfach nur durch den Raum treiben und wäre jeglichem Gravitationseinfluss eines jeden Sterns, den der Planet auf seiner Bahn passierte, hilflos ausgeliefert.
    Dass Sigmund für diese Strategie den Begriff ›Russisches Roulette‹ in die Sprache der New Terraner eingeführt hatte, erwies sich nicht gerade als hilfreich.
    »Also, worauf wird es hinauslaufen?«, fragte Kirsten leise. »Zerstörung oder Sklaverei?«
    Aus dem Haus war immer noch das fröhliche Kreischen der Kinder zu hören. Sie verdienten Frieden und Freiheit – sie und all die anderen Unschuldigen auf dieser Welt.
    Sigmund schob seinen Stuhl zurück und stand auf. »Nichts von beiden, tanj noch mal! Nichts von beiden.«
     
    »… Der Hinterste ist äußerst beunruhigt. Er war schon unzufrieden, lange bevor ein Alien-Schiff sich der Flotte genähert hat. Und jetzt verliere ich meine Geduld mit Ihnen.«
    Mit unterwürfig gesenkten Köpfen ließ Baedeker Achilles’ Schimpftirade über sich ergehen. Nach allem, was man Baedeker berichtet hatte, war ein Eindringling aus dem Hyperraum aufgetaucht und kurz darauf auch wieder dorthin verschwunden. Das bedeutete, dass es kein Outsider sein konnte. Die Wildmenschen hatten sich von der Flotte ferngehalten, seit sie erfahren hatten, dass ihre Schiffe hier keinerlei Sicherheit mehr boten. Damit blieben nur noch die Ex-Kolonisten übrig. »Warum, glauben Sie, sollten die …«
    »Aufhören!«, brüllte Achilles. »Ihre Aufgabe besteht darin, für uns eine neue Waffe zu entwickeln, und nicht, sich in irgendwelchen Spekulationen zu ergehen!«
    Baedeker hatte regelmäßige Fortschrittsberichte abgeliefert. War es überhaupt Fortschritt? Der Planetenantrieb schien die Nullpunktenergie des Vakuums anzuzapfen. Irgendwie führte das zu einer Asymmetrie, die von sich aus eine Triebkraft bewirkte. Die Energien, um die es dabei ging, waren atemberaubend.
    Jedes Mal, wenn er sein Labor betrat, ließ alleine schon die Vorstellung, sich an diesem Antrieb zu schaffen zu machen, Baedeker am ganzen Leib erzittern. Der Eifer, mit dem Achilles ein derartiges Vorgehen guthieß, brachte Baedeker dazu, sich am liebsten für alle Zeit unter seinem eigenen Bauch verstecken zu wollen. Nicht, dass ein derart winziger Schutz aus Fleisch und Blut ihn vor einer Katastrophe hätte bewahren können.
    Achilles tobte weiter. »… Oder vielleicht sollte ich Sie wieder auf Naturschutzwelt Eins zurückschicken, damit Sie da weiter Unkraut jäten! Die Felder schienen ihrer Kreativität bisher doch recht zuträglich gewesen zu sein.«
    Die Ruhe der Felder erschien Baedeker tatsächlich sonderbar reizvoll. Eine Rückkehr dorthin erschien ihm nicht das schlimmste Schicksal, das er sich vorstellen konnte.
    Wenn ein Planetenantrieb beschädigt wurde: Wie weit würden sich diese Folgen auswirken?
    Es musste eine andere Möglichkeit geben, die Ex-Kolonisten wieder zu Verstand zu bringen. Unterwürfig flötete Baedeker: »Ich werde meine Anstrengungen verdoppeln.«
     
    »Unternimm nichts, dann

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